Seit Ende vorigen Jahres dreht sich der Verkehr auf der Bundesstraße bei Iphofen im Kreis. Kein Vergleich zu den sonst üblichen gefährlichen Kreuzungsüberquerungen, die an der Stelle zu vielen, teils schweren Unfällen führten. Deshalb, so erklärt Matthias Kurth, wolle er das „Projekt auch nicht schlechtreden“. Weil Kurth als Leiter des technischen Bauamts der Stadt Iphofen aber etwas genauer hinschaut als die meisten Autofahrer, kommt er über die baulichen Mängel am neuen Kreisverkehr nicht hinweg. „Es gibt Toleranzen, die überschritten sind“, sagt Kurth auf Nachfrage.
Die Fahrbahn im Bereich des Rondells und der Seitenarme ist vielerorts nicht so eben wie gefordert. Das hängt mit dem an dieser Stelle eingebauten Gussasphalt zusammen. Gussasphalt ist im Grunde eine gute Sache, „er steht besser“, wie Experte Kurth sagt. Laienhaft ausgedrückt: Die von Straßenbauern gefürchteten Spurrillen treten dort erst viel später auf. Das Staatliche Bauamt und die Stadt Iphofen bestanden deshalb in der Auftragsbeschreibung auf diesem Material. Doch bei der Ausführung kam es zu Problemen; der Generalunternehmer hatte eine Subfirma beauftragt.
Jetzt suchen die am Bau beteiligten Partner nach Lösungen. „Wir werden mit dem Staatlichen Bauamt besprechen, wie die Fahrbahn saniert wird“, erklärt Kurth. Bürgermeister Josef Mend sprach im Stadtrat schon davon, dass der Asphalt noch einmal komplett raus müsse. Doch so weit will Kurth nicht gehen. Womöglich reiche es ja schon, den Belag abzuschleifen und neu aufzutragen. Die Firma ist um Nachbesserung bemüht, will dies aber verständlicherweise so günstig wie möglich tun. Die komplette Asphaltschicht zu entfernen, ist dabei die Ultima Ratio. Ein Problem: Die Borde, die das Rondell einfassen, sind mit dem Asphalt verklebt, sie müssten bei einer tieferen Sanierung neu angebracht werden.
Die weiteren Arbeiten rund um den Kreisverkehr sind von dieser Maßnahme nicht betroffen. So nimmt der geplante Busbahnhof oberhalb der Bundesstraße derzeit konkrete Gestalt an. Bis Juni sollen die Arbeiten daran abgeschlossen sein, wie Matthias Kurth vom städtischen Bauamt mitteilt. Auch das Umfeld des Kreisverkehrs wird demnächst gestaltet, mit Büschen, Hecken und bis zu sieben Meter hohen Bäumen. Eine Fläche von rund 6500 Quadratmetern wird dabei begrünt und bekränzt, woraus sich auch die schlagzeilenträchtigen Kosten von mehr als 400 000 Euro ergeben. Dem Bürgermeister war es im Stadtrat wichtig, darauf hinzuweisen, dass diese Summe nicht allein für die Gestaltung der Rosette des Kreisverkehrs verwendet werde. Hierbei gehe es um Kosten von 120 000 bis 150 000 Euro.
Wie das Innere des Kreisels gestaltet wird, soll im Mai der neu gewählte Stadtrat festlegen. Den Rahmen dafür gibt das Staatliche Bauamt vor, das bereits erklärt hat, was aus Gründen der Verkehrssicherheit alles nicht geht. Dazu zählen eine Beleuchtung der Insel bei Nacht (Blendgefahr) oder einige aus Stahlspiralen geplanten Skulpturen. „Unter bestimmten Voraussetzungen“ möglich sind laut Mend die Darstellung von Bocksbeuteln und die von Stadtrat Otto Kolesch vorgeschlagene Stadtsilhouette. Dabei komme es auf die Wahl des Materials an. Starre Hindernisse, auf die ein Auto bei einem Unfall prallen könnte, hat das Bauamt bereits ausgeschlossen. Auch aus Reihen der Bürger sind Gestaltungsvorschläge bei der Stadt eingegangen. Das alles will der Stadtrat prüfen.
Daher: Asphalt raus, neuen ordentlich einbauen lassen!