Die Ungeduld unter den Autofahrern war groß: Den ganzen Montag über gingen bei der Stadt Iphofen Anrufe ein, wann denn die Bundesstraße wieder offen sei. „Haben die Leute keine anderen Probleme?“, fragte Zweiter Bürgermeister Ludwig Weigand am Abend in der Sitzung des Bauausschusses. Kurz zuvor hatten die Bauarbeiter die Absperrungen zur Seite geräumt. Nach drei Wochen Totalsperre ist die B8 bei Iphofen also wieder frei. Der Kreisverkehr ist – zumindest in der wichtigen Nord-Süd-Richtung – fertig. Was nun noch folgt, sind die Anbindungen zum Bahnhof und zur Stadt selbst. Wobei auch der Weg zu den Einkaufsmärkten von der Bundesstraße aus wieder befahrbar ist.
Drei Wochen lief der Verkehr über die Staatsstraße
Drei Wochen lang war der komplette Verkehr von der Bundesstraße über die ehemalige Staatsstraße durch Iphofen gerollt – Tausende Fahrzeuge am Tag, darunter viele Lastwagen. Zur Sicherheit der Kinder war am neuen Kindergarten in der Schützenstraße eigens eine Bedarfsampel eingerichtet und die Geschwindigkeit auf der Kernstrecke auf 30 km/h reduziert worden. Die Stadt und ihre Bürger – so hatte es in den drei Wochen den Anschein – gingen mit der Situation pragmatisch um. Es half ja nichts. Da musste man jetzt durch. Die Perspektive, mit dem Kreisverkehr die ebenso gefährliche wie unfallträchtige Kreuzung bald entschärft zu haben, machte für viele die Strapazen erträglicher.
Was jetzt noch folgt, sind Restarbeiten wie der südliche Anschluss der Bahnhofstraße an den Kreisverkehr und der Bau des neuen Busbahnhofs oberhalb der Bundesstraße, der bis ins Frühjahr hinein dauern wird. Das Gröbste ist überstanden. Einige Kilometer weiter, zwischen Altmannshausen und Enzlar, wird die B8 noch bis voraussichtlich Mitte Dezember gesperrt werden. Dort wird die sogenannte Todeskurve am „Saugraben“ ausgebaut. Spekulationen wie am Montagabend im Iphöfer Bauausschuss, die Freigabe der B8 an dieser Stelle werde sich bis ins neue Jahr verzögern, kann und will Frank Biedermann als Abteilungsleiter des zuständigen Staatlichen Bauamts in Ansbach nicht bestätigen.
Zeitplan soll eingehalten werden
„Es sieht nach wie vor danach aus, dass der Zeitplan gehalten werden kann“, sagt Biedermann am Mittwoch auf Anfrage dieser Redaktion. Er kann sich die Gerüchte nicht erklären. Alle Beteiligten an dem Projekt seien bestrebt, die Baustelle möglichst noch vor Weihnachten abzuschließen, auch, um die umliegenden Gemeinden zu entlasten. Denn der Umleitungsverkehr aus Fahrtrichtung Würzburg fließt seit Beginn der Baumaßnahme Mitte September durch die Iphöfer Ortsteile Hellmitzheim und Dornheim. Eine hohe Belastung für die kleinen Dörfer, vor allem wegen des Schwerverkehrs.