Ständiger Wellenschlag, der Sog vorbeifahrender Schiffe und nicht zuletzt diverse Hochwasser haben dem Oberen Mainkai in Kitzingen über viele Jahrzehnte hinweg kräftig zugesetzt. So sehr, dass der Kai bereits Ende 2013 mit Bauzäunen abgesperrt werden musste. Der marode Zustand der Mauer, aus der bereits Steinbrocken herausgebrochen sind, stellt eine Gefahr dar und darf nicht mehr betreten werden. Seitdem wachsen Pflanzen, selbst Bäumchen, zwischen den Steinquadern hervor.
Erst entsteht die neue Kaimauer, dann wird die Fläche gestaltet
Dies wird sich in nächster Zeit ändern. Wie die Stadt Kitzingen die betroffenen Anwohner zwischen Gustav-Adolf-Platz und Bootshaus jetzt informiert hat, beginnt Ende April die seit langem geplante Sanierung des Oberen Mainkais. Ein erster Bauabschnitt – der wiederum in drei Abschnitte unterteilt ist – und umfasst den Bau einer Kaimauer aus Stahlbeton, die die unterspülte und nicht mehr standsichere Mauer am Mainufer ersetzt. Bis Dezember 2020 werden diese Arbeiten beendet sein – wenn alles nach Plan läuft. In einem zweiten Bauabschnitt werden direkt anschließend Freiflächen und Parkplätze zwischen dem sanierten Mainkai und den angrenzenden Gebäuden gestaltet.
Ab 23. April, berichtet die Stadt, wird die Baustelle eingerichtet, und ab 29. April beginnen die vorbereitenden Baumaßnahmen: Schilder, Masten und Bänke werden abgebaut, Wegbefestigungen und Parkplätze entlang der Kaimauer abgebrochen und Grünflächen ausgebaut. Anschließend suchen Fachleute in dem Bereich nach möglichen Kampfmitteln, etwa nicht detonierte Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg.
Straße und Parkplätze sind während der kompletten Bauzeit gesperrt
Der Obere Mainkai ist während der gesamten Bauzeit für den öffentlichen Verkehr komplett gesperrt, kündigt die Stadt an. Auch das Parken ist dort nicht möglich. Fußgänger und Radfahrer können den Bereich jedoch passieren. Anwohner erreichen ihre Grundstücke weiter über offen gehaltene Zugänge.
Um mögliche Schäden an Gebäuden entlang des Ufers dokumentieren zu können, wird laut der Stadt ein Ingenieurbüro in den kommenden Tagen mit den Anwohnern Termine zur Beweissicherung vor Baubeginn vereinbaren, um später etwaige Veränderungen feststellen zu können. Völlig aus der Luft gegriffen erscheint dieser Aufwand nicht, schließlich wird am Mainufer auch mit schweren Maschinen gearbeitet.
Spundwände aus Stahl werden im Untergrund versenkt
Um die baufällige Kaimauer abzubrechen und die neue zu erstellen, wird die Baugrube zunächst mit Spundwänden wasserdicht umbaut. Um die Spunddielen in den felsigen Untergrund einzubringen, sind Bohrungen, ähnlich der vor kurzem eingebauten Stoßsicherung an der Alten Mainbrückeerforderlich. In den so vorbereiteten Untergund bringen Arbeiter dann die Stahlspunddielen mittels eines Vibrationsbären, der an einem Seilbagger befestigt ist, ein.
Die neue Kaimauer besteht aus einer Stahlbetonwinkelstützmauer in Ortbetonbauweise, teilt Oliver Graumann, Leiter des Stadtbauamts, mit. Auf der Seite zum Wasser hin erhält die Kaimauer 1,8 Meter breite Auskragungen über den Main, die Anwohner und Passanten zum Verweilen einladen sollen.
Anlegeplätze für Schiffe sind nicht vorgesehen
Die neue Kaimauer wird nach den bisher bekannt gewordenen Schätzungen wohl annähernd drei Millionen Euro kosten. Die Gestaltung der anschließenden Fläche dürfte mit einer weiteren Million zu Buche schlagen. Anlegeplätze für Schiffe wird sind in diesem Bereich nicht vorgesehen.