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Kitzingen
Gänse verunreinigen Mainpromenade und Freibad in Kitzingen: Das unternimmt die Stadt
Nach wie vor verdrecken Nilgänse großflächig den Kitzinger Mainkai. Nun breiten sich die Tiere auch noch im Freibad aus. Warum sie sich ausgerechnet dort niederlassen.
Die Nilgänse nutzen den Mainkai in Kitzingen als öffentliche Toilette.
Foto: Tabea Goppelt | Die Nilgänse nutzen den Mainkai in Kitzingen als öffentliche Toilette.
Autorenköpfe Volos       -  Nargis Silva
Nargis Silva
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:57 Uhr

Der Städtische Bauhof berichtete vergangenes Jahr, dass die Mitarbeitenden bis zu fünf Stunden wöchentlich die Hinterlassenschaften der Nilgänse mit einem Dampfreiniger am Mainkai entfernen mussten. Nach wie vor rückt der Reinigungsdienst ein bis zwei mal die Woche aus, sagt Dieter Pfrenzinger vom Bauhof. Und die Nilgänsepopulation wird immer größer: "Nicht nur an der Mainpromenade haben wir das Problem, sondern auch an den Stufen, die als Anlegestelle für Kanufahrer gebaut wurden."

Die Verunreinigungen erstrecken sich inzwischen vom Bootshaus bis zum Weinfestplatz. Die große Menge an Ausscheidungen der Tiere kommt laut Pfrenzinger daher, dass sie pro Tag gut ein Drittel ihres Körpergewichts aufnehmen. Um flugfähig zu bleiben, verdauen die Gänse ihre Nahrung nur oberflächlich und setzen alle drei bis vier Minuten Kot ab.  

Hübsch anzusehen, aber nicht überall erwünscht: Gänseküken am Main.
Foto: Karl Schönherr | Hübsch anzusehen, aber nicht überall erwünscht: Gänseküken am Main.

Laut dem Pressesprecher der Stadt Kitzingen, Ralf Dieter, ist das Problem in den letzten Jahren immer drängender geworden. "Letztendlich", sagt er, "sind die Tiere an beiden Mainufern fast überall im Stadtgebiet zu finden." Doch nicht nur die Mainpromenade ist betroffen. Mittlerweile haben sich die Nilgänse auch auf der Mondseeinsel niedergelassen, wo sie täglich große Flächen verunreinigen.

Rebecca Hick, Geschäftsführerin der Stadtbetriebe Kitzingen, sagt, dass die Nilgänse im Freibad zu einer Plage geworden seien: "Das Ganze fing vor etwa neun Jahren an. Damals waren sie noch niedlich anzusehen, denn es liefen nur ein oder zwei Gänse bei uns herum. Inzwischen sind es 21." Nun breiten sich im Freibad auch Kanadagänse aus, wie die stellvertretende Betriebsleiterin des Aqua-Sole, Nancy Jook, berichtet. Die Nilgänse sind jedoch deutlich in der Überzahl. Um der großen Populationszahl entgegenzuwirken, haben die Betreiber des Freibads letztes Jahr einen Jagdschein beantragt.

Außerhalb der Schonzeit werden die Vögel bejagt

Die Kanadagänse bevölkern das Becken im Freibad Kitzingen. 
Foto: Elke Cäsar | Die Kanadagänse bevölkern das Becken im Freibad Kitzingen. 

Mit zuständigen Jägern und einer Sondergenehmigung wurden die Tiere im Winter, außerhalb der Schonzeit, bejagt. Gebracht hat es jedoch nicht viel, sagt Hick. Zurzeit versuche man die Gänse zu vergrämen. Mit Hunden macht sich dafür eine Jägerin um 5 Uhr morgens auf die Suche nach den Nil- und Kanadagänsen, um ihnen den Aufenthalt  im Freibad zu vermiesen. Ob diese Maßnahme erfolgreich sein wird, kann Hick nicht abschätzen. Was bleibt, ist auch hier nur das Reinigen: "Wir reinigen in sehr kurzen Intervallen. Die Gäste bekommen das nicht mit. In den frühen Morgenstunden reinigen wir alles gründlich. Die Vergrämungsmaßnahmen finden auch nur in den Morgen- und Abendstunden statt."

Die Stadt Kitzingen sucht zusätzlich nach weiteren Möglichkeiten für eine artgerechte Vergrämung. Die Bevölkerung sollte die Tiere jedenfalls nicht füttern.

Die starke Population ist laut Hick auch eine Nachwirkung der Corona-Pandemie. Normalerweise öffnet das Freibad im Mai, die Vorbereitungen laufen jedoch bereits im März. 2021 öffnete das Freibad jedoch erst verspätet im Juni: "Wenn wir über Monate nicht kommen, dann ist es eine Einladung für die Tiere, sich niederzulassen. Die hatten hier zwei Jahre ein wunderbares Leben", sagt Hick. "Als wir 2022 wieder den Normalbetrieb starteten, waren sie mehr geworden."

 
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Kommentare
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  • Fritz Heißwolf
    Das ist auch seit Jahren ein großes Thema bei uns in Nürnberg und wurde in der Bevölkerung kontrovers diskutiert. Da könnte man in der Stadtverwaltung Erfahrungen einholen.
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  • Nargis Silva
    Sehr geehrter Herr Heißwolf,

    haben Sie besten Dank für den Hinweis und Ihren Kommentar.

    Viele Grüße,
    Nargis Silva
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