Perfekte Lage in der Altstadt, historisches Ambiente und Kundschaft gewiss – das ist das Schlosscafé in Marktbreit. Doch trotz dieser verkaufsfördernden Eigenschaften ist es der Stadt Marktbreit bisher nicht gelungen, einen neuen Pächter für das Café und das Restaurant im Seinsheimer Schloss zu finden. "Es läuft nicht so gut, wie ich's mir wünschen würde", sagt Bürgermeister Harald Kopp über die Pächtersuche. Aber es sei auch nicht so, dass es keine ernsthaften Interessenten gebe. In der nächsten Stadtratssitzung stellen sich mögliche Pächter vor. Ob sie den Rat mit einem Konzept überzeugen können?
Da ist sich auch der Bürgermeister nicht sicher. "24 Stunden, sieben Tage die Woche geöffnet, eine gescheite Speisekarte und genügend Personal, das wär's natürlich", sagt Kopp lachend. Ihm ist klar, dass es im Gastronomiebereich gerade nicht leicht sei. "Doch mit dem Schloss kann man Geld verdienen", ist er sich sicher.
Stadt Marktbreit will ein Angebot für Touristen und Einheimische
Der alte Pächter war seit Anfang der 2000er-Jahre im Schloss. Er zog damals in das neu sanierte Anwesen im Ortskern von Marktbreit. Ende vergangenen Jahres hörte er aus Altersgründen auf. Gewölbekeller, großzügige Weinstube, separate Räume für das Café und eine Terrasse boten damals wie heute eine entspannte Auszeit für die Gäste.
Doch nicht nur sie sollen sich dort wohlfühlen. Auch die Wünsche der neuen Wirtin oder des neuen Wirts will die Stadt als Eigentümerin des Schlosses berücksichtigen. Mit der Modernisierung der Küchentechnik wurde noch unter dem alten Pächter begonnen, doch für große Änderungen will der Stadtrat auf den Neuen warten, wie Kopp erklärt.
Dann würde auch der "Zusammenarbeit zwischen dem Restaurant und der Stadt, sei es durch gemeinsame Veranstaltungen, Workshops oder andere Formen" nichts mehr im Weg stehen. So wirbt die Stadt Marktbreit seit Monaten im Internet auf der Ausschreibungsseite der Hotel- und Gaststätten-Beratungsgesellschaft (HOGA) für einen neuen Wirt. Dazu der Wunsch, dass das gastronomische Angebot an mindestens fünf Tagen, möglichst an sechs Tagen Touristen und Einheimischen offensteht.
Kopp ist bewusst, dass er und sein Stadtrat "ein bisschen die eierlegende Wollmilchsau" suchen. Trotzdem hat er Hoffnung, dass auf dem Schlossplatz bald wieder Kaffee getrunken wird.