Die Schlagzeile hätte es durchaus geben können: "Das neue Tierheim öffnet 2020." Ein Zeitfenster dafür war vorhanden. Aber es gab eben auch vieles, was den Gang der Dinge erschwerte. Vorneweg der Corona-Stillstand, vor allem aber ein ausgemachtes Wirrwarr bei der Standortsuche. Dazwischen eine Neuaufstellung des Tierschutzvereins. Und so zogen sich die Dinge quälend lange hin. Ein exakter Baubeginn ist bis zum heutigen Tag nicht in Sicht.
Was es aber gibt, ist wieder zunehmende Hoffnung. Fragt man beispielsweise den neuen Koordinator Peter Grieb nach dem möglichen Baubeginn und danach, wie es überhaupt um das Neubauprojekt steht, gibt es ein deutliches Signal: Land in Sicht – dieses Jahr soll es unbedingt losgehen.
Spatenstich für den Neubau des Tierheims noch 2023?
Auch die Stadt Kitzingen hatte zuletzt vermeldet, dass "der lange ersehnte Spatenstich für den Neubau vielleicht schon Ende des Jahres 2023 erfolgen" könne. Wobei "schon" in diesem Zusammenhang eine sehr exklusive Sicht der Dinge darstellt und das "vielleicht" dann doch wieder an den schleppenden Gang der vergangenen Jahre erinnert.
Fest steht: Der neue Standort an der Großlangheimer Straße ist nach langem Hin und Her inzwischen fix. Zwischen dem Corlette-Circle und dem Richthofen-Circle soll der Neubau entstehen. Anfang dieses Jahres wurden Oberbürgermeister Stefan Güntner von der Tierschutz-Vorsitzenden Sharon Hawkins die Bauanträge überreicht. In der nächsten Bauausschuss-Sitzung Anfang Juli dürfte der Neubau damit auf der Tagesordnung stehen.
Die Baukosten sind in drei Jahren durch die Decke gegangen
Es gibt allerdings noch ein letztes großes Problem: Bei der Finanzierung müssen die Karten noch einmal neu gemischt werden. Die Kosten sind – jeder Bauherr kann ein Klagelied singen – durch die Decke gegangen. 20 Prozent Steigerung und mehr – das ist auch für das Tierheim die bittere Wahrheit. War man noch vor drei Jahren von 2,6 Millionen Euro ausgegangen, stehen inzwischen Kosten von etwa 3,3 Millionen im Raum. Die entscheidende Frage ist nun: Wie bekommt man diese Finanzierungslücke in den Griff? Wie lässt sich ein angepasster Finanzplan aufstellen?
Die bisherige Finanzierung gliedert sich in mehrere Teilbereiche. Der Tierschutzverein sammelt zum einen seit Jahren Spenden, zuletzt auch online per Crowdfunding. Zum anderen kommen 1,5 Millionen Euro als Schuldendienst von den Gemeinden. 300.000 Euro fest zugesagt hat der Landkreis als freiwillige Leistung. 50.000 Euro steuert der Deutsche Tierschutzbund bei.
Der Kredit für das Tierheim wird 20 Jahre abbezahlt
Die Hilfestellung der Städte und Gemeinden sieht so aus: Zum einen gibt es ein jährliches Entgelt für die laufenden Kosten, das sind 70 Cent pro Einwohner und Jahr. Dazu kommt als weiterer Block eine Beteiligung an den Baukosten. Für den Neubau, der überwiegend über ein Darlehen finanziert wird, zahlen die Städte und Gemeinden einen zweiten Betrag, der bei einem Euro pro Jahr und Einwohner liegt. Dieser Betrag wird 20 Jahre gezahlt und ist – wenn man so will – die Rate, mit der ein Kredit über 1,5 Millionen Euro zurückgezahlt wird.
Der Weg dorthin war nicht einfach: Die zugesagte Finanzierung musste in jedem einzelnen Stadt- und Gemeinderat teilweise erkämpft werden. Das war 2019 und bedeutete viel Aufwand, Mühe und so manchen Ärger. Am Ende waren aber alle im Boot. Gemeinsam für den Tierheim-Neubau – die Botschaft war gesetzt.
Jetzt muss diese Runde noch einmal gedreht werden. Das hatte man zwar vermeiden wollen. Nun aber führt kein Weg mehr daran vorbei: Der zugesagte Bau-Euro soll auf 1,20 Euro erhöht werden. Die zusätzlichen 20 Cent geben mehr Spielraum bei der Kreditbeschaffung. Es geht also in den nächsten Wochen und Monaten für die Tierschützer noch einmal in jeden Stadt- und Gemeinderat, um für die Erhöhung zu werben.
Wenn , dann bitte auch einen Riestervertrag und einen Ergänzungsbeitrag zur GEMA Abgabe und einen Zuschlag zur neuen Grundsteuer bitte mit dazu
Mit der Krankenversicherung würde man auch eine Tierärztliche Versorgung aller Tiere im Landkreis gewährleisten.