Als Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, vor einigen Wochen zu Besuch beim Kitzinger Tierschutzverein war, bot er eine Wette an: Wenn bis zum 30. September 5000 Euro an Spenden für den geplanten Tierheim-Neubau zusammenkommen, werde er den Betrag verdoppeln und ebenfalls noch einmal 5000 Euro beisteuern. Zuvor hatte der Deutsche Tierschutzbund bereits 50.000 Euro Zuschuss für den Tierheimbau zugesagt. Nun steht fest: Die 5000 Euro kamen zusammen; die Wette ist gewonnen. Dazu Fragen an die Vorsitzende des Kitzinger Tierschutzvereins, Sharon Hawkins.
Gratulation zur gewonnenen Wette!
Sharon Hawkins: Ja, wir haben es geschafft! Somit bekommen wir weitere 5000 Euro für unseren Neubau vom Deutschen Tierschutzbund.
Die Finanzierungslücke ist trotzdem weiterhin groß...
Hawkins: Die Kosten für das Tierheim am Lailachweg wurden ursprünglich auf rund 2,6 Millionen Euro geschätzt. Aufgrund der enormen Preissteigerungen von über 20 Prozent und der momentanen Inflation kommen wir mit diesem Betrag nicht mehr hin. Laut Schätzungen unseres Architekten belaufen sich die Kosten an der Großlangheimer Straße aktuell auf rund 3,3 Millionen Euro – obwohl uns hohe Erschließungskosten erspart bleiben. Dadurch klafft aktuell eine Finanzierungslücke von knapp 600.000 Euro. Um dies stemmen zu können, braucht es zwingend die Unterstützung der Kommunen und des Landkreises.
Wie viele Spenden kommen monatlich an?
Hawkins: Das variiert stark. In den vergangenen zwei Monaten war ein deutlicher Anstieg infolge der Wette zu verzeichnen.
Welche weiteren Aktionen sind geplant?
Hawkins: Wir als neuer Vorstand haben uns zum Ziel gesetzt, noch mehr Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Damit wir die Tierschutzarbeit weiterhin leisten können, sind wir auf den Neubau und die dafür notwendigen Spenden angewiesen. Durch kleinere Aktionen versuchen wir so, stetig weitere Gelder einzunehmen. So ist für Anfang Oktober ein Verkaufsstand inklusive Tierartikelflohmarkt angedacht. Ebenso ist im nächsten Jahr ein Frühjahrsfest geplant. Da größere Menschenansammlungen auf unserem momentanen Grundstück nicht zulässig sind, gestaltet sich die Durchführung solcher Aktionen als schwierig.
Wie ist der aktuelle Stand bei der Neubau-Planung?
Hawkins: Der Bauantrag soll noch in diesem Jahr eingereicht werden.
Wird der schon länger geplante Neubau 1:1 am neuen Standort übernommen?
Hawkins: Voraussichtlich. Dadurch könnten wir Zeit und Geld sparen.
Eine vorsichtige Schätzung: Wann geht's mit dem Bau los?
Hawkins: Wir als Verein wünschen uns, im nächsten Jahr beginnen zu können. Dies liegt jedoch nicht allein in unserer Hand.
Wie waren Ihre ersten Monate als Vorsitzende?
Hawkins: Aufregend. Von Beginn an war einiges zu erledigen. Gerade auch mit dem Neubau sind oft viele wichtige Entscheidungen zu treffen. Umso froher bin ich, dass wir ein Team haben, das sich unterstützt und Hand in Hand arbeitet. Mir war es zudem ein Anliegen, die Arbeit der ehrenamtlichen Gassigeher in unserem Verein zu würdigen, die bei Wind und Wetter die Hunde ausführen. Als kleines Zeichen der Anerkennung werden wir unsere Ehrenamtlichen mit T-Shirts bzw. Jacken ausstatten. Hierfür haben wir von der Sparkasse Mainfranken 1000 Euro Zuschuss bekommen.