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Dettelbach
Neue Dettelbacher Altstadt-Achse: Was im künftigen Stadtzentrum geplant ist
Ein Wunschprojekt nimmt nach und nach Formen an: Wie das ehemalige Götz-Haus und das Bachhaus zu einer Einheit verschmelzen und was das für die Stadtentwicklung bedeutet.
Das ehemalige Götz-Haus heißt jetzt Markthaus und bildet mit dem dahinterliegenden Bachhaus eine neue Dettelbacher Altstadt-Achse zwischen Historischem Rathaus und Kirche.
Foto: Frank Weichhan | Das ehemalige Götz-Haus heißt jetzt Markthaus und bildet mit dem dahinterliegenden Bachhaus eine neue Dettelbacher Altstadt-Achse zwischen Historischem Rathaus und Kirche.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 01.05.2023 02:32 Uhr

Es waren ungewöhnliche Orte, die sich der Dettelbacher Stadtrat für seine Tagung am Montagabend ausgesucht hatte. Die Sitzung fand im Schützenhaus statt; zuvor hatte man einen Tagesordnungspunkt im Bachhaus absolviert. Von dem ehemaligen NKD-Geschäft ließ sich gut durchs Fenster über die Straße blicken. Dort stand der Grund für die Umzüge: Absperrungen am Historischen Rathaus. Das Haus, in dem sich der angestammte Sitzungssaal befindet, wird gerade barrierefrei gemacht und bekommt einen Aufzug.

Das Treffen im Bachhaus rief bei einigen Beteiligten zum einen so manche Erinnerung an frühere Einkäufe wach. Zum anderen ließ sich vor Ort anschaulicher vortragen, was hier entstehen soll: eine neue Dettelbacher Altstadt-Achse. Das, was man heutzutage unter einem Leuchtturmprojekt versteht. Ein Pfund, mit dem die Stadt künftig wuchern will und das im besten Fall auf das Umfeld "ansteckend" wirkt, um ebenfalls zu mutigen Schritten in die Zukunft zu animieren, wie es Mitarbeiter des Architekturbüros Friedrich Staib aus Sommerhausen hoffnungsvoll ausdrückten.

Eine feste Verbindung: Wenn Häuser Hochzeit feiern

Das Bachhaus fiel der Stadt mehr oder weniger zufällig vor die Füße. Aber wie es dann da so lag, stand schnell fest: Wenn es ein Zufall ist, dann ein schöner. Denn über das Bachhaus lässt sich mit einem schicken Übergang eine direkte Verbindung zu dem seit Jahren leerstehenden Götz-Haus schaffen, das vom neuen Stadtrat sowieso gerade wiederbelebt wird. Wobei das Götz-Haus inzwischen Markthaus heißt und der Name schon andeutet, wohin die Reise geht: Hier entsteht ein neuer Mittelpunkt. Durch die Häuser-Hochzeit wird in zentraler Lage Altstadt-Geschichte geschrieben. 

Was in den beiden Häuser alles kommen könnte, lässt sich gut auf einem Plakat ablesen, das die möglichen künftigen Eingangsbereiche der Häuser zeigt. Das Bachhaus hat darauf einen großen Eingang, über dem "Markthalle" steht.

Von Co-Working bis Bürgertreff

Auf der anderen Seite hat das Markthaus einen ebenfalls einladenden Eingang verpasst bekommen, über dem "Weinbar" steht. Dazwischen soll ganz viel Spannendes passieren: Ein Gastronomiebereich ist geplant, ein Bürgersaal mit 40 Sitzplätzen könnte entstehen, Platz für Seminare und Mietbüros auf Zeit – sogenanntes Co-Working – sehen die Planer ebenso wie einen Lese-und Kaffee-Bereich. Dazu regelmäßige Wochen- und Flohmärkte, Kulturveranstaltungen und einen Bürgertreff. An Schlagworten mangelt es auf den Plakaten nicht: Begegnungsort. Mehrzweck. Vielfalt. Einzelhandel stärken. Dabei ist vieles denkbar, bis hin zum Repair-Cafe und – wie von Jugendlichen gewünscht – einer möglichen "Snackeria".  

Als Verbindung zwischen den Häusern ist ein neues Treppenhaus vorgesehen, das einen Fahrstuhl bekommt und damit für Barrierefreiheit sorgt. 

Was wie wann kommt – das alles wird sich erst noch herausstellen. Im Moment laufen zeitgleich viele Gespräche und Untersuchungen; zudem werden Förderanträge gestellt. Ziel sei es, "alle möglichen Fördertöpfe anzuzapfen", wie es Bürgermeister Matthias Bielek formulierte. Er verwies aber auch darauf, dass es sich hier um ein "Luxus-Wunschprojekt" handele, dass es in dieser Form kein zweites Mal geben werde und über das man nicht die Pflichtaufgaben vergessen dürfe.

Der Stadtrat nahm den aktuellen Stand der Dinge wohlwollend zur Kenntnis und stimmte ohne Ausnahmen den derzeitigen Planungen zu.

Das Bachhaus in Dettelbach bekommt Anschluss zu dem dahinterliegenden Markthaus.
Foto: Frank Weichhan | Das Bachhaus in Dettelbach bekommt Anschluss zu dem dahinterliegenden Markthaus.

Damit kommt ein Projekt in die Gänge, das zuletzt vor sich hinschlummerte. Das frühere Götz-Haus hatte die Stadt als Baudenkmal 2012 erworben. Danach gab es immer wieder Ideen, was mit dem 1577 errichteten Anwesen am Marktplatz 7 geschehen soll. Unter anderem war es ein Kandidat für die Einrichtung einer Umweltbildungsstation im Landkreis.

Als daraus nichts wurde, riss der jetzige Stadtrat das Ruder herum und wagte den großen Schritt für eine bessere Stadtentwicklung. Auch das Bachhaus stand, nach dem NKD-Auszug, seit zehn Jahren im Erdgeschoss leer. Im Obergeschoss befinden sich Wohnungen, die dort auch bleiben sollen.

 
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