Die Entscheidung ist gefallen: Das geplante Naturparkzentrum Steigerwald soll in Scheinfeld (Lkr. Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) entstehen und dort ins ehemalige Amtsgerichtsgebäude einziehen. Die Mittelfranken setzten sich damit unter einstmals zehn Bewerbern durch und können nun auf satte Fördergelder des Freistaats hoffen. Iphofen, der bis zuletzt härteste Konkurrent aus dem Landkreis Kitzingen, zog bei der geheimen Wahl den Kürzeren. Der Vorstand des Naturpark Steigerwald e.V. unter dem Vorsitz des Bamberger Landrats Johann Kalb hatte sich am Dienstagnachmittag mit knapper Mehrheit zu diesem Ergebnis durchgerungen, das anschließend auf der Mitgliederversammlung in Hirschaid verkündet wurde.
Iphofens Bürgermeister Dieter Lenzer äußerte sich in einer ersten Stellungnahme enttäuscht, aber gefasst. Das Ergebnis sei "nicht überraschend" gekommen, sagte er. Lenzer bezog sich dabei auf politische Manöver des Konkurrenten Scheinfeld, auf die Entscheidung Einfluss zu nehmen. Der Landrat des Kreises Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Helmut Weiß, war noch am Morgen in der "Fränkischen Landeszeitung" mit den Worten zitiert worden, die Chancen stünden "gut, dass der Landkreis den Zuschlag bekommt".
Fachbüro war anderer Meinung
Lenzer sprach am Ende von einer "politischen Entscheidung". Das Gutachten eines Fachbüros für Tourismus hatte Iphofen vorne gesehen und die vorgeschlagene Örtlichkeit, den alten Gutshof am Schwanberg, als den "am besten geeigneten Standort" gesehen. Für den Bürgermeister hat das Ergebnis deshalb einen "fahlen Beigeschmack". Wie am Rande der Vorstandssitzung bekannt wurde, fiel die Entscheidung mit 5:3 Stimmen für Scheinfeld aus. In einer Pressemitteilung des Naturpark Steigerwald e.V. heißt es, für Scheinfeld habe vor allem die "Lage im Herzen des Naturraums" gesprochen.
Dass jetzt ein sehr bedeutender Kleinstadtbürgermeister sehr beleidigt ist tut mir nicht leid. Ist halt so. Er kann sich ja damit trösten, dass seine Kleinstadt reich ist.