Seit Jahren zerfällt der Gutshof Öttershausen im gleichnamigen Volkacher Stadtteil. Die abgelegene Ruine aus der Frühen Neuzeit zieht häufig Besucher an. Doch wer das Gebäude erkundet, der begibt sich in Lebensgefahr. Erst am Samstag, den 20. Juni, kam es dort zu einem schweren Unfall. Ein Jugendlicher brach laut Polizeibericht durch den Fußboden, als er zusammen mit vier Freunden die Ruine unerlaubt betrat. Dabei soll er sich mehre Knochenbrüche zugezogen haben. Gesichert ist die Ruine nur durch eine rostige Kette. Es stellt sich die Frage: Reicht das zur Absicherung?
Dazu äußerte sich das Kitzinger Landratsamt als Bauaufsichtsbehörde auf Nachfrage dieser Redaktion folgendermaßen: "Wer sich in dem Gebäude aufhält, hat es gezielt aufgesucht." Zwar sei bekannt, dass die Ruine einsturzgefährdet ist. "Die Gebäude liegen aber abgelegen von öffentlichem Grund und am Ende einer fast 200 Meter langen Zufahrtsstraße auf privatem Eigentum", so Corinna Petzold, Pressesprecherin des Landratsamts.
Absicherung des Gebäudes ist privatrechtliche Angelegenheit
Eine Gefährdung ahnungsloser Passanten auf öffentlichem Grund sei so ausgeschlossen. Petzold erklärt weiter: "Damit ist es eine privatrechtliche Frage an den Eigentümer, inwieweit er sich bemühen muss, den Zugang zu den Gebäuden zu unterbinden." Daher habe es von Seiten des Landratsamts auch keine Anweisungen an den Eigentümer gegeben, wie er die Ruine zu sichern hat. Jede Art der Absperrung – so auch die rostige Kette – sei jedoch ein Hinweis, nicht weiter zu gehen.
"Bei den letzten Ortsterminen betonte der Eigentümer die Gefahren im Gebäude", so die Pressesprecherin. Er sei auch bemüht, fremde Personen fernzuhalten und habe schon häufig die Polizei gerufen, wenn sich Personen unerlaubt aufhalten.
Der Eigentümer selbst ist laut eigener Aussage nicht dazu bereit, über sein weiteres Vorgehen zu sprechen. Dass die Jugendlichen, die die Ruine vor zwei Wochen unerlaubt betraten, rechtlich gegen ihn vorgehen werden, scheint angesichts der Lage aber unwahrscheinlich.
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Nach mehrmaligen Anschreiben reagiert das Landratsamt mit einem Warnschreiben an den Besitzer, dann lehnen sich die Herren Beamten zurück und bewegen sich nicht mehr. In den Dörfern gibt es viele solcher Ruinen, die mit einem Absperrband "gesichert" sind. Deswegen gehen trotzdem Kinder in bzw. an das Gebäude, das ist Abenteuer, wir waren auch mal jung!
Solche alte Baracken gehören weg, oder anständig gesichert. Eine Kette reicht nicht, Eigentum verpflichtet. Da sollten die Herren im Landratsamt mal tätig werden und dran bleiben. Dass typische Beamtenverhalten ist hier fehl am Platz.
Leider ist die deutsche Rechtsprechung so, dass bei eigener Dummheit immer eine gute Chance besteht, die Schuld doch noch einem anderen geben können (z.B. auch bei Räum- und Streupflicht). So kommt es, dass man als Eigentümer Dinge tun muss, nicht weil sie Sinn machen, sondern um nicht belangt werden zu können.
Es scheint in unseren überreguliertem Land wohl normal geworden zu sein, dass sich die Leute das selbständige Denken abgewöhnt haben und dass man alles, was nicht ausdrücklich verboten ist, automatisch als erlaubt ansieht.
Selbst wenn man nicht in der Lage wäre, eine Kette und die dahinter steckende Idee als Absperrung zu erkennen, sollte der gesunde Menschenverstand einen davon abhalten, sich in eine baufällige Ruine zu begeben.
der irgendwo mal so ungefähr geschrieben hat: "selbst wenn an einem neu entdeckten Schalter in einer neu entdeckten Höhle steht, nicht drücken, sonst Weltuntergang, findet sich irgendein ###, der es ausprobieren muss."
Entweder ein Schild "Betreten verboten - Lebensgefahr" reicht, oder wer auch immer hat sich alle Folgen selber zuzuschreiben. Ich frag mich manchmal wirklich, wie die Menschheit bis heute überleben konnte... alle Gefahren kann man nicht ausschalten; ein wenig Vernunft sollte vorauszusetzen sein.
Ein eigener Flugplatz zur Bequemlichkeit seiner Jagdgäste wäre dem Erlauchten wichtiger.
Anscheinend habe Sie den Bericht nicht richtig gelesen. Das Gebäude befindet sich auf einem Privatgrundstück und ich denke das das Gebäude nicht bündig auf der Grundstücksgrenze ist. Deswegen sollte da auch genug Platz sein wen es einstürzen sollte.
Außerdem ist es 200m von einer öffentlichen Strasse weg. Soviel zu diesem Thema.
Wegen den Abriss haben Sie eine Ahnung was sowas heute zutage kostet?
Ich habe vor 7 Jahren ein Altes Haus aus Lehm und Holz abgerissen und das hätte mich 15000 Euro gekostet wen ich nicht soviel selber gemacht hätte.
Denke das dieses Gebäude abreissen so ab 25000 Euro los geht.
Wen Sie gerade soviel übrig haben der Eigentümer freut sich mit Sicherheit.
Oder Sie machen einen Spendenaufruf
unter dem Motto: Schütz leichtsinnige Menschen vor sich selber.