Die Ruine des Gutshofs Öttershausen ist seit Jahren ein beliebter Ort für sogenannte Lost-Places-Touren. Dabei handelt es sich um Erkundungen von aufgegebenen Gebäuden oder Orten. Am Samstagabend wurde das einem jungen Mann zum Verhängnis, wie Polizei und BRK Kitzingen sowie Feuerwehr Volkach in ihren Berichten mitteilen.
Fünf Jugendliche im Alter von 17 und 18 Jahren hielten sich am Samstagabend verbotenerweise in dem nur durch eine verrostete Kette gesicherten, einsturzgefährdeten Gebäude auf, als das Unglück seinen Lauf nahm: Im 2. Stock brach der Fußboden durch und ein 18-jähriger junger Mann stürzte knapp drei Meter in den darunter liegenden Stock. Die anderen vier Begleiter hatten mehr Glück. Sie befanden sich am Rand des Zimmers, wo die Decke noch hielt.
Junger Mann erlitt mehrere Knochenbrüche
Für ihren Freund sah es schlechter aus: Mit Brüchen im Becken und am Arm lag er bewegungslos da. Schnell waren die alarmierten Rettungskäfte von Feuerwehr und Rettungsdienst mit einem Notarzt vor Ort. Aufgrund der Unfallmeldung war auch eine Höhenrettungseinheit alarmiert worden. Laut Felix Wallström, Einsatzleiter des Rettungsdienstes, war es für die Einsatzkräfte nicht ungefährlich, an den Verletzten heranzukommen; nachrutschende Steine gefährdeten die Helfer.
Nachdem der Patient durch den Notarzt versorgt war, entschieden die Helfer, den Verletzten mit einer sogenannten Schleiftrage aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Seine Freunde, die unter Schock standen, wurden durch Feuerwehrangehörige in Sicherheit gebracht und durch Sanitäter betreut.
Aufgrund der Schwere der Verletzungen des 18-Jährigen wurde der Rettungshubschrauber aus Nürnberg alarmiert, der ihn in eine Klinik nach Würzburg flog. „Nicht auszudenken, wenn da die ganze Decke eingestürzt wäre“, war der Tenor unter den Helfern.
Der im Mittelalter errichtete Bau ist seit Jahrzehnten der Verwitterung und dem Zerfall überlassen. Anwohner aus der Umgebung berichten, dass sich gerade an den Wochenenden immer wieder Abenteurer und Fotografen an und in der Ruine treffen, obwohl dort Lebensgefahr besteht. Die polizeilichen Ermittlungen werden von der Inspektion Kitzingen geführt und dauern noch an.
Wegen der Situation vor Ort wurden die Höhenrettunggruppe der Berufsfeuerwehr Würzburg, die Feuerwehren aus Gaibach, Volkach und Iphofen zusammen mit dem Rettungsdienst alarmiert. Nach der Lageerkundung durch den örtlichen Kommandanten konnten die überörtlichen Einsatzkräfte aus Würzburg und Iphofen abbestellt werden.
35 Helfer vor Ort
Mit dem aus Nürnberg hinzugerufenem Rettungshubschrauber wurde der junge Mann mit seinen schweren Verletzungen in ein Krankenhaus geflogen. Alles in allem waren die Feuerwehren aus Gaibach und Volkach, ein Rettungswagen mit Notarzt sowie der Rettungshubschrauber Christoph 27 aus Nürnberg vor Ort. In der Summe waren es 35 Einsatzkräfte.
Seitens der Feuerwehr Volkach waren drei Fahrzeuge, darunter die Teleskop-Rettungsbühne, mit 14 Einsatzkräften im Einsatz. Weitere Kräfte standen im Volkacher Feuerwehrhaus in Bereitschaft, mussten allerdings nicht mehr ausrücken.
Danke jedenfalls an alle Rettungskräfte, die bei der Rettung Risiken eingehen mussten und dem Verunfallten gute Genesung und vor allem Einsicht, zukünftig vorher zu denken um nicht den eigenen "last" lost place zu finden.
Warum wurde dem Eigentümer, dieser eigentlich zugänglichen Immobilie keinerlei diesbezügliche Auflage gemacht ?
Regieren vielleicht doch Geld oder Beziehungen die Welt ?????
Er muss sie nicht nur nicht abreißen, er darf es gar nicht!
Die beiden Speicher wurden wohl von Balthasar Neumann erbaut bzw. geplant und stehen unter Denkmalschutz! Der Herr Graf hatte damals eigentlich die Auflage: Abriss des Gutshofs mit der Bedingung, diese beiden Speicher zu erhalten und zu sanieren (sofern ich mich da richtig erinnere). Der Abriss vom Rest ist erfolgt - die Sanierung ausgeblieben!
der größte teil des gutshofs wurde ja anfang 2012 abgerissen, seitdem ist dort auch nichts mehr unternommen worden.
was mich wundert, das die bestehenden gebäude nicht gegen zutritt gesichert werden mussten, das so etwas wie am wochenende geschehen passiert war wohl eine frage der zeit.
Der Besitzer der zerfallenden Immobilie ist aber auch dafür bekannt sich nicht um seine einstürzenden Altbauten zu kümmern. In Wiesentheid war es ihm egal, dass Trümmer von einem Wohnhaus auf den Gehweg fielen, die Gemeinde musste es richten.
Entgegen seiner vollmundigen Ankündigungen lässt der Erlauchte von Schönborn die angesengte Hallburg auch nicht sanieren. Wird wohl zerbröseln das denkmalgeschützte Gebäude.