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Kitzingen
Nach Schließung der Norma im Schwalbenhof in Kitzingen: Was an Stelle des Discounters kommt
Bis zuletzt hofften sie in Kitzingen, dass an die Stelle des einstigen Norma-Marktes wieder "was mit Lebensmitteln" kommt. Jetzt hat der Eigentümer verraten, wer die Räume beziehen soll.
Der Kitzinger Schwalbenhof wird den Sommer über noch eine Baustelle bleiben. Derzeit lässt Immobilienentwickler Wolfgang Rosentritt die alte Norma umbauen.
Foto: Eike Lenz | Der Kitzinger Schwalbenhof wird den Sommer über noch eine Baustelle bleiben. Derzeit lässt Immobilienentwickler Wolfgang Rosentritt die alte Norma umbauen.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 12.02.2024 22:12 Uhr

Ein Fünkchen Hoffnung hielt sich bis zuletzt, nun aber ist klar, dass es im Kitzinger Schwalbenhof keinen Lebensmittelversorger mehr geben wird. Ende April hatte dort die Norma den einzigen stadtnahen Standort verlassen. Gerüchte dazu waren schon lange im Umlauf. Für die Lebensmittelriesen sind die Innenstädte hierzulande zu klein geworden. Auch Norma beklagte immer wieder Platzprobleme.

Der Immobilienentwickler Wolfgang Rosentritt, der den Schwalbenhof-Komplex vor Jahren gekauft hat und gerade renoviert, konnte 800 Quadratmeter bieten. Doch der Discounter hätte locker das Doppelte gebraucht. Die Rufe vom "bösen Investor", die vor allem in sozialen Netzwerken kursierten, gingen also an die falsche Adresse. Jetzt, vier Wochen nach der Schließung der Norma, gibt es neue Ideen.

Bauarbeiter sind zurzeit dabei, das Gebäude zu entkernen, Wände zu versetzen, Grundrisse aufzureißen, Dächer zu öffnen. Rosentritt macht sich bereit für etwas Neues. Auf Anfrage sagt er: "Wir verhandeln mit einem Arzt." Noch sei der Vertrag nicht unterzeichnet. Deshalb will Rosentritt noch keine Details preisgeben, sicher scheint aber, dass eine Arztpraxis die ehemaligen Norma-Räume beziehen wird. Bis Jahresende, so hofft er, wird der Umbau vollendet sein.

Der Innenhof soll bis Juli oder August fertig sein. Dann kann sich die neue Gastronomie an dieser Stelle voll entfalten.
Foto: Eike Lenz | Der Innenhof soll bis Juli oder August fertig sein. Dann kann sich die neue Gastronomie an dieser Stelle voll entfalten.

Direkt neben der alten Norma sind die Bauarbeiten schon weit fortgeschritten. Die Fassade leuchtet klinisch weiß, die Fenster sind neu. Was noch fehlt, sind letzte Fassadenarbeiten sowie die Pflasterung des gesamten Innenhofs. Bis Juli oder August soll das Ganze so weit gediehen sein, dass der Gastronom, der hier einzieht, zumindest den Spätsommer über noch die Terrasse nutzen kann. Das Projekt liegt im Zeitplan, auch wenn Rosentritt die Probleme am Bau spürt.

Von Lieferengpässen ist er bislang zwar kaum betroffen, dafür trifft ihn wie alle der Preisauftrieb. Abwarten, wie es privaten Bauherrn geraten wird, ist für ihn keine Option. "Du kaufst die Dämmung zu der Zeit, wo du sie brauchst", sagt er. Und auch die "Verfügbarkeit von Handwerkern" entwickle sich mehr und mehr zum Problem. Rosentritt hat nur eine kleine Truppe eigener Leute, den Großteil der Aufträge vergibt er an meist bis zum Anschlag ausgelastete externe Firmen.

"Mehrere Millionen Euro" steckt Rosentritt in den Schwalbenhof

Mit Zeitverzögerungen rechnet er trotzdem nicht. Wenn das Projekt Ende dieses, spätestens Anfang nächsten Jahres abgeschlossen ist, wird der Schwalbenhof in neuem Glanz erstrahlen – und Rosentritt nach eigenen Angaben "mehrere Millionen Euro" in das rund 30 Jahre alte Ensemble investiert haben. 17 Einheiten umfasst der weiträumige Komplex; nur das denkmalgeschützte Gebäude im hinteren Teil, in dem ein Gastwirt griechische Spezialitäten anbietet, hat er verkauft. Und der Parkplatz gehört der Stadt.

Dort wollte Rosentritt vor zwei Jahren ein Ärztehaus mit Tiefgarage errichten, aber der Mehrheit des Stadtrats war das Projekt zu visionär. Ein Fremdkörper in der Umgebung, hieß es. Inzwischen ist die Idee wieder vom Tisch, und Rosentritt hat sich darauf konzentriert, das Alte zu bewahren.

 
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