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Volkach
Mit 8 Vollwaise, mit 18 in den Kriegsdienst: "Ich musste mich immer durchschlagen", sagt Hildegard Hagen jetzt mit 100
Hildegard Hagen nahm an ihrem 100. Geburtstag die Glückwünsche von Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein entgegen.
Foto: Peter Pfannes | Hildegard Hagen nahm an ihrem 100. Geburtstag die Glückwünsche von Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein entgegen.
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 27.01.2025 02:31 Uhr

Hildegard Hagen aus Volkach hat ihren 100. Geburtstag gefeiert. Dazu gratulierten Sohn Günter mit Ehefrau Ingrid, Tochter Elke mit ihrem Mann Peter, zwei erwachsene Enkel mit Partnern sowie vier Urenkel. Bürgermeister Heiko Bäuerlein überreichte der Jubilarin einen Blumenstrauß und einen Geschenkkorb.

Die rüstige Seniorin lebt seit Dezember 2021 im Caritas-Altenheim Bürgerspital in Volkach und fühlt sich dort nach eigenen Angaben sehr wohl. Zu dem nicht alltäglichen runden Geburtstag gratulierten die Heimleitung und deren Mitarbeiter. Eine große Seniorenrunde überraschte Hildegard Hagen mit gesungenen Geburtstagsständchen.

Die Tochter lebt seit Jahrzehnten an der Mainschleife

Hildegard Hagen war vor 14 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Hermann von Schleswig-Holstein in die Weinstadt gezogen. Die Nähe zu Tochter Elke, die seit über 45 Jahren mit ihrer Familie an der Mainschleife lebt, erleichterte den Hagens den Entschluss, dem hohen Norden den Rücken zu kehren. 2010, kurz vor dem 65. Ehejubiläum der Eisernen Hochzeit, verstarb ihr Ehemann.

Hildegard Hagen ist in Hindenburg in Oberschlesien geboren: als jüngstes von drei Kindern einer Bergbaufamilie. Mit acht Jahren wurde sie Vollwaise und kam in eine Pflegefamilie. "Ich musste mich immer durchs Leben schlagen. Es war eine harte Zeit, die mich stark gemacht hat", erzählt die Jubilarin, die im Alter von 14 Jahren die Schule erfolgreich abschloss.

Im hohen Norden lernte sie ihren späteren Ehemann kennen

Als zierliches Mädchen musste sie anschließend in einem Pflichtjahr auf dem Hof eines Bauern schwere Arbeiten verrichten. Danach kam sie als "Haus"-Tochter in eine Gaststätte. "Da musste ich keinen Hunger mehr leiden", sagt sie. Von nun an besserten sich ihre Lebensumstände. Mit 18 wurde sie zur Wehrmacht eingezogen und als Telefonistin und Kabelverlegerin eingesetzt.

Durch die Wirren des Krieges verschlug es sie 1945 als junge Frau nach Moorrege (Kreis Pinneberg). Dort lernte sie ihren späteren Ehemann kennen, mit dem sie sich Jahrzehnte später an der Mainschleife gut einleben sollte. Durch ihr offenes, freundliches Wesen ist sie in ihrem Bekanntenkreis sowie bei den Seniorinnen und Senioren des Altenzentrums sehr beliebt.

Ihre Lieblingsbeschäftigungen sind auch im hohen Alter noch das Lesen und das Lösen kniffliger Kreuzworträtsel. Im Fernsehen schaut sie sich gerne spannende Rate- und Quizsendungen an.

 
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  • Ute Schlichting
    Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. 🥂❤️🍰
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