
Wer im Landkreis eine größere Veranstaltung plant und ein Dach über dem Kopf haben will, kommt an der Karl-Knauf-Halle in Iphofen kaum vorbei. Seit die Halle 1998 eröffnet wurde, erfreut sie sich großer Beliebtheit bei Gästen und Veranstaltern. Doch fast genauso lange wird über die Kosten und Mieten diskutiert.
Eigentlich finden sich unter dem riesigen Dach in der Schützenstraße gleich zwei Hallen. Da ist die Sporthalle, die hauptsächlich von Vereinen genutzt, aber auch bei größeren Feiern, Tagungen oder Messen belegt wird. Und da ist der Veranstaltungssaal, der von Ortsansässigen auch für private Feiern wie Hochzeiten oder Geburtstage gebucht werden kann.
1200 Euro Miete für eine Hochzeit in der Karl-Knauf-Halle
Für den mit Holz aus dem Stadtwald getäfelten Festsaal hat die Stadt erst 2021 die Mieten angepasst. Ortsansässige Vereine und Veranstalter zahlen dort seither 230 Euro am Tag, bei Tagungen sind es 320 Euro, auswärtige Mieter müssen 350 und 490 Euro zahlen. Und wer im Veranstaltungssaal seine Hochzeit oder seinen Geburtstag feiern will, kommt nicht unter 1200 Euro davon.

Jetzt steht auch für die Sporthalle eine Erhöhung an, die zum Teil drastisch ausfällt. Der Finanzausschuss hat gerade eine neue Kalkulation vorgelegt, die der Stadtrat einstimmig bestätigt hat. Für örtliche Vereine und die Schule fällt die Erhöhung zwar moderat aus: Die Preise steigen von 15,87 Euro pro Stunde unter der Woche und 11,90 Euro am Wochenende auf einheitlich 17,85 Euro. Auswärtige Vereine aber zahlen ab 2025 deutlich mehr: Statt 23,80 Euro wochentags und 17,85 Euro am Wochenende sind es künftig 29,75 Euro.
Noch kräftiger steigen die Tarife bei nicht sportlichen Veranstaltungen: von bisher 476 Euro am Tag auf 1785 Euro. Für das jährliche Knauf-Betriebsfest ruft die Stadt ebenfalls 1785 Euro (statt bisher 607 Euro) am Tag auf.
Die Mieten für die Festhalle könnten bald weiter steigen
Bürgermeister Dieter Lenzer gab im Stadtrat zu bedenken, dass die Preise für die Sporthalle letztmals 2012 angepasst worden seien. "Einige Widersprüche" im Tarifsystem wie die niedrigeren Wochenendpreise seien zwar geglättet worden, erhalten aber blieb der Einheimischen-Bonus. "Unsere örtlichen Vereine sollten nicht über Gebühr belastet werden."
Auch im Veranstaltungssaal könnten demnächst höhere Preise drohen. Bei einem Ortstermin vor einem Jahr hatte Bürgermeister Lenzer auf Nachfrage erklärt, dass die Stunden- und Tagessätze nur zu 35 bis 40 Prozent die Kosten der Stadt deckten. Während Tourismuschefin Claudia Bellanti damals vor einer weiteren Erhöhung warnte ("Wir sind schon an der Schmerzgrenze"), sagte der Bürgermeister: "Es ist völlig legitim, nach drei Jahren wieder über eine Preisanpassung nachzudenken."
Wer im Festsaal "Technik und Betreuung" in Anspruch nimmt, muss schon ab 2025 mehr bezahlen. Die Tarife steigen um 100 Prozent: von 35,70 Euro auf 71,40 Euro.