
Irgendwie wissen Mr. Hurley & die Pulveraffen selbst nicht recht, warum sie da zu später Stund' auf der Bühne der Geiselwinder Music Hall stehen: "Das ist ja ein ganz schön hartes Festival und dann kommen wir mit unserer Piratenmusik aus dem karibischen Osnabrück", sagt Simon Erichson zwischen dem zweiten und dritten Lied. "Wir haben keine E-Gitarre dabei, nicht einmal ein Schlagzeug." Tja, 30 Sekunden später gehen die gut 1000 Fans erst in die Knie und dann in die Luft: Hüpf-Party von einem nicht alltäglichen Headliner auf dem 13. Metal Franconia Festival.
Die vier lustigen Piraten-Metaller um Erichson alias Mr. Hurley sind Geschwister und rundeten den Freitag humorvoll ab, der nach ein paar kleineren Acts mit dem Death-Metal-Trio Master, Jungle Rot und Benediction zuvor vor allem eines geliefert hatte: brettharten Metal.

Auch der Samstag, der von einem Weißwurstfrühstück und den Weingartsgreuther Blasmusikanten eröffnet wird, stand im Zeichen aggressiverer Klänge. Unter anderem von den aus dem Schweinfurter und Bamberger Raum kommenden Thrash-Metallern Hatred, die erstmals seit ihrer Reuinion 2023 wieder einen neuen Song präsentieren.
Anders als in den eisigen, verregneten oder verschneiten Nächsten der vergangenen Auflagen, lockten diesmal die milden Temperaturen die "Metalheads" immer wieder ins Freie an die Stehtische. Zum Finale geben sich dann alte Bekannte die Klinke in die Hand: Cypecore, Ektomorf und Sodom sind allesamt nicht zum ersten Mal auf dem MFF – das, so zeigt es die neue, große Videowand neben der Bühne, im kommenden Jahr am 24. und 25. April stattfinden wird.