
Einstimmig. Das sagt alles. Irgendwie sind alle – quer durch alle Parteien – ein bisschen stolz auf den Kitzinger Kreishaushalt, der mit 52:0 verabschiedet wurde. Ein dickes 150-Millionen-Euro-Ding mit Rekord-Investitionen.
Möglich machen das zwei Umstände: Zum einen arbeitet der Kreistag überwiegend ideologiefrei, es geht um die Sache. Lösungsorientiert, Dinge abarbeiten. Genau das machen, was man ankündigt. Das ist selten geworden heutzutage. Im Landratsamt findet man ihn noch, diesen Wir-erledigen-das-Geist. Oder, um es ganz einfach zu sagen: Es flutscht.
Der ÖPNV wird besser, aber auch teurer
So könnte es also weitergehen. Wird es aber nicht. Auch dem Landkreis steht eine Zeitenwende bevor. Der Spielraum wird kleiner: Künftig wird der Landkreis seine Klinik mit Millionen von Euro unterstützen müssen. Der öffentliche Nahverkehr wird besser – aber auch extrem teurer.
Dann da noch die Migration und der Klimawandel – hier ist gar nicht absehbar, wie teuer das zu stehen kommt. Dass die Probleme größer werden, weiß und spürt jeder. Auf der anderen Seite ist klar: Das Geld sprudelt längst nicht mehr. Man ist an einer Grenze angekommen.
Das ist alles nicht beruhigend. Aber es gibt einen Trost: Der Landkreis startet aus einer guten Situation heraus in die anstehende Problemphase. Und auch das ist in gewisser Weise tröstlich: Gerade in der Krise sind Macher-Qualitäten gefragt. Es spricht einiges dafür, dass es künftig selbst ohne 150-Millionen-Dinger im Landkreis flutscht.