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Iphofen
Mauer in Iphöfer Wohngebiet droht zu kippen: So will die Stadt das Bauwerk vor dem Einsturz bewahren
Quer durch das Baugebiet Hündlein hat die Stadt vor 20 Jahren eine Bruchsteinmauer gezogen, die sich nun in Teilen gefährlich neigt. Hat man damals Warnungen ignoriert?
Schutzzäune hat die Stadt im Baugebiet Hündlein vor den Stellen postiert, wo die Bruchsteinmauer sich gefährlich neigt.
Foto: Eike Lenz | Schutzzäune hat die Stadt im Baugebiet Hündlein vor den Stellen postiert, wo die Bruchsteinmauer sich gefährlich neigt.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 20.07.2024 02:39 Uhr

Gut gedacht war die Sache ja. Als die Stadt vor 20 Jahren das Baugebiet Hündlein mit seinen 150 Bauplätzen schuf, glich sie die Höhenunterschiede im Gelände mit einer schön anzusehenden Bruchsteinmauer aus. Jetzt aber fällt ihr die Sache im wahren Wortsinn auf die Füße. Das vermeintliche Bollwerk nämlich neigt sich mancherorts derart bedenklich, dass der Bauhof einen Schutzzaun aufgestellt hat – sicher ist sicher.

Dieser Tage hat sich der Bauausschuss auf den Weg in das Gebiet gemacht, um sich der Situation zu vergewissern, und ja: Hier ist etwas am Kippen. Nicht so, dass morgen alles zusammenfällt, doch Bürgermeister Dieter Lenzer und die ihn begleitenden Stadträte sehen Handlungsbedarf.

Dabei steckt die Stadt in einem Dilemma: Reißt sie die Mauer ein, hat sie zwar Ruhe und spart viel Geld. Aber ein so radikaler Schritt würde zweifellos den Charakter des Baugebiets ändern. "Die Leute", so meinte Otto Kolesch, "würden uns Schildbürger nennen, wenn wir hergehen und das ganze Gebiet durchpflügen würden."

Für den Mauerbau rechnet die Stadt mit 1000 Euro pro Meter

Ließe man die Mauer abtragen und mit komplett neuem Fundament wieder aufrichten, würden die Kosten den Rahmen sprengen. Mit 1000 Euro für den laufenden Meter rechnet Bauamtsleiter Matthias Kurth in diesem Fall. Für das gesamte Gebiet käme locker eine sechsstellige Summe zusammen, weil das Ganze in Handarbeit zu erledigen wäre. Viel zu teuer, so der Tenor. Klar ist aber auch, was Dritter Bürgermeister Jörg Schanow sagte: Wo Gefahr im Verzug sei, müsse man etwas tun.

Der Ausschuss verständigte sich am Ende auf einen Kompromiss. Die Mauer bleibt grundsätzlich erhalten. Nur an den kritischen Stellen soll sie abgetragen und terrassenförmig wieder aufgebaut werden. Für Kolesch wäre der ganze Ärger vermeidbar gewesen, hätte man die Warnungen seinerzeit ernst genommen. "Ich habe damals 100.000 Mal auf die Problematik hingewiesen. Solche Sachen dürfen nicht passieren."

 
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