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Volkach
Mainschleifenbahn: Zwei Kreistage stellen die Weichen für den Stundentakt von Volkach nach Würzburg
Wie sieht der Zeitplan für die Reaktivierung der Mainschleifenbahn aus, welches finanzielle Risiko kommt auf die Kommunen zu und wer übernimmt den Betrieb? Die Antworten.
Statt des historischen Schienenbusses, hier am Haltepunkt Astheim, sollen nach der Reaktivierung der Mainschleifenbahn im Stundentakt moderne Züge von Volkach nach Würzburg fahren.
Foto: Andreas Brachs | Statt des historischen Schienenbusses, hier am Haltepunkt Astheim, sollen nach der Reaktivierung der Mainschleifenbahn im Stundentakt moderne Züge von Volkach nach Würzburg fahren.
Daniela Röllinger
 |  aktualisiert: 30.10.2024 02:45 Uhr

Die Mainschleifenbahn soll reaktiviert werden - darüber sind sich alle einig. Doch der Weg dorthin ist noch weit. Geht alles gut, fahren ab Dezember 2028 Züge im Stundentakt von Volkach nach Würzburg. Geht alles schief, wird die Strecke doch nicht reaktiviert und der Landkreis Kitzingen und das Kommunalunternehmen Würzburg bleiben auf jeweils 1,6 Millionen Euro Kosten sitzen.

Ob sie dieses finanzielle Risiko eingehen wollen und, falls ja, wie das weitere Vorgehen auf dem Weg zur Reaktivierung aussehen soll, darüber entscheiden am Montag, 28. Oktober, die Kreistage der Landkreise Kitzingen und Würzburg in einer gemeinsamen Sitzung in Volkach.

Am Freitag sprachen sich bereits der ÖPNV- und Verkehrsausschuss sowie der Kreisausschuss des Kitzinger Kreistags einstimmig für die nächsten Schritte zur Reaktivierung und die Übernahme einer Bürgschaft für Darlehen der Mainschleifenbahn-Infrastruktur-GmbH (MIG) aus. 

Moderne Hybridfahrzeuge statt historischer Schienenbus

Die Haltepunkte in Prosselsheim, Eisenheim und Volkach sollen ausgebaut werden.
Foto: Gerhard Meißner | Die Haltepunkte in Prosselsheim, Eisenheim und Volkach sollen ausgebaut werden.

Die Mainschleifenbahn ist momentan ein Schienenbus, der seit Jahren ehrenamtlich betrieben wird und nur von Mai bis Mitte Oktober an Sonn- und Feiertagen von Volkach nach Seligenstadt und zurück fährt. Künftig sollen dort ganzjährig umweltfreundliche batterieelektrische Hybridfahrzeuge verkehren – von Volkach bis nach Würzburg in unter 30 Minuten Fahrzeit ohne Umstieg.

38 Fahrten von Montag bis Freitag im Stundentakt, 36 am Samstag, 34 sonn- und feiertags, so ist es geplant – ab Seligenstadt mit einer Taktverdichtung. Halten sollen die Züge in Volkach, Markt Eisenheim, Prosselsheim, Seligenstadt, Rottendorf und am Würzburger Hauptbahnhof.

Die Baukosten für die Reaktivierung betragen laut Schätzung netto, ohne Planungs- und sonstige Kosten, 20,7 Millionen Euro. Eine mündliche Zusage für eine 90-prozentige Förderung durch den Bund liegt vor, allerdings nicht schriftlich und nicht rechtsverbindlich, denn der eigentliche Förderantrag kann erst im Zuge der Genehmigungsplanung Ende nächsten Jahres gestellt werden. Ändert sich der politische Wille im Bund, kann dies das Ende der Reaktivierungspläne bedeuten. 

Die MIG wird die Mainschleifenbahn nicht selbst betreiben. Geplant ist, so schlägt es ein Gutachten vor, dass sie zunächst mit einem Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen (EIU) zusammenarbeitet und das Projekt dann ganz an das EIU übergibt. Dabei muss sichergestellt sein, dass dieses Unternehmen die Strecke wirklich für den Nahverkehr betreibt und nicht doch noch stilllegt oder nur für den Güterverkehr nutzt. 

 
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  • Hermann Spitznagel
    Hat da wirklich jemand was von Güterverkehr gesagt oder geschrieben?
    Da müssen dann ja auch noch Verladeinrichtungen gebaut werden.
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  • Michael Riedner
    Wir brauchen so viel Bahn wie möglich. Bei einer Renovierung der ICE Strecke hat man gesehen, es fehlen Alternativen. Wie sollten auch einen lückenschluss bei Ochsenfurt, das sind nur 2 km
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  • Steffen Cyran
    Die Mainschleifenbahn ist also eine Alternative zur ICE Strecke? Aha.

    Nein, wir brauchen natürlich NICHT "soviel Bahn wie möglich", sondern nur dort, wo es sinnvoll und wirtschaftlich ist.
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  • Michael Kreißig
    Ich fände es gut
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  • Steffen Cyran
    Mann, Mann, für 20,7 Mio Euro, wieviele Busse könnte man da beschaffen und Busfahrer bezahlen? Und die Busse könnten entlang der Straßen wesentlich mehr Haltestellen anfahren.
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  • Stefan Krug
    man könnte die Busfahrer bezahlen
    wenn man denn welche hätte!

    es bricht ja jetzt schon alles zam
    wenn sich mal einer krank meldet!
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  • Fred Reinshagen
    Statt diesem 20,7 Mio. teuren Eisenbahnhobby wäre die Reaktivierung der Steigerwaldbahn viel sinnvoller: 10x so viele Einwohner & Arbeitsplätze als in dem menschenleeren Gau um Seligenstadt und Entschärfung der immer problematischer werdenden Maintalquerung in SW mit insgesamt über 70.000 Kfz pro Tag auf 2 maroden Mainbrücken. Die Sperrung einer Brücke ist irgendwann absehbar, dann bräche ohne Nutzung der Eisenbahnbrücke das Chaos vollends los und die andere Brücke wäre so überlastet, dass ich nicht mehr drüber fahren würde. Hier soll eine Strecke aus Eisenbahn-Nostalgie reaktiviert werden und dort, wo sogar viele Menschenleben durch die marode Maxbrücke gefährdet werden nicht

    - eine verkehrte Welt!
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  • Marc Stürmer
    Dumm nur, dass das offizielle Gutachten zur Steigerwaldbahn keine Basis für einen wirtschaftlichen Betrieb sieht, es der MSB aber bescheinigt wird.

    Von daher - dieser Zug ist abgefahren.
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  • Hans-Joachim Krämer
    Soweit ich weiß dürfte die Reaktivierung dieser Strecke deutlich teurer werden. Selbst ich als absoluter Laie habe vor über 10 Jahren schon den absolut maroden Zustand der Strecke erkannt. Da ist nix mit wir reaktivieren die Strecke und lassen einfach wieder Züge fahren.
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  • Kurt Redelberger
    Müssten die Kreisräte mit ihren persönlichen Geld haften würden sie so einen Unsinn niemals zustimmen!
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