Für Magdalena Neuner, Deutschlands erfolgreichste Biathletin, gibt es ein Leben nach dem Sport. Einmal als dreifache Mutter. Einmal als Schirmherrin und Mitbegründerin der "Peak Performer Stiftung", die "Stiftung für mehr Freude am Leisten". Hier gibt sie ihre Erfahrung an Kinder und Jugendliche weiter. Am vergangenen Samstag war sie in Kitzingen zu Gast, wo sie das "Peak Performer"-Kids-Camp besuchte.
Zwei Tage verbrachten rund 50 Kinder und Jugendliche in der Innopark Arena bei Jochen Freier, der auch Gründungsmitglied der Stiftung ist. Zum dritten Mal war das Camp in Kitzingen. Betreut wurden die Teilnehmenden von 35 Ehrenamtlichen aus Sport und Wirtschaft. Die meisten Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 14 Jahren kamen aus den Landkreisen Kitzingen, Würzburg und Schweinfurt, einige auch aus München.
Magdalena Neuner will Kindern Freude am Leisten vermitteln
Auf dem Gelände der Innopark Arena beschäftigten sich unter anderem Alex King, ehemaliger deutscher Basketballnationalspieler, und Steven Hutchinson, Basketball-Nationaltrainer U15, mit den Kindern. Auch Schirmherrin Magdalena Neuner war dabei. Für sie ist das Anliegen der Stiftung, Kindern Freude am Leisten zu vermitteln und spielerisch die Grundwerte weiterzugeben, um aus eigener Kraft etwas zu erreichen, ein Herzensthema.
Was ist mit der Leistungskultur in Deutschland los? Wie können wir junge Menschen auch wieder dazu motivieren, erfolgreich zu sein? Das seien bei der Stiftungsgründung die Gedanken gewesen. Wie sie im Gespräch mit dieser Redaktion sagte, liebt sie das Thema Persönlichkeitsentwicklung, sich weiterzuentwickeln im Leben. "Ich finde es einfach toll, wenn wir hier bei den Camps sehen, was wir den Kindern und Jugendlichen mitgeben können."
Die Kinder werden noch wochenlang von dem Camp sprechen
Bei diesem Camp sei Yoga dabei, aber auch blind Minigolf spielen und Entspannungsübungen. Ein bunt gemischtes Programm. "Die Kinder dürfen sich hier einfach probieren", erklärte Magdalena Neuner. "Ich freue mich, wenn die Kinder am Sonntagabend mit einem Strahlen nach Hause fahren und sagen: Hey, ich habe so viel mitgenommen, ich habe so viel gelernt." Sie spricht aus eigener Erfahrung. Ihre Kinder nahmen auch schon zweimal an einem solchen Camp teil. "Sie haben Wochen danach noch davon gesprochen."
So hofft Magdalena Neuner, dass das ein oder andere Kind im Camp durch die teilnehmenden Vorbilder aus dem Spitzensport fürs Leben etwas mitnimmt. "Das ist unsere Motivation, ein bisschen was von uns dem Kind zu geben", sagt die frühere Leistungssportlerin.
Ohne Vorbilder wäre Magdalena Neuner nicht Olympiasiegerin geworden
"Ich hatte ja auch Vorbilder. Ich wäre ohne Vorbilder auch nicht Olympiasiegerin geworden", verrät sie. Zu ihren Vorbildern gehört die ehemalige Biathletin Martina Glagow-Beck. "Die im Training zu erleben, war für mich immer total aufregend. Ich wollte auch immer so sein wie die." Auch Magdalena Forsberg sei ein großes Vorbild gewesen, ebenso Uschi Disl. Denen wollte sie nacheifern. "Vorbilder sind etwas extrem Wichtiges. Sie leben vor, wie es geht."
Zusammen mit dem Geschäftsführer der Stiftung, Christopher Spall, sprach Neuner am Mittag dann mit den Kindern über Haltung und Talent, also wie viel Anteil eines Erfolgs ist Talent und wie viel Anteil ist die eigene Einstellung zu den Dingen.