Seit Sonntag gelten neue Corona-Regeln im Landkreis Kitzingen, da die Inzidenz stabil unter 50 liegt. Vielerorts benötigt man keinen Test oder Termin mehr, und auch die Kontaktbeschränkungen wurden gelockert. Am Montag herrscht zusätzlich strahlender Sonnenschein. Welche Auswirkungen hat das auf den Trubel in der Kitzinger Innenstadt?
Am Montagmittag ist in der Kitzinger Innenstadt bereits reges Treiben zu beobachten. Menschen schlendern durch die Marktstraße, schauen in die Läden, essen dabei Eis oder sitzen im Café bei einem Heißgetränk ihrer Wahl. Das Wetter spielt auch mit, 23 Grad und strahlender Sonnenschein. Die meisten zieht es nach draußen. Kitzingen scheint die neuen Freiheiten in vollen Zügen zu genießen.
Wie eine Bäckereifachverkäuferin der Backstube Rößner erzählt, sei seit dem Lockerungen mehr los. "Wir haben viele Gäste, die auf ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee bleiben und das Wetter genießen." Auch auf dem Balkon des Brückenecks sitzen einige Menschen. Manchen genießen ihren Urlaub, andere ihre Mittagspause, und auch Schul- und Kindergartengruppen sind unterwegs und machen einen Ausflug.
Dass ein negativer Corona-Test vielerorts nicht mehr notwendig ist, merkt man auch beim Testzentrum im Kitzinger Rathaus. Hier bildet sich an manchen Tage sogar eine Schlange. Am Montag geht kaum jemand ein oder aus. Das bestätigt auch Frank Gimperlein vom Stadtmarketing-Verein Kitzingen, der die Teststrecke betreibt. "Am Samstag gab es mit fast 200 Testungen einen Rekordtag", sagt der Geschäftsführer. "Am Montag waren es deutlich weniger." Da Wohnmobilisten und Hotelgäste beim Check-in einen negativen Test vorweisen müssen, bleibt die Teststation im Rathaus auch weiterhin offen (Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag von 11 bis 13.30 Uhr).
Wenn man die Bilder zum Frühjahr vergleicht, kann man einen großen Unterschied erkennen. Natürlich tragen auch die Touristen dazu bei. Viele sind mit dem Fahrrad unterwegs und radeln entlang des Mains. Am Bleichwasen etwas außerhalb der Innenstadt haben sich eine Gruppe Eltern mit ihren Kinder getroffen. Es wird ausgelassen gespielt.
Keine Partystimmung am Kitzinger Main
Von Partystimmung wie zuletzt in Würzburg kann man allerdings nicht sprechen. Das mag vielleicht auch am Wochentag liegen. Aber auch ein zugemülltes Mainufer, wie es in der Festungsstadt zu finden war, zeigt sich in Kitzingen am Montag nicht. Die Menschen scheinen hier ihre Freizeit anders zu verbringen.
Neben dem Main und der Innenstadt sind im Sommer natürlich auch Freibäder beliebte Ziele. Das Freibad in Abtswind hat bereits seit dem 29. Mai geöffnet. "So richtig los ging es aber erst am Sonntag, als dann keine Tests mehr notwendig waren", sagt Michael Rausch von der Freibadgaststätte. Vorher seien die Menschen noch zurückhaltend gewesen. "Wir hoffen, dass es diese Woche weiter anläuft." Insgesamt dürfen 550 Gäste ins Bad.
In Kitzingen hat das Freibad auf der Mondseeinsel seit vergangenem Freitag wieder geöffnet. 650 Badegäste dürfen, laut Betriebsleiter Peter Zimmermann, gleichzeitig im Bad sein. Für den Einlass braucht man einen Termin. Auch für diesen Montag gibt es Reservierungen, aber auf der Internetseite des Bades sind auch spontan noch Tickets verfügbar.
Der Eindruck von Menschenmassen entsteht an diesem Montag also größtenteils nicht. Die Kitzinger nutzen in normalen Maßen ihre neuen Freiheiten – wahrscheinlich, um diese nicht unnötig zu gefährden. Wenn die Inzidenz niedrig bleibt, kann man den Sommer in fast vollen Zügen genießen.