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Marktbreit
Kunstfestival Artbreit 2022 begeistert Gäste aus ganz Deutschland
Nach einer pandemiebedingten Pause kann Artbreit wieder stattfinden - mit Musik, Kunst und Unterhaltung.
Foto: Ivana Biscan | Nach einer pandemiebedingten Pause kann Artbreit wieder stattfinden - mit Musik, Kunst und Unterhaltung.
Jutta Schwegler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 23:19 Uhr

Schon am Samstag ist die Stadt Marktbreit voller Besucher. Alle sind sie gekommen, um bei herrlichem Wetter die Galerien der Artbreit zu besuchen. Peter Berneth und sein Team haben tolle Arbeit geleistet: ein Kunstfestival mit hohem Anspruch realisiert. Die Besucherinnen und Besucher  kommen von überall her. Natürlich aus dem Umkreis, aber auch viel von ganz weit her, die Nummernschilder zeigen Gäste aus ganz Deutschland an. Das Programmheft an sich ist hochinformativ, ein ausführlicher Plan informiert über alles, was geboten wird. Und das ist unglaublich Vieles. 52 Künstler aus ganz Deutschland und Italien sind vertreten, dazu künstlerische Arbeiten von drei Bildungseinrichtungen. Fast alle Gastronomen beteiligen sich bei den Musikbühnen an der Bewirtung.

Die Besucher schätzen es hoch. Die Galerien sind stark frequentiert, die Schauenden geben sich nicht mit einem kurzen Blick zufrieden, sondern betrachten genau, lassen sich Zeit, lassen die Kunstwerke auf sich wirken, treten mit ihnen in Zwiesprache. Oft sind die Künstler vor Ort, stehen für Fragen zur Verfügung, erklären, zeigen, geben Denkanstöße. Es gibt Konventionelles, Überraschendes, Tief-im-Innern-Ansprechendes, Lustiges. Und dann die Doppelwelle, Teil der "Wooden Cloud" von Martin Steinert, ein Kunstprojekt, das er in anderen Formen schon in Prag, Dakar, Ramallah, Paris und anderen Städten der Welt verwirklicht hat – und eben jetzt in Marktbreit.

Die Künstler erklärten gerne ihr Werk, die Besucher waren sehr interessiert, hier Brigitte Klussmeier mit einer Besucherin.
Foto: Jutta Schwegler | Die Künstler erklärten gerne ihr Werk, die Besucher waren sehr interessiert, hier Brigitte Klussmeier mit einer Besucherin.
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"Kunst in Sicht" ist das diesjährige Motto, und es werden nicht nur die Kunstwerke wahrgenommen, sondern auch die Örtlichkeiten: geschmückte Innenhöfe, Hinterhöfe, die zu Schauplätzen werden. Alte Häuser, die in ihren Kellergewölben Kunst entdecken lassen. Das barocke Haus zur Groe, im oberen Stockwerk schon fast dem Verfall anheimgegeben, wandelt sich in Ausstellungsräume mit morbidem Charme, in dem sich zeitgenössische Kunst unter dem alten staubigen Leuchter frei entfaltet. Die Besucher sind begeistert. Im Laufe des Nachmittages verbreitet sich eine Hochstimmung in der Stadt, man schlendert, schleckt ein Eis, genießt die Kultur.

Der morbide Charme eine Barockhauses bietet zeitgenössischer Kunst eine perfekte Kulisse

Das alte Haus zur Groe mit seinem halbverfallenen, morbiden Charme war eine perfekte Kulisse für die Skulpturen von Paul Kemmer aus Düsseldorf.
Foto: Jutta Schwegler | Das alte Haus zur Groe mit seinem halbverfallenen, morbiden Charme war eine perfekte Kulisse für die Skulpturen von Paul Kemmer aus Düsseldorf.

Am Sonntag tönt es von überall her. Sechzehn Musikgruppen spielen auf acht Bühnen die unterschiedlichsten Stile. Gleich zu Beginn packt es schon einige, die sich warm tanzen: Colinda, eine Band mit kanadischen Songs, spielt am Marktplatz auf, da kann man schon ein Tänzchen wagen. Es ist für jeden was dabei, Swing Jazz, Folk, Hip-Hop, Rock, Kammermusik, Blues, R&B, Halbbairisches und Bairisches, die Marktbreiter Coverband Monday Socks im sonnigen Biergarten des Fränkischen Hofs. Die Menschen sind dankbar dafür, genießen ein Stück Freiheit und Kultur, was zwei Jahre lang nicht möglich war, die Kinder spielen an diversen Spielstationen.

Kunst und Musik machen Fremde zu Freunden

Gute Stimmung bei Sonne im Biergarten vom Fränkischen Hof
Foto: Jutta Schwegler | Gute Stimmung bei Sonne im Biergarten vom Fränkischen Hof

Und dann fängt es an zu regnen. Aber Artbreit-Besucher kann das nicht wirklich schrecken, man hat sich gut angezogen und stellt sich unter, die Musiker sind geschützt und spielen weiter. Nach einer Stunde etwa ist der Spuk vorbei, und man kann sich wieder freier bewegen, noch die letzten Galerien aufsuchen, die man noch nicht gesehen hat, echtes Interesse treibt die Menschen an, lässt sie in die tiefen Keller hinabsteigen und so manchen Kilometer zurücklegen.

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Überall freudige Gesichter, alte Bekannte, die sich wieder sehen, Wildfremde, die sich bei gutem Essen auf den Bänken oder im Biergarten unterhalten, das schaffen Kunst und Musik. Und wenn man heimgeht, vorbei an der fantastischen spanischen Sängerin Margarita Gonzales von "Si Señor", geht man beschwingter, erfüllter, fast schon im Tangoschritt.

 
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