
Das Kompostwerk Klosterforst hat Lagerbedarf. Am Platz selbst mangelt es nicht – wohl aber an Hallen und Überdachungen. Deshalb wird die Anlage jetzt zu einem Millionen-Ding: Der Umweltausschuss des Landkreises genehmigte im Rahmen der laufenden Haushaltsberatungen ziemlich genau eine runde Million Euro, um drei dringend benötigte Hallen als Ergänzung an die bestehenden Gebäude errichten zu können. Mitgedacht wird dabei auch eine großflächige Belegung der Hallendächer mit Photovoltaik, um die Klimaschutzanstrengungen des Landkreises zu unterstützen.
Der Landkreis hatte die Liegenschaft, deren Zufahrt über Großlangheim führt, Anfang 2015 von der Firma Veolia übernommen. Das Grundstück selbst befindet sich im Eigentum des Freistaates Bayern. Der Großteil der Bebauung wurde mit der Betriebsübernahme seinerzeit vom Kreis gekauft und befindet sich seither in dessen Eigentum. Der Landkreis war vor zehn Jahren diesen Schritt gegangen, um die Selbstverwertung voranzutreiben.
Das Kompostwerk hatte viele Jahre die Kompostierung des Biomüll übernommen, der durch die Bio-Tonne gesammelt wurde. Das änderte sich, nachdem mit der Biogasanlage Rothmühle im Landkreis Schweinfurt in der Nähe von Bergrheinfeld eine bessere und vor allem modernere Möglichkeit für die Kompostierung gefunden worden war. Die eigentliche Anlage zur Kompostierung im Klosterforst wurde daraufhin verkauft und man entwickelte ein Konzept zur Umnutzung.
Der Klosterforst als Endstation für die Blaue Tonne
So kam es, dass das frühere Kompostwerk sein Gesicht änderte – und Umschlag- und Sammelstelle für Altpapier wurde. Seither landet die Blaue Tonne im Klosterforst. Dort wird das Altpapier entsprechend aufbereitet und dann verkauft. Zuvor hatte sich die Papier-Umschlagstelle in Fröhstockheim befunden, wo Jahr für Jahr an die 7000 Tonnen an Altpapier zusammenkamen.
Der Eigenbetrieb durch den Landkreis folgte einem Plan: Man wollte die Dinge möglichst selber in die Hand nehmen. Was beispielsweise auch für das Müllheizkraftwerk in Würzburg (MHKW) gilt. Betreiber sind die Landkreise Kitzingen und Würzburg sowie die Stadt Würzburg, die sich zum Zweckverband Abfallwirtschaft zusammengeschlossen haben.

Das 1995 gebaute Kompostwerk hat eine Gesamtfläche von 45.000 Quadratmetern, hiervon sind 21.000 überbaut mit Hallen, Betriebsgebäude und Asphaltflächen. Früher wurden dort jährlich bis zu 20.000 Tonnen Abfälle verarbeitet. Die Zahl der Anlieferungen lag bei rund 47.000.
Eine Halle für Elektrogeräte
Ein Kompostwerk ist die Anlage im Klosterforst auch heute noch: Es werden weiterhin Grünabfälle kompostiert, jährlich rund 1200 Tonnen aus Privathaushalten und über 10.000 Tonnen aus Häckselaktionen. Außerdem werden beispielsweise auch Wurzelstöcke und Erdaushub angenommen.
Mit den Jahren kamen zudem weitere Aufgaben dazu: Neben dem Altpapier werden inzwischen auch Elektrogeräte dort gesammelt. Weil es sich hier um "gefährliche Abfälle" handelt und eine entsprechende Lagerung vorgeschrieben ist, kommt es nun zu den vom Umweltausschuss genehmigten Neubauten.