
Fast zehn Millionen Euro an Sanierungskosten sind eine Wucht für eine Freizeiteinrichtung, die höchstens fünf Monate pro Jahr geöffnet hat. Es ist gut, dass der Volkacher Stadtrat die Entscheidung pro Freibad einstimmig getroffen hat, denn er wird es sein, der in der eigenen Stadt – und deren Ortsteile – Abstriche machen muss bei anderen freiwilligen Ausgaben, für die dann möglicherweise kein Geld mehr da ist.
Seine Aufgabe wird aber auch sein, den Sanierungsprozess kritisch zu begleiten und die weiteren Kosten zu hinterfragen. Das wollte am Montagabend vielleicht keiner hören, aber FWG-Stadtrat Herbert Römmelt hatte allen Grund, sich über den Unmut ob seiner kritischen Nachfragen zu ärgern. Denn diese zu stellen, ist seine Aufgabe als gewähltes Mitglied. Sonst würde aus einer mutigen Entscheidung schnell eine leichtsinnige.
Beteiligung von sieben Kommunen ist ein tolles Zeichen
Wie die Bürgerinnen und Bürger zu "ihrem" Freibad stehen, ist eindeutig: Sie haben lautstark gegen die Schließung demonstriert, Aktionen gestartet und sich über Förderverein und Wasserwacht bei der Entwurfsplanung beteiligt. Dieser Elan wird weiterhin nötig sein, um dieses schöne, teure Bad dann bestmöglich zu gestalten und vor allem: mit Leben und möglichst vielen Gästen zu füllen. Ein tolles Zeichen ist, dass bereits sieben Kommunen zugesichert haben, sich an den laufenden Kosten zu beteiligen.
Mit deren Hilfe könnte es zu dem werden, was Ziel sein sollte angesichts der investierten Steuergelder: einen weiteren Magneten an der Mainschleife zu schaffen, eine große Bereicherung in immer heißer werdenden Sommern – gerade für Familien.