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Castell
Kleine oder große Lösung im Dekanat Castell? Der neue Dekanatsausschuss stellt die Weichen für die Zukunft
Bei der Frühjahrssynode wurde nach den Kirchenvorstandswahlen der neue Dekanatsausschuss gewählt, dem viele neue Gesichter angehören.
Foto: Gerhard Krämer | Bei der Frühjahrssynode wurde nach den Kirchenvorstandswahlen der neue Dekanatsausschuss gewählt, dem viele neue Gesichter angehören.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 12.04.2025 02:33 Uhr

"Wie geht es weiter im und mit dem Dekanat Castell?" Diese Frage stand bei der Dekanatssynode der evangelischen Kirche im Raum. Denn mit dieser muss sich nun auch intensiv der neue Dekanatsausschuss, der viele neue Gesichter hat, beschäftigen.

Die Frühjahrssynode sei in erster Linie eine Wahlsynode, die die Weichen für die zukünftigen Beratungs- und Entscheidungsprozesse im Dekanat und der Region Unterfranken stellt, erläuterte der stellvertretende Dekan Martin Voß. Er hat derzeit die kommissarische Leitung des Dekanatsbezirks Castell inne.

Im Raum steht der Antrag auf Fusion der Dekanate Castell und Markt Einersheim. Diesem Wunsch kann die Landeskirche derzeit aber nicht zustimmen. Das "derzeit" erzürnt die, die eine größere Lösung wünschen und gibt denen Auftrieb, die eine Zwischenlösung mit Castell und Markt Einersheim anstreben.

Die Amtszeit des Ausschusses ist ungewiss

Keine einfache Situation derzeit im Dekanatsbezirk Castell. Denn der Dekanatsausschuss tritt seine Amtszeit an, ohne zu wissen, wie lange der Ausschuss in dieser Zusammensetzung im Amt sein wird, falls es zu einer Fusion kommen wird.

Von dieser ist der Markt Einersheimer Dekan Ivo Huber nach wie vor überzeugt. Zusammen mit dem Präsidiumsmitglied Jürgen Scherzer (Kirchengemeinde Markt Taschendorf-Gleißenberg) warb er für die Fusion, die er "auf der Zielgeraden" sieht. Von der Landessynode habe es "viel Rückhalt" gegeben, verkündete Huber.

"Man schaut auf uns", sagte er, wenngleich noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden müsse. Am 10. Mai finde ein weiteres Treffen mit der Regionalbischöfin Gisela Bornowski und Kirchenrat Florian Baier statt.

Martin Voß verlas ein Grußwort der Dekanin Kerstin Baderschneider aus Kitzingen, da dort zeitgleich die Synode stattfand. "Ich wünsche allen Synodalen und Synodalinnen Gottes Segen für ihre Arbeit und freue mich auf Kontakt, Austausch und Zusammenarbeit im Rahmen unseres unterfränkischen Entwicklungsprozesses", zitierte er die Dekanin, die damit auf ein größeres Vorhaben hinwies.

Es geht um die Zukunft der gesamten Region Unterfranken

Laut Voß entspricht auch ein fusioniertes Dekanat nicht den Mindestkriterien seitens der Landeskirche, die unter anderem ein Minimum an 35.000 Gemeindegliedern vorsehen. Es könne sich nur um einen Zwischenschritt handeln. Dieser könnte aber nur genehmigt werden, wenn vereinbarte Ziele mit den Nachbardekanaten bereits schriftlich festgehalten und beschlossen wurden.

Diese Gespräche habe es bisher aber so noch nicht mit allen Nachbardekanaten gegeben. Sie würden auch noch einige Zeit beanspruchen. Zeitgleich gebe es Beratungen der neun unterfränkischen Dekanate über die Zukunft der Region Unterfranken. Diese Beratungen orientierten sich vor allem unter anderem an den Landkreis- und Bezirksgrenzen.

Der neu gewählte Dekanatsausschuss werde sich also baldmöglichst überlegen müssen, wie er mit dieser Gesamtlage umgeht. Im Raum steht dabei auch die Frage, ob der vom alten Ausschuss so beschlossene Fusionsantrag noch in diese Zeitschiene und Beratungslage passt.

Kritische Stimmen zur kleinen Lösung

Ein Stimmungsbild zur Fusion wurde nicht abgegeben. Voß bat eindringlich darum, die Wahl zum Dekanatsausschuss nicht in eine Art Wahlkampf ausarten zu lassen. Sein Wunsch wurde erhört. Gleichwohl gab es vor der Wahl kritische Stimmen zur kleinen Lösung.

Ins Präsidium wurden Daniel Ott (Gerolzhofen) und Alexander Jelinek (Volkach) gewählt. Dem neuen Dekanatsausschuss gehören die Pfarrer und Pfarrerinnen Hans Gernert (Rehweiler), Martin Fromm (Wiesentheid-Rüdenhausen), Reiner Apel (Gerolzhofen) und Kathrin Tewes (Eichfeld-Volkach) an sowie die Ehrenamtlichen Eva Gräfin Castell-Rüdenhausen, Melanie Berthel (Wiesentheid), Lea Holzmann (Eichfeld), Karl Prechtel (Wiesenbronn), Anja Kaiser (Abtswind), Magdalena Wedler (Zeilitzheim), Katja Holzberger (Ebersbrunn) und Annemarie Mauer (Füttersee). Berufen werden unter anderem zwei Vertreter der Jugend und weitere Ordinierte der derzeit vakanten Stellen.

 
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