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Kitzingen
Kitzingen gibt Gas: Der Traum von einer eigenen Rennstrecke und warum sich Le Mans warm anziehen muss
Weichhans Wochenrückblick: Wie ein einst widerwärtiger Stadtteil zu neuer Größe gelangen könnte. Erste Testversuche rund um den Königsplatz verliefen erfolgreich.
Kitzingen gibt Gas: Der Traum von einer eigenen Rennstrecke und warum sich Le Mans warm anziehen muss
Foto: MP, Angie Wolf, Montage: Biscan
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 04.09.2024 02:46 Uhr

Mit ihrem Königsplatz waren die Kitzinger – anders als der Name vermuten lässt – zunächst alles andere als zufrieden. Die ersten beiden Häuser dort gehörten einem Schneidermeister und einem Uhrmacher. Es müssen seltsame Gebäude gewesen sein, weil in den Geschichtsbüchern steht, dass der Stadtmagistrat seinerzeit kaum an sich halten konnte. Die Häuser würden den "Platz sehr verunzieren und von jeder Seite betrachtet immer einen widerwärtigen und das freundliche Ansehen des dortigen Stadtteils störenden Anblick gewähren".

Später dann sollten sich die Dinge grundlegend ändern, der Platz wurde immer königlicher. Aber, wie das so ist: Demnächst soll der Platz wieder sein Gesicht verändern. Bisher hieß es, dass der Platz grüner werden soll. Inzwischen ist das aber gar nicht mehr so sicher. Wie Anwohner schon seit geraumer Zeit immer wieder berichten, könnte die Umgestaltung auch in eine ganz andere Richtung gehen.

Heimliche Rennen in der Nacht

Nachts nämlich, so erzählen es die Informanten, finden an dem Platz und in der Luitpoldstraße immer wieder heimliche Rennen statt. Es wird scheinbar geprobt, ob die Strecke für Autorennen taugt. Kavaliersstart, beschleunigen bis zum Anschlag – all das geht dort zu nachtschlafender Zeit über die Bühne. Wenn am Ende herauskommen sollte, dass sich die Strecke für Autorennen tatsächlich eignet, soll der Königsplatz in Nürburgring umbenannt werden – und Kitzingen wäre um eine Attraktion reicher.

Rund um den Kitzinger Königsplatz: Der perfekte Ort für 24-Stunden-Rennen.
Foto: Gerhard Krämer (Archivbild) | Rund um den Kitzinger Königsplatz: Der perfekte Ort für 24-Stunden-Rennen.

Es wird der Tag kommen, da braucht Kitzingen den Vergleich mit dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans nicht zu scheuen. Das angeblich härteste Rennen der Welt mit über 250.000 Zuschauern wird sich warm anziehen müssen. Erste Kitzinger Testreihen zeigen, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern in Le Mans von den Kitzinger Rasern durchaus zu knacken ist.

Rallye Dakar? Welche Rallye Dakar?

Oder anders gesagt: Die Rallye Dakar war gestern. Bald werden alle fragen: Rallye Dakar? Welche Rallye Dakar? Der große Preis von Monaco schrumpelt zu einem Kindergeburtstag zusammen, wenn Kitzingen an den Start geht. Denn nur hier gilt: Es gibt keine Kurve, die man nicht nehmen kann. Man muss nur schnell genug sein. Keine Ausreden mehr. Siegen oder Fliegen. Der große Kreisstadt-Preis – wo man die anderen nur im Rückspiegel sieht. Racing-City. Formel 1 auf fränkisch.

Gut, zugegeben: Die vielen Rennen würden den Platz sehr verunzieren. Vielleicht wäre der Anblick auch etwas widerwärtig und würde das freundliche Ansehen des Stadtteils stören. Aber wir wären endlich wieder bei den Anfängen. 

 
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