
Während der bundesweiten Protestwoche von Landwirtinnen und Landwirten haben die unterfränkischen Bauern an diesem Donnerstag für einen ganz besonderen Hingucker gesorgt. Unter dem Leitsatz "Landwirtschaft am seidenen Faden" ließ der Bayerische Bauernverband (BBV) am Autobahnkreuz Biebelried von 15.30 bis 17.30 Uhr einen fünfeinhalb Tonnen schweren Schlepper rund 35 Meter in die Höhe hieven.
Die Aktion soll "die schwierige Lage der Landwirtschaft" bildhaft verdeutlichen, heißt es vom BBV. Gut sichtbar von den Autobahnen A3 und A7 sollte der hängende Schlepper die Blicke der Verkehrsteilnehmenden auf sich ziehen.
Was optisch spektakulär wirkt, ist technisch ein Kinderspiel
Der Kranführer nutzt sein Fahrzeug eigentlich zur Bergung von allerlei Gefährten und Gegenständen. Doch weil er den Bauernprotest voll unterstützt, habe er sich in dem Würzburger Bergungsunternehmen – in dem er angestellt ist – direkt bereiterklärt, als der Auftrag einging.
Ganze 60 Tonnen bringt das Kranfahrzeug auf die Wage – ohne Zusatzgewichte. 90 Tonnen könnte er tragen. Das daumendicke Stahlseil trägt den Schlepper ohne Probleme. Gesondert fixiert ist er dabei nicht. Bei Windböen würde er in der Luft herumbaumeln, sagt der Kranführer. Auch das sehe aber nur gefährlich aus. Allein das Gewicht des Krans würde die Schwingungen abfangen. Alle Stützlasten, Ausrichtungen und Hebegewichte kontrolliert er über seinen Bordcomputer.

Planungsunsicherheit erschwert die Perspektive der Branche
Die Aktion "Landwirtschaft am seidenen Faden" findet ausschließlich in Unterfranken statt, erklärt Edgar Thomas, Kreisobmann des Bauernverbands in Bad Kissingen. Den Landwirten geht es dabei insbesondere darum, dem Nachwuchs eine Perspektive zu bieten: "In unserem Berufsstand müssen wir in Generationen denken."
Immer mehr Vorgaben würden die Arbeit in dem Berufsstand erschweren, der ohnehin mit großer Planungsunsicherheit zu kämpfen habe, sagt Thomas. Dabei seien die Bauern durchaus zur Veränderung bereit. Veränderung sei seit über 30 Jahren Alltag in der Landwirtschaft. Doch wünschten sich die Bauern "fachliche und sachliche" Lösungen, die umsetzbar sind, ohne dabei existenzgefährdend zu sein: "Pauschale Verbote nützen nichts. Es muss für uns nachvollziehbar sein."
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Bitte auch den Kölner Dom abreißen, der lenkt immer ab
Und natürlich auch die Allianz Arena, wobei die ist ja so niedlich versteckt neben der Autobahn mit der unauffälligen Beleuchtung (Ironiemodus aus)