Es war heiß im Juli, doch den langjährigen Hitzerekord von 40,3 Grad Celsius konnte Kitzingen nicht verteidigen. 37,7 Grad maß das Thermometer in der Mainbernheimer Straße am 25. Juli, dem heißesten Tag des Monats. Insgesamt sei der Vormonat in diesem Jahr mit einer durchschnittlichen Temperatur von 20,7 Grad Celsius um 2,2 Grad wärmer als der langjährige Durchschnitt gewesen, weiß Thomas Karl, Pflanzenschutz- und Wetterexperte am Amt für Landwirtschaft in Kitzingen.
Insgesamt gab es im Juli 18 Sommertage mit über 25 Grad, an sechs Tagen kletterte die Zahl auf dem Thermometer auf über 30 Grad. "Das Interessante ist allerdings, dass der Vormonat Juni insgesamt wärmer war als der Juli", weiß Thomas Karl. So zählte der Juni insgesamt 21 Sommertage und elf Tage, an denen es mehr als 30 Grad gab.
Sonne: Juli schwächer als Vormonat Juni
Auch in Sachen Sonnenstunden kam der Juli nicht an seinen Vormonat ran: Schien im Juni die Sonne in Kitzingen insgesamt für 286 Stunden, zeigte sie sich im Juli nur 269 Stunden. Mit Niederschlägen von 54 Litern pro Quadratmeter liegt der Juli laut Karl etwa zehn Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. "Woanders sah das ganz anders aus", weiß der Wetterexperte. In Schwarzenau beispielsweise seien insgesamt nur 34 Liter Niederschlag gefallen.
Fast die Hälfte des Niederschlags im Vormonat fiel alleine am letzten Wochenende: Ein starkes Gewitter bescherte Kitzingen am 28. Juli alleine 25 Liter Niederschlag. Insgesamt regnete es im Juli an zwölf Tagen, wovon nur an acht Tagen Mengen über einen Liter zu verzeichnen waren. Seit Beginn des Jahres fielen 302 Liter Niederschlag, was ein Defizit von 50 Litern zum langjährigen Durchschnitt ausmacht. "Das ist die Menge von ungefähr einem Monat, die fehlt", so Karl.
Landwirtschaft: Teilweise unterdurchschnittliche Erträge
Der Regen fiel überwiegend in der Mitte und am Ende des Monats. Für viele Getreidearten war das schon zu spät. Die Erträge waren laut Karl durchschnittlich bis unterdurchschnittlich. Der Weizen beispielsweise sei am stärksten von der Hitzewelle im Juni betroffen gewesen, was insgesamt zu deutlich unterdurchschnittlichen Erträgen geführt habe, so Karl. Da es keine Vorräte im Boden gibt, kommt es bei Soja, Sonnenblumen und Mais laut dem Wetterexperten nun auf die Wasserversorgung an. So auch bei Grünflächen und dem heimischem Rasen.