Die Stadt Iphofen will sich an einer Gesellschaft zur Entwicklung von Wind- und Photovoltaikanlagen im Landkreis beitreten. Zudem will die Stadt den Flächennutzungsplan hinsichtlich der Installation von Windkraftanlagen ändern und zunächst prüfen lassen, wo Windkraftanlagen sinnvoll sein könnten.
Vorstellbar sind dazu Waldgebiete am Rossberg bei Birklingen und im Staatsforst bei Hellmitzheim. Bürgermeister Dieter Lenzer unterstrich, dass die Änderung des Flächennutzungsplans in Abstimmung mit dem regionalen Planungsverband die Mitwirkung der Stadt gewährleisten soll, da auch Landschaftsschutzgebiete frei gegeben werden könnten. Über die Mitgliedschaft in der Gesellschaft soll die Einigkeit der Kommunen im Landkreis gestärkt und Standorte für Energieanlagen koordiniert werden.
Die große Frage: Wie kann die Energie gespeichert werden?
Neue Konzentrationsflächen sind nicht vorgesehen, allerdings könnte die Nachbarschaft der Standorte bei Enzlar als eine Verdichtung in Betracht kommen. Stadtrat Andreas Müller kann sich Windräder im Schutzgebiet heute vorstellen, denn die geltenden Unterlagen seien zehn Jahre und älter.
Lenzer warf die Frage auf, wie gewonnene Energie zuverlässig ins Netz gebracht werden kann. Derzeit gebe es einen Flaschenhals, der gewonnene Energie ungenutzt verpuffen lasse, während der Betreiber seine gesetzlich verbriefte Vergütung bekommt.
Lenzer informierte seinen Stadtrat über eine Tagung von Bürgermeistern und Kreisrätinnen, in der eine Gesellschaft im Landkreis thematisiert worden war. Stadträtin Peggy Knauer sprach von einer faszinierenden Resonanz und zeigte sich erstaunt, welche Energiemengen derzeit ungenutzt verpuffen. Eine Gesellschaft beschrieb sie als Leuchtturmprojekt für den Landkreis. Allerdings müsse dafür das Thema Energieverbrauch in der Bevölkerung stärker ins Bewusstsein gerückt werden.
Bürgerinnen und Bürger sollen bei den erneuerbaren Energie beteiligt werden
Der Landkreis ist mit Solaranlagen gut abgedeckt, ergänzte Müller, nannte die Windnutzung jedoch ausbaufähig. Gleichzeitig vermisste er die Thematisierung von Speichermöglichkeiten, die zum Thema Energie gehöre und bei Windparkplanungen gleich berücksichtigt werden müsse. Stadtrat Hans Brummer mahnte, dass auch Einwohnerinnen und Einwohner beteiligt sein sollen. Sei Energie ausreichend vorhanden, dürfe auch eine mögliche Wasserstoffgewinnung nicht übersehen werden.