Thomas Seynstahl glaubt am Montagmorgen (25. März) seinen Augen nicht zu trauen. Der Jäger ist gegen 7.30 Uhr im Wald zwischen Hohenfeld und Michelfeld unterwegs, als er etwa 14 Müllsäcke zwischen den Bäumen entdeckt. Ihr Inhalt: Bauschutt und Hausmüll.
Der Umweltsünder, so berichtet Seynstahl, kann erst wenige Stunden vorher zugeschlagen haben, denn am Vorabend hat der Jäger ebenfalls dort seine Runde gedreht. Am Sonntag um 17 Uhr sei noch nichts zu sehen gewesen. Seynstahl zufolge muss der Verursacher der illegalen Müllablagerung entweder ein Auto mit Anhänger oder wenigstens einen Lieferwagen benutzt haben, um das Material transportieren zu können.
Der Jäger informiert die Polizei und die Kitzinger Stadtverwaltung. Die ernüchternde Auskunft: Was den Abtransport des Mülls anbelangt, so ist der Grundstücksbesitzer dafür zuständig. Laut Seynstahl liegt der Abfall auf Privatgelände. Dafür kommt die Stadt Kitzingen nicht auf.
Behörden ermitteln in zwei Fällen von illegaler Müllablagerung
Immerhin aber verfolgt nun die Polizei den Fall, zusammen mit dem für Umweltdelikte zuständigen Landratsamt. Auf Nachfrage erklärt Polizeihauptkommissarin Lilian Laacke, dass es sich wahrscheinlich nicht um einen Einzelfall handelt. Ebenfalls am Montag erhält die Kitzinger Inspektion nämlich die Information, dass auch zwischen Repperndorf und Kaltensondheim größere Mengen Hausmüll und Bauschutt illegal entsorgt worden seien.
In beiden Fällen sei eine Streife kurz darauf zu den angegebenen Orten gefahren. Dabei sei der Müll umfassend in Augenschein genommen worden. Erste Erkenntnisse deuteten auf denselben Verursacher hin, erklärt Laacke.
Solche Umweltvergehen werden als Ordnungswidrigkeit nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz behandelt. Die Polizei hat eine Anzeige aufgenommen und die Verfolgungsbehörde, das Landratsamt, informiert. Dort entscheidet man im Sachgebiet Umwelt/Staatliches Abfallrecht über ein Bußgeld, sollte der Verursacher ermittelt werden.
Als Straftat gelten nur schwere Verstöße, etwa wenn gefährliche oder sehr große Mengen Abfälle abgelagert werden. In den vergangenen Jahren hat das Landratsamt nach eigener Aussage Bußgelder zwischen 20 und 850 Euro pro Fall verhängt.
Polizei: Umweltsünder werden "nicht selten" ermittelt
Und wie sollen sich Passanten verhalten, die auf solche illegalen Müll-Lagerstätten stoßen? "Die Polizei überprüft derartige Mitteilungen und verfolgt Ordnungswidrigkeiten", erklärt Laacke. Ein Anruf genügt. Auch was die Aufklärung solcher Umweltfrevel angeht, hat die Polizei eine bemerkenswerte Auskunft.
Es gelinge "nicht selten", Umweltsünder ausfindig zu machen, sagt Laacke. Allerdings werden diese Ordnungswidrigkeiten nicht statistisch erfasst. Deshalb gebe es keine konkreten Zahlen zur Aufklärungsquote.
gehört ihm der ganze Müll öffentlichwirksam nach Hause gebracht
mitsamt einer Geldstrafe im 5stelligen Bereich
der macht sowas nie wieder..