Im Fall der vom Landratsamt als "illegal" eingestuften Ablagerungen am Kitzinger Stadtrand gibt es eine neue Entwicklung. Eine Zeitlang war die Behörde damit beschäftigt, den offiziellen Eigentümer zu ermitteln, der die ganzen Waschmaschinen und Kühlschränke auf dem Grundstück im Stadtteil Etwashausen lagerte. Jetzt ist der Mann ermittelt. Er hat nach Informationen dieser Redaktion nicht nur das Grundstück, sondern auch ein dazugehöriges, ziemlich heruntergekommenes Wohnhaus gemietet.
Noch immer liegen auf dem Areal Dutzende ausgedienter Elektrogeräte, zum Teil wild übereinander gestapelt und mit direktem Kontakt zur Grasnarbe, allerdings deutlich weniger als bei unserem ersten Besuch Mitte Juni. Der Eigentümer hat wohl damit begonnen, die Geräte nach und nach wegzuschaffen. Im Garten steht eine Sackkarre, der Zaun ist an zwei Stellen geöffnet. Durch die Lücken lassen sich die Geräte auf einen angrenzenden Schotterweg transportieren und von dort auf ein Auto verladen.
Auf Dauer Gefahren für die Umwelt zu erwarten
Das Landratsamt hat den ermittelten Grundstücksbesitzer dazu verpflichtet, die Altgeräte zu beseitigen und ihm dafür eine Frist bis 30. September gesetzt. Darauf hat der Mann offenbar zunächst nicht reagiert. "Die Beseitigungsanordnung ist mittlerweile rechtskräftig, der Bescheid wird nun durch die zuständige Fachabteilung im Landratsamt vollzogen", teilt die Behörde mit.
Kommt der Besitzer der Aufforderung in dem Bescheid nicht nach, kann ihn das Landratsamt zwangsweise verpflichten: entweder mit Bußgeldern, einem Antrag auf Ersatzhaft oder dadurch, dass die Behörde die Geräte selbst beseitigen und entsorgen lässt und dem "Ordnungsstörer" die Kosten in Rechnung stellt.
Über Monate lagerten die Waschmaschinen und Kühlschränke ungeschützt im Garten. Ein Hinweisgeber hatte sich per Mail an die Redaktion gewandt und mitgeteilt, dass im Laufe der Zeit immer mehr Geräte dazugekommen seien, ohne dass offenbar ein Umschlag oder eine sachgerechte Verwertung stattgefunden habe. Der Tippgeber sorgte sich, dass Flüssigkeiten austreten und im Boden versickern könnten. Ob dies tatsächlich der Fall war, ließ das Landratsamt in seiner Mitteilung offen.
Auf der einen Seite schreit jeder nach Umweltschutz und der deutsche Michel zahlt sich deppert und hier werden Materialien in die Atmosphäre entsorgt, die nachweislich und nachhaltig umweltschädlich sind.
Wenn dann einer mit Zuständigkeit daherkommt, dann argumentiere ich: schiebts doch weiter im Kreis rum und tut nichts. Wofür werden die dann bezahlt?
Bis zur Räumung des Geländes hat der Rost sicher noch gut Zeit zu nagen.