
Für die erste Wiesentheider Hochzeitsmesse haben die Veranstalterinnen, Ann-Katrin Götz und Laura Kreßmann, im April vergangenen Jahres mit der Planung angefangen. Seit Juli wurden Aussteller gesucht und angefragt. "Wir mussten auch ein paar Ausstellern absagen, weil sich so viele angemeldet haben," sagt Ann-Katrin Götz. Was war der Beweggrund, eine Messe in Wiesentheid abzuhalten? "Hier gibt es viele Unternehmen, die auf Hochzeiten spezialisiert sind", so die Veranstalterin. Diese hätten am Ende nur noch "zusammengetrommelt" werden müssen.
Am Sonntag besichtigten rund 450 Besucher die 35 Ausstellerstände in der Steigerwaldhalle. "Die ersten 100 Besucher haben einen Gratis-Sekt erhalten – der war kurz nach Beginn schon weg", berichtet Götz. Breiten Raum nahm auch das Thema Essen ein – um einen möglichen Vorgeschmack auf das Hochzeitsessen zu geben.
Tischdekoration für jeden Geschmack
Friseurinnen, Anbieter von Eheringe und Foodtrucks lieferten den Besuchern Ideen für die Gestaltung ihrer eigenen Hochzeit. Besonders auffallend waren die Tischdekorationen. Hier wurden Tische mit komplettem Dekor zur Schau gestellt. Von klassischem Weiß und schlichtem Tischschmuck bis hin zu bunten Sommertischen war für jeden Geschmack etwas dabei.

Vor Ort war auch das Standesamt von Wiesentheid. Die Fachleute wissen es ganz genau: "Bei aller Romantik ist eine Hochzeit auch eine formelle und juristische Angelegenheit." Eheschließungen würden hauptsächlich in den Monaten Mai bis August geschlossen, so die Information von Christian Sturm, dem Leiter der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Wiesentheid. Aber es gebe auch einen neuen Trend: "Termine im Winter kommen auch immer mehr". Die insgesamt 13 Traubeamten der VG Wiesentheid versuchen dabei möglichst jeden Wunschtermin umzusetzen.
Traurednerin – ein aufregender Beruf
Mit Brigitte Löser war auch eine Freie Traurednerin bei der Messe vertreten. "Man hat mit glücklichen Menschen am wichtigsten Tag ihres Lebens zu tun. Das macht meinen Beruf sehr aufregend", betont Birgitt Löser. Freie Trauungen seien verstärkt ein Ersatz für kirchliche Hochzeiten geworden, "da sich nicht mehr so viele mit dieser verbunden fühlen", so Löser. Es gelte aber weiterhin, dass "eine standesamtliche Trauung Pflicht" bleibe.

Für die meisten Besucher und Besucherinnen waren die beiden Brautmodenausstatter der Höhepunkt der Messe. In der ganzen Halle kamen einem Bräute entgegen, die weichfließende, schlichte Kleider oder den kompletten Prinzessinnenlook trugen. "Der Trend geht aber auch immer mehr zu Transparentekleidern über Richtung der Lingeriemode. Aber auch Glitzer ist immer noch angesagt", sagte Melanie Eichner, eine der Brautmodenausstellerinnen.
Alte Traditionen, wie der Schleier, seien immer noch aktuell. "Dafür geht das Tragen von hohen Schuhen bei Bräuten immer mehr zurück. Viele wollen lieber flache Schuhe oder Turnschuhe tragen", erzählt Eichner.
Auf die Frage nach witzigen Anekdoten berichtet die Brautmodenverkäuferin von einer Kundin, die mit einem Foto von Meerjungfrau Arielle in den Laden kam. "Die Frau hat mir ein Bild von dem Zeichentrickfilm gezeigt und gemeint, dass sie genau dieses Kleid haben möchte."

Noch eine nette Geschichte: "Eine andere Frau wollte überhaupt keinen Glitzer auf ihrem Kleid, doch zum Schluss hat sie sich eine Kleid, dass komplett glitzerte ausgesucht und war sehr glücklich damit", sagt Eichners Kollegin. Sowohl die Besucher als auch die Aussteller waren, so die einhellige Meinung, sehr zufrieden mit der Messe und dem Angebot.