
Interessante Zahlen zur Volkacher Klinik hatte deren neuer Geschäftsführer Simon Machnik mit in den Volkacher Stadtrat gebracht. Der 40-Jährige ist nach dem Verkauf durch die Helios-Gruppe derzeit sozusagen auf Vorstellungsrunde in Volkach. Und er erklärte dem Stadtrat bei dessen Sitzung am Montagabend nochmals kurz das ungewohnte Firmenkonstrukt, das nun hinter der Klinik steht.
Bekanntlich wird die Remedium Healthcare bald der neue Träger der Klinik sein. Diese wiederum gehört zur Beteiligungsgesellschaft Halder, die laut Machnik "verschiedene Unternehmen im Portfolio hat, aber bislang keine im Gesundheitsbereich". Er selbst ist Senior Manager der Oberender AG, einer Unternehmensberatung mit Fokus auf Gesundheitsökonomie. Machniks Vorstellung verwies auf dessen "umfassende Erfahrung bei der Neustrukturierung von Kliniken".

Die Zukunft der Volkacher Klinik als Spezialklinik für minimalinvasive Orthopädie und Chirurgie zeichnete Machnik bei der Sitzung in der Mainschleifenhalle in rosaroten Farben. Halder sei der "ideale Partner für den Standort" und das Ziel sei, noch attraktiver für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu werden. Zudem versprach er, wie schon bei der Versammlung des Förderrings Gesundheit Mainschleife Volkach: "Wir werden die Arbeitsplätze erhalten und haben das Ziel, diese noch auszubauen."
Angestrebt werde eine Kooperation der Klinik plus ihrer zwei Facharztzentren in Volkach und Würzburg beispielsweise mit der Klinik Kitzinger Land. So könne man etwa Kapazitäten in der Sterilisation gemeinsam nutzen und wolle das Leistungsspektrum aufeinander abstimmen.
Gute Bewertungen der Klinik
Die gute Ausgangslage der Volkacher 40-Betten-Klinik verdeutlichte Simon Machnik mit einigen Zahlen zur Zufriedenheit der Patienten und deren Weiterempfehlungsrate. Diese Rate liege laut der Weißen Liste, einer Art Wegweiser im Gesundheitswesen, bei 94 Prozent und damit deutlich über dem deutschen Durchschnitt von 81 Prozent. Und auch bei der Zufriedenheit mit der medizinischen Versorgung und der Pflege schneide die Volkacher Klinik überdurchschnittlich ab.
Interessant war auch das Einzugsgebiet der Patienten, das der neue Geschäftsführer vorstellte: Ein Drittel wohnt im Landkreis Kitzingen, 19 Prozent kommen aus dem Landkreis Würzburg, 16 Prozent aus dem Landkreis Schweinfurt und sechs Prozent aus der Stadt Würzburg. Diesen Kreis wolle man zum einen noch ausweiten. Zum anderen vergrößere sich in den kommenden Jahren die Gruppe der 60- bis 74-Jährigen in dem Gebiet deutlich – und somit die Zahl an potenziellen Patienten.
Investition in dritten OP-Saal?
Auf die konkrete Frage von Stadtratsmitglied Peter Kornell (FWG), welche Erneuerungen in der Klinik vorgesehen seien, antwortete Machnik nur, "dass es Investitionen geben wird". Der Plan stehe noch nicht. Aber der Geschäftsführer deutete an, dass zwei Operationssäle bereits neu seien, der OP-Saal für ambulante Fälle noch nicht. Zudem habe man man den Stationskomfort im Auge: "Es ist alles sehr gepflegt, aber doch etwas in die Jahre gekommen."