
"Zu klein, zu unattraktiv vom Standort her gesehen und zu unwirtschaftlich", so lautete der Grundtenor des Vorsitzenden Geschäftsführers der Helios Kliniken GmbH Deutschland, Dr. Francesco De Meo. Damit war für Ende dieses Jahres die Trennung der Volkacher Klinik vom Mutterkonzern besiegelt.
Dr. Georg Klose, Vorsitzender des Förderrings Gesundheit Mainschleife Volkach, hatte dieses brisante Thema in die Mitgliederversammlung eingebracht. Er hatte einen Verantwortlichen der Nachfolgergesellschaft zu einer offiziellen Stellungnahme eingeladen. Zuvor war es nötig, den Vorstand zu wählen. Klose wurde einstimmig zum Vorsitzenden und Dr. Stephan Unkelbach zu seinem Vertreter bestimmt. Margit Hofmann folgte als Schriftführerin und Uschi Beuerlein als Kassiererin.
Vorstellung des neuen Trägers
Mit den Worten "Wer sind wir eigentlich?" begann der neue Klinik-Geschäftsführer Dr. Simon Machnik seine Ausführungen. Neuer Träger der Helios Klinik ist die Remedium Healthcare GmbH, die mit der Beteiligungsgesellschaft Halder als Mutter verschiedene Unternehmen, die insbesondere im Gesundheitswesen tätig sind, erwirbt und verwaltet.
Im Fokus stehen für Remedium Healthcare mittelständische, gesunde Unternehmen, die nach dem Kauf fortgeführt werden. Das Wort Remedium, zu deutsch: Heilung, zeigt schon die vornehmliche Ausrichtung des Unternehmens. "Für uns war diese kleine Klinik mit ihrem wunderbaren Standort genau das, was wir suchten. Die Verzahnung von Orthopädie und Chirurgie, zusammen mit den stationären und ambulanten Bereichen, ist geradezu ideal," präzisierte Machnik.
Der studierte Volkswirtschaftler ist seit zehn Jahren im Klinikbereich tätig, zuletzt bei verschiedenen privaten Trägern im bayerischen Raum. Seit zwei Jahren arbeitet er mit der Unternehmensberatungsgesellschaft Oberender zusammen, die ihn mit der Durchführung der neuen Aufgabe in Volkach beauftragte, da seine Schwerpunkt kleinere Kliniken sind. "Eine große Herausforderung, bei der man Großes weiterentwickeln kann", nannte er sein Projekt.
Erstes Ziel ist laut Machnik die beiden getrennt arbeitenden Facharztzentren (FAZ) in Würzburg und Volkach wieder in die Klinik zu integrieren. Die vorhandenen Spezialbereiche sollen erhalten bleiben, wobei man auf der Suche nach weiteren, neuen Gebieten ist. Zur Frage nach der Personalplanung gab Machnik ein eindeutiges Statement: "Das vorhandene Personal bleibt so erhalten, wie es ist. Es sind sogar weitere Personalstellen vorgesehen."
Optimistische Erwartungen
Georg Klose, der sich mit dem Verein seit Jahrzehnten um die Erhaltung des Volkacher Krankenhauses bemüht, beurteilte die Situation optimistisch: "Die chirurgische und orthopädische Versorgung der Patienten im Bereich der Mainschleife sehe ich mit dem neuen Träger Remedium Healthcare gesichert." Klose sieht es sogar als einen Gewinn für die Bürger, was sich mit den Zielen des Förderrings deckt.
Im weiteren Verlauf der Versammlung gab es noch einen Kurzbericht über die Situation der Seniorenversorgung, wobei der Volkacher Bürgermeister Heiko Bäuerlein geplante Bauvorhaben für Seniorenbetreuung im Stadtbereich ansprach. Weiter wurde über die allgemeinärztliche Versorgung diskutiert, welche sich nach dem Wegfall einer Arztpraxis verschärft hat, und Dr. Stephan Unkelbach machte Ausführungen zum Stand der Pandemie im Landkreis.