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Rüdenhausen
Großer Schaden, Filiale geschlossen: Geldautomat der VR-Bank in Rüdenhausen wurde gesprengt
Unbekannte Täter jagten in Rüdenhausen den Geldautomaten in die Luft. Die Nähe zur Autobahn ist eine Erklärung. Unverständlich dagegen der Tatzeitpunkt.
Der Geldautomat in der VR-Bank-Filiale in Rüdenhausen wurde in der Nacht auf Montag gesprengt. Am Vormittag wurde aufgeräumt.
Foto: Andreas Stöckinger | Der Geldautomat in der VR-Bank-Filiale in Rüdenhausen wurde in der Nacht auf Montag gesprengt. Am Vormittag wurde aufgeräumt.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 15.07.2024 14:33 Uhr

Ein ziemlich lauter Knall hat in der Nacht auf Montag etliche Einwohnerinnen und Einwohner von Rüdenhausen aus dem Schlaf geholt. Kurz vor drei Uhr wurde in der Filiale der dort ansässigen Raiffeisenbank Mainschleife-Steigerwald eG der Geldautomat im Eingangsbereich gesprengt – vermutlich mit Fest-Sprengstoff. Laut Meldung der Kriminalpolizei flüchteten drei Täter mit einem Auto. Zur Höhe der Beute gab es noch keine Auskunft.

Dass es in Rüdenhausen ordentlich gerumst haben muss, ließ sich einige Stunden danach noch am Gebäude erkennen. Arbeiter trugen massiven Reste des Automaten in einzelnen Stücken weg, das Stahlgerüst des Glasbaus, der als Eingangsbereich dient, war völlig deformiert, auch das Treppengeländer im Anbau hatte sich völlig verbogen. Einige Dachziegel hatten sich gehoben. Viel war nicht heil geblieben, überall lagen Splitter, Papierfetzen und Scherben herum. Bis auf die andere Straßenseite hatten sich die Trümmer verteilt.

Der Bankautomat wurde am Wochenende nicht gefüllt

Ein Arbeiter trägt ein deformiertes Teil des Geldautomaten auf den Anhänger.
Foto: Andreas Stöckinger | Ein Arbeiter trägt ein deformiertes Teil des Geldautomaten auf den Anhänger.

Zum Aufräumen war auch der Bankangestellte Alexander Bergmann vor Ort. Ihn wundere, dass die Tat ausgerechnet von Sonntag auf Montag erfolgte. Schließlich sei der Automat Samstag und Sonntag nicht befüllt worden.

Von zwei Schlägen, die er gehört hat, berichtete Matthias Stöcker, der gut 200 Meter entfernt vom Tatort wohnt. "Beim ersten Mal dachte ich mir noch nichts. Das könnte auch mit den Arbeiten an der Autobahn zu tun haben. Beim zweiten Schlag habe ich auch die Druckwelle gemerkt, da zitterte das Fenster", sagte Stöcker.

Der Notruf wurde mehrmals über die Explosion informiert

Er habe daraufhin per Notruf angerufen. Nicht als erster, denn die Zentrale habe bereits von der Explosion gewusst. Eine Frau, die direkt gegenüber der VR-Bankfiliale wohne, habe einiges beobachtet, so Stöcker, und ihre Informationen an die Polizei weitergegeben.

Viel Papier und Glassplitter lagen nach der Explosion herum.
Foto: Andreas Stöckinger | Viel Papier und Glassplitter lagen nach der Explosion herum.

Um 2.57 Uhr wurde die Rüdenhäuser Feuerwehr alarmiert. Sie sperrte ab und räumte auf. Polizei und Kripo waren mitten in der Nacht ebenso am Tatort wie Martin Weber, der Vorstandsvorsitzender bei der betroffenen Raiffeisenbank. Gegen sechs Uhr gab die Spurensicherung den Tatort wieder frei.

Jeder Geldautomat ist ein latentes Risiko

Für die VR-Bank, so Weber, sei die Sache ärgerlich. Man hoffe natürlich immer, von solchen Vorfällen verschont zu bleiben. Jedoch seien Geldautomaten "ein latentes Risiko, gerade in Rüdenhausen, was ja direkt an der Autobahn liegt." Wie der Weber berichtete, mache sich auch sein Geldinstitut ständig Gedanken über eine bestmögliche Sicherung der Automaten.

Trotz größtmöglichem Schutz seien solche Aufbrüche jedoch kaum zu verhindern. Bei den Tätern handle es sich häufig um organisierte Banden, die oft aus Holland kämen, so seine Informationen. "Natürlich hofft man, dass etwas raus kommt", sagt Weber zu Ermittlungen.

Der Tag danach: Aufräumen an und in der  VR-Bankfilliale in Rüdenhausen.
Foto: Andreas Stöckinger | Der Tag danach: Aufräumen an und in der VR-Bankfilliale in Rüdenhausen.

Entstanden sei ein enormer Sachschaden, die Höhe lasse sich noch nicht beziffern. Die Zweigstelle in Rüdenhausen werde auf absehbare Zeit geschlossen bleiben. Normalerweise hat die Filiale jeweils montags und freitags geöffnet.

Es war nicht das erste Mal, dass Verbrecher es auf die kleine Filiale abgesehen hatten. Im September 2016 wurde sie überfallen. Und es war auch nicht der erste Geldautomat, der in der Region gesprengt wurde. Im September 2021 wurde im drei Kilometer entfernten Castell ein Automat in die Luft gejagt.

 
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  • arnold.friedrich@t-online.de
    Der Grund warum die Banken die Automaten nicht sicherer machen, sei’s das beim Aufbruch das Geld verfärbt oder verklebt wird ist wahrscheinlich ein anderer. Wenn der Standort gesprengt wird, kann man leichter argumentieren , das der Standort endgültig geschlossen wird.
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  • Laeufer61
    Das, @dominator...

    ...spielt evtl. tatsächlich auch eine (kleine) Rolle...
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  • kup
    Die renitente Verweigerung der einzig effektiven Massnahmen (färben/verkleben des Bargeldes) gefährdet Anwohner und Passanten. Aber solange Versicherungen das bezahlen, wird kein Bänker daran etwas ändern wollen. Warum auch - wegen der geringen Chance eines Verletzten - ist doch egal, solange die Kasse stimmt!
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  • info@softrie.de
    Leider führte das sinnlose Urteil der EU dazu, dass Banken verschlossen bleiben. Müsste man eine Filiale mit seiner Bankkarte öffnen, könnte man auch gleich die Täter ermitteln.
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  • kleinhenz_philipp@web.de
    Genau, die Täter sind dann bestimmt so blöd und benutzen dafür ihre eigene EC-Karte…
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  • Wolfgang@familieherbert.de
    Weil die Täter ja auch ihre eigene Karte nutzen würden und keine geklaute....
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  • Braun_Matthias@hotmail.com
    Die Überwachungskamera hat bestimmt wieder Bilder in top Auflösung gemacht, damit man nichts erkennen kann.
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  • flyarcus@gmx.de
    ....spielt alles keine Rolle, Versicherung muss zahlen
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  • Laeufer61
    schon richtig @Mementomori...

    ...nur werden dadurch die Unkosten für die Bankkunden auch immer höher, da die Institute erhöhte VS-Prämien in die Kontoführungsgebühren einrechnen traurig
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  • gerhard.kressmann@freenet.de
    vielleicht wäre es möglich, die Bank über Nacht komplett abzuschließen. Geld abholen nur von 7.00 bis 19.00 Uhr. Da kann sich der Kunde drauf einstellen und die Banditen kommen nicht ins Gebäude.
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Das wird teilweise auch schon gemacht, manche Banken denken halt immer noch das ihre Kundschaft nachts um 3 unbedingt Bargeld braucht. Aber man sieht ja, welche Art von "Kundschaft" um diese Uhrzeit Bargeld holt...
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  • holle4es
    Wer einen Geldautomaten sprengen will, wird wohl auch eine Türe aufhebeln können.
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Niemand, der einen Geldautomaten sprengen will, würde vorher in eine Bank einbrechen. Weil die Räuber ja sonst beim Öffnen der Türe bereits den Alarm auslösen würden und bis die dann Gas in den Automaten geleitet haben und er gesprengt ist, wäre auch die Polizei da...
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  • rolahof@web.de
    Es gibt technische Lösungen wie von 91189 genannt. Leider sind die Banken in Deutschland nicht bereit dies umzusetzen, da es mit einigen Kosten für die Nachrüstungen verbunden ist. Der Gesetzgeber zögert auch, weil im bewusst ist, dass die nötigen Investitionen auf die Verbraucher umgelegt werden.
    Lieber abwarten bis durch die Sprengung oder halsbrecherische Flucht der Täter Menschen massiv gefährdet werden oder sterben.
    Dies ist auch der Grund warum die Banden nach Deutschland "auswandern". Dort herrscht für sie noch ein Schlaraffenland!
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  • nkestler@aol.com
    Oder wie in den Nachbarländern:da werden die Scheine bei solchen Sprengungen oder anderen Eingriffen einfach unbrauchbar.
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  • sabbel
    Dann müssen eben stärker gepanzerte Geldautomaten her, die nicht so leicht gesprengt werden können. Mir unverständlich, dass es dafür keine technische Lösung gibt ..
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  • Petsch06120702
    Lösungen gibt es bereits. Einfach sich mal informieren in z.B. Holland. Da brauchts nicht extra stärker gepanzerte Geldautomaten. Nur die Banken in DE scheuen das finanzielle.
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