Ein ziemlich lauter Knall hat in der Nacht auf Montag etliche Einwohnerinnen und Einwohner von Rüdenhausen aus dem Schlaf geholt. Kurz vor drei Uhr wurde in der Filiale der dort ansässigen Raiffeisenbank Mainschleife-Steigerwald eG der Geldautomat im Eingangsbereich gesprengt – vermutlich mit Fest-Sprengstoff. Laut Meldung der Kriminalpolizei flüchteten drei Täter mit einem Auto. Zur Höhe der Beute gab es noch keine Auskunft.
Dass es in Rüdenhausen ordentlich gerumst haben muss, ließ sich einige Stunden danach noch am Gebäude erkennen. Arbeiter trugen massiven Reste des Automaten in einzelnen Stücken weg, das Stahlgerüst des Glasbaus, der als Eingangsbereich dient, war völlig deformiert, auch das Treppengeländer im Anbau hatte sich völlig verbogen. Einige Dachziegel hatten sich gehoben. Viel war nicht heil geblieben, überall lagen Splitter, Papierfetzen und Scherben herum. Bis auf die andere Straßenseite hatten sich die Trümmer verteilt.
Der Bankautomat wurde am Wochenende nicht gefüllt
Zum Aufräumen war auch der Bankangestellte Alexander Bergmann vor Ort. Ihn wundere, dass die Tat ausgerechnet von Sonntag auf Montag erfolgte. Schließlich sei der Automat Samstag und Sonntag nicht befüllt worden.
Von zwei Schlägen, die er gehört hat, berichtete Matthias Stöcker, der gut 200 Meter entfernt vom Tatort wohnt. "Beim ersten Mal dachte ich mir noch nichts. Das könnte auch mit den Arbeiten an der Autobahn zu tun haben. Beim zweiten Schlag habe ich auch die Druckwelle gemerkt, da zitterte das Fenster", sagte Stöcker.
Der Notruf wurde mehrmals über die Explosion informiert
Er habe daraufhin per Notruf angerufen. Nicht als erster, denn die Zentrale habe bereits von der Explosion gewusst. Eine Frau, die direkt gegenüber der VR-Bankfiliale wohne, habe einiges beobachtet, so Stöcker, und ihre Informationen an die Polizei weitergegeben.
Um 2.57 Uhr wurde die Rüdenhäuser Feuerwehr alarmiert. Sie sperrte ab und räumte auf. Polizei und Kripo waren mitten in der Nacht ebenso am Tatort wie Martin Weber, der Vorstandsvorsitzender bei der betroffenen Raiffeisenbank. Gegen sechs Uhr gab die Spurensicherung den Tatort wieder frei.
Jeder Geldautomat ist ein latentes Risiko
Für die VR-Bank, so Weber, sei die Sache ärgerlich. Man hoffe natürlich immer, von solchen Vorfällen verschont zu bleiben. Jedoch seien Geldautomaten "ein latentes Risiko, gerade in Rüdenhausen, was ja direkt an der Autobahn liegt." Wie der Weber berichtete, mache sich auch sein Geldinstitut ständig Gedanken über eine bestmögliche Sicherung der Automaten.
Trotz größtmöglichem Schutz seien solche Aufbrüche jedoch kaum zu verhindern. Bei den Tätern handle es sich häufig um organisierte Banden, die oft aus Holland kämen, so seine Informationen. "Natürlich hofft man, dass etwas raus kommt", sagt Weber zu Ermittlungen.
Entstanden sei ein enormer Sachschaden, die Höhe lasse sich noch nicht beziffern. Die Zweigstelle in Rüdenhausen werde auf absehbare Zeit geschlossen bleiben. Normalerweise hat die Filiale jeweils montags und freitags geöffnet.
Es war nicht das erste Mal, dass Verbrecher es auf die kleine Filiale abgesehen hatten. Im September 2016 wurde sie überfallen. Und es war auch nicht der erste Geldautomat, der in der Region gesprengt wurde. Im September 2021 wurde im drei Kilometer entfernten Castell ein Automat in die Luft gejagt.
...spielt evtl. tatsächlich auch eine (kleine) Rolle...
...nur werden dadurch die Unkosten für die Bankkunden auch immer höher, da die Institute erhöhte VS-Prämien in die Kontoführungsgebühren einrechnen
Lieber abwarten bis durch die Sprengung oder halsbrecherische Flucht der Täter Menschen massiv gefährdet werden oder sterben.
Dies ist auch der Grund warum die Banden nach Deutschland "auswandern". Dort herrscht für sie noch ein Schlaraffenland!