
Noch ist er im Aufstellungsverfahren und schon wird er wieder geändert: Der Bebauungsplan Wohnen am Weinkrug in Neuses am Berg. Schuld daran ist Russlands Angriffskrieg, oder wie Dettelbachs Bürgermeister Matthias Bielek sagte: "Der Ukrainekrieg". Der sorgte für erhebliche Kostensteigerungen, die den Investor zu Umplanungen zwangen, die am Donnerstagabend im Bauausschuss vorgestellt wurden.
Prinzipiell bleibt es beim knapp 5000 Quadratmeter großen Grundstück in Neuses, das von einem Investor gekauft und vermarktet werden soll. Schon im März 2022 fasste der Stadtrat einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Darin verpflichtet sich der Antragsteller, den vorgelegten Bebauungs- und Erschließungsvorschlag auch umzusetzen.
Zwölf Wohnungen statt geplanten 30
Geplant waren auf dem zwischen Ortskern und Siedlung liegenden Grundstück 25 bis 30 Wohneinheiten in acht Häusern. Angesichts deutlich gestiegener Bau- und Zinskosten wurde das Vorhaben nun deutlich abgespeckt und in zwei Bereiche aufgeteilt. Im nördlichen Teil soll weiter Geschosswohnbau in einem versetzten Mehrfamilienhaus gebaut werden. Dabei sollen zwölf Wohnungen auf einer Fläche von rund 850 Quadratmetern mit Unter-, Erd-, Ober- und Dachgeschoss entstehen.
In einem weiteren Abschnitt sieht die Planung nun eine Einzelbebauung vor. Maximal könnten dort vier Einheiten mit Doppelhäusern gebaut werden. Es sollen aber auch Einzelhäuser möglich sein. Denn noch ist die Vermarktung offen - Rohbauten, die von den Käufern selber weiter ausgebaut werden, aber auch der Verkauf der leeren Grundstücke und der Bau von Eigenheimen unter Eigenregie der Käufer sind möglich. Insgesamt werden es deutlich weniger Wohneinheiten sein, als im ersten Entwurf geplant.
Ist ein zentrales Heizsystem für das neue und alte Baugebiet möglich?
Damit ist aber der vorhabenbezogene Bebauungsplan gestorben und muss in einen "normalen" Angebotsbebauungsplan geändert werden. Da der erste Aufstellungsbeschluss vom Gesamtstadtrat gefasst wurde, konnte der Bauausschuss nur eine Empfehlung für einen neuen Aufstellungsbeschluss fassen – der Stadtrat muss seinen alten Beschluss erst aufheben, eh ein neu entschieden werden kann.
In der Diskussion im Bauausschuss tat sich Raimund Sauer "schwer, die Höhe" des Mehrfamilienhauses zu akzeptieren. Allerdings ist dies mit zwölf Metern Firsthöhe und der Lage etwas hangabwärts optisch nur gut einen Meter höher, als der Bestand im Baugebiet nebenan. Zudem ist der Abstand zur Grenze deutlich von drei auf zwölf Meter gestiegen.
Manfred Berger vermisste Garagen, was eine Preisfrage ist – Carports sind allerdings möglich. Anja Heinisch fragte nach einem zentralen Heizsystem, in das auch das angrenzende und zwischenzeitlich auch schon 30 Jahre alte Baugebiet mit einbezogen werden könnte, was nun geprüft wird.