
Erneut beschäftigt ein Bauprojekt im Dreieck Nordtangente/Lochweg/Heinrich-Huppmann-Straße den Kitzinger Stadtrat: Ein Unternehmer möchte im Lochweg ein Motel mit 29 Zimmern bauen. Geplant ist das Projekt auf einer freien Fläche zwischen Rofu Kinderland und Main Angelshop, das zurzeit noch als Lagerfläche dient. Kurios: Das Grundstück ist zu einem Teil Industriegebiet und zum anderen Teil Gewerbegebiet. Weil im Industriegebiet kein Motel möglich wäre, hat die Stadtverwaltung dem Stadtrat eine Bebauungsplanänderung vorgelegt. Damit würde das gesamte rund 0,22 Hektar große Areal zur Gewerbefläche.
Geplant ist ein dreigeschossiges Gebäude mit 29 Zimmern, 24 Stellplätzen und Fahrradgarage. Wie Bauamtsleiter Oliver Graumann auf Nachfragen aus dem Rat erläuterte, ergibt sich dort unter anderem deshalb Bedarf für ein Motel, weil ansässige Firmen im Umkreis immer wieder Übernachtungsmöglichkeiten für Besucher suchten. Dabei sei in erster Linie an Kurzaufenthalte gedacht, daher die einfache Variante eines Motels. Schon der gescheiterte Versuch, ein neues Hotel am Kitzinger Mainufer bauen zu wollen, war damit begründet worden, dass es in der Stadt zumindest zeitweilig an Übernachtungsmöglichkeiten fehle.
Im Nordtangente-Dreieck tut sich immer wieder etwas
Wie schon in den Diskussionen um die Wohnbebauung am ehemaligen Etwashäuser Bahnhof, die Erweiterung des Unternehmens Mugele oder die Verlegung der BRK-Zentrale in nächster Nähe des geplanten Motels ging es auch hier wieder um die mögliche Lärmbelästigung von der Staatsstraße. Die Zimmer des Hotels sollen daher auf die von der Staatsstraße abgewandte Seite gebaut werden. Auch auf Artenschutz muss der Bauherr Rücksicht nehmen, zum Beispiel auf Habitate von Zauneidechsen.
Kritik übten Stadträte daran, dass das Gewerbe- und Industriegebiet scheibchenweise verändert werde. Sie wünschten sich einen zusammenhängenden Plan und eine zielgerichtete Vorgehensweise. Bauamtsleiter Graumann erklärte jedoch, dass der Bebauungsplan über 30 Jahre alt sei, daher in den Entwicklungen nicht mehr aktuell sei und die Stadt somit auf Veränderungen im Einzelnen reagieren müsse. Das sei im vorliegenden Fall durch ein vereinfachtes, beschleunigtes Bebauungsplanverfahren möglich. Schließlich stimmte der Stadtrat der Bebauungsplanänderung bei nur einer Gegenstimme zu.
Da draussen ist auch ein ganz tolles Ambiente für Übernachtungsgäste. Fehlt nur ein Dönerladen um die typische fränkische Kulinarik den Gästen nahe zu bringen. Da ist auch überhaupt kein LKW-Verkehr in dem Gebiet. Warum dann nicht gleich im Bebauungsplan einen nächtlichen Vergnügungsbezirk offiziell vorsehen ??