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Kitzingen
Gartentipp für den Juni: Ein Sandbeet bringt maximale Vielfalt bei minimalem Aufwand
Der wärmeliebende Saum im zweiten Standjahr zeigt sich am Kitzinger Standort des Amtes für Ernährung Landwirtschaft und Forsten mit Färberwaid, Margerite und Ochsenzunge.
Foto: Claudia Taeger | Der wärmeliebende Saum im zweiten Standjahr zeigt sich am Kitzinger Standort des Amtes für Ernährung Landwirtschaft und Forsten mit Färberwaid, Margerite und Ochsenzunge.
Bearbeitet von Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:45 Uhr

Ein „Blühender Betrieb“ ist der Kitzinger Standort des Amtes für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg (AELF) seit 2019. In der Mainbernheimer Straße 103 sind die Außenanlagen naturnah gestaltet, auf chemische Pflanzenschutzmittel wird komplett verzichtet, heißt es in einer Pressemitteilung des AELF. Neben Bäumen gibt es Wiesen, die nur einmal im Jahr gemäht werden, ein Insektenhotel, einen kleinen Tümpel, verschiedene Ansaaten und seit Oktober 2020 auch ein Sandbeet vor dem Hauptgebäude.

Attraktiv und pflegeleicht sollte die Fläche werden. „Wir wollten vor allem auch im Sinne des Blühenden Betriebes handeln und haben auf Sand und Blüten gesetzt“, wird Claudia Taeger, Leiterin der Abteilung Gartenbau, in dem Pressetext zitiert. Ihre Erfahrungen vor der Haustür des AELF gibt sie im Juni-Gartentipp weiter.

Optimaler Lebensraum für wärmeliebende Pflanzen

Pflanzen, die Trockenheit und Wärme lieben, findet man oft auf Flächen auf Sand- und Schotterflächen. Hier kommen nur die Spezialisten klar. Die Idee eines Sandbeetes ist also, genau diesen Arten den optimalen Lebensraum zu bieten. Denn Arten, die Trockenheit vertragen, brauchen oft einen mageren Standort. Umgekehrt müssen Prachtstauden teilweise gegossen werden, was nicht ins Konzept der Außenanlage passt.

Um die lange Fläche optisch etwas zu brechen, wurden am AELF in Kitzingen zwei Mischungen verwendet: eine Dachgartenmischung ohne Gräser und die Mischung „Wärmeliebender Saum“.

Klatschmohn dominiert die Fläche im ersten Jahr nach der Aussaat.
Foto: Claudia Taeger | Klatschmohn dominiert die Fläche im ersten Jahr nach der Aussaat.

Das Besondere ist die Unberechenbarkeit, schreibt Claudia Taeger: „Letztes Jahr war alles voll von Klatschmohn, dieses Jahr haben wir stattdessen im Mai ein Meer aus Staudenlein. Außerdem kommen Fette Henne, Mauerpfeffer, Felsennelken, Thymian und immer mehr zum Vorschein.“

Das ist aber Kalkül bei Saatmischungen. Es werden stets sogenannte Pionierpflanzen mit stabilen Arten kombiniert. So kann sich die Pflanzengesellschaft langsam etablieren, während für das Auge immer etwas geboten ist.

Auch bei längerer Trockenheit kein Gießen nötig

Bisher ist die Pflege laut Taeger überschaubar. „Wir schneiden nur im April die vertrockneten Stängel ab, so können Insekten darin überwintern und die Pflanzen säen sich zuverlässig aus.“ Der eher nasse Sommer 2021 hat ein Gießen in der Anwachsphase komplett unnötig gemacht. Nun wird auch bei längerer Trockenheit auf Gießen verzichtet, um die natürliche Selektion zu unterstützen.

Die Entscheidung für eine Ansaat statt einer Pflanzung fiel vor allem aus Kostengründen. Aber Sandbeete funktionieren auch als Staudenpflanzung, heißt es in dem Gartentipp abschließend.

Wer Interesse hat, kann sich die Fläche am Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten in der Mainbernheimer Straße in Kitzingen zu den Öffnungszeiten gerne ansehen. Am 30. Juni ab 17 Uhr lädt das AELF zusammen mit dem Stauden-Experten Till Hofmann aus Rödelsee im Rahmen des Kreisackerprogramms zu einer Führung mit Vortrag ein.

 
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