Hungrig sollte man nicht sein, wenn man den Astheimer Quittenlehrpfad in Angriff nimmt. Sonst könnte die Versuchung zu groß werden, sich unterwegs an den zahlreichen Obstbäumen zu bedienen. Wer den Pfad aber gut gesättigt angeht, Lust am Lesen und Rätseln hat, kann mit der ganzen Familie ein bis zwei lehrreiche Stunden erleben und sich zum Abschluss noch im Quittenladen stärken. Bitte nicht unterwegs an den privaten Obstbäumen.
Der gut drei Kilometer lange Weg mit Start am Astheimer Friedhof bietet nicht nur reizvolle landschaftliche Ausblicke und zahlreiche Informationen über eine fast vergessene Obstsorte, sondern auch einen guten Einstieg in ein Hobby für die ganze Familie: Geocaching, eine Schatzsuche mittels GPS-Daten.
Kostenlose App
Und so einfach geht es: Für den Anfang reicht die kostenlose Geocaching-App der Firma Groundspeak auf dem Handy. Dort unter der Ortsangabe Volkach oder Astheim nach "Jans GeburstagsCache – Die Quitte" suchen, auf "navigieren" klicken und es kann losgehen. Bitte beachten: Das heißt wirklich "GeburstagsCache". Fünf Aufgaben erwarten uns, die uns die Koordinaten für den Zielpunkt liefern sollen.
Trotz einiger Erfahrung gestaltet sich für uns der Start etwas holprig, weil wir mit der Menüführung der App noch nicht ganz vertraut sind und auch das GPS-Gerät nicht auf Anhieb die notwendige Information ausspuckt. Zum Glück haben wir zur Vorbereitung ausnahmsweise die Beschreibung des Caches zu Hause unter geocaching.com ausgedruckt und finden dort die erste Aufgabe. Wer den Hinweis beachtet und einen Blick in den Friedhof wirft, schafft die Lösung problemlos. Der Anfang ist geschafft.
Überschaubare Strecken
Weil die Koordinaten für die nächsten Stationen freundlicherweise vorgegeben und alle direkt am Pfad zu finden sind, gestaltet sich der weitere Weg einfacher. Meist finden sich die notwendigen Lösungszahlen auf einer der Informationstafeln, die so ganz nebenbei studiert werden. Die Kinder merken kaum, wie weit sie laufen, solange Handy oder GPS-Gerät eine überschaubare Wegstrecke von wenigen hundert Metern bis zur nächsten Station anzeigen. So wird Wandern zum Vergnügen für alle.
Nach fünf Stationen haben wir einiges über die Quitte erfahren, wo sie herkommt, wie sie verarbeitet wird, wie hoch ihre Gehölze wachsen, wie die Zahl der Sorten schwand, welche Heilkräfte sie hat und noch vieles mehr. Sechs Zahlen haben wir auf unserem Zettel gesammelt. Aus ihnen berechnen wir die Koordinaten für das Ziel – und überlegen.
Da ist der Schatz
Wir sind ungefähr auf halber Strecke am Abzweig Richtung Vogelsburg und haben die Möglichkeit, dort noch weitere Caches aufzuspüren. Aber die Sonne brennt unbarmherzig vom Himmel, der Weg ist ungefähr halbschattig, ein leichter Anstieg zu erwarten. Dazu – es ist Wochenende – eine große Zahl Spaziergänger, die eine ungestörte Schatzsuche nicht möglich erscheinen lassen. Also lassen wir es bei der kleinen Runde. Der Schatz, eine Dose mit Gegenständen zum Tauschen, ist schnell gefunden inklusive Informationen für den Bonus-Cache.
Sollte man die Maintalvariante für den Rückweg gewählt haben, nicht vom GPS-Gerät irritieren lassen. Einfach unbeirrt weiter den Weg am Bahnhof vorbei zum Ausgangspunkt Parkplatz laufen. Dort angelangt, muss man nur eine kurze Wegstrecke des Quittenlehrpfads nochmals laufen. Als wir am Bonus-Cache unsere Unterschrift hinterlassen haben, kehren wir zufrieden zurück.
Quittenlehrpfad in Astheim mit Cache
Sommer zu Hause? Für mehr Abwechslung sorgt eine Serie von Artikeln, in der Wanderwege für Kinder im Kitzinger Land vorgestellt werden.