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Großlangheim
Für sechsspurigen A3-Ausbau: KT-12-Brücke während Autobahn-Vollsperrung im Landkreis Kitzingen abgerissen
Riesige Kettenbagger und Monster von Radladern und Muldenkipper machten in der Nacht zum Sonntag im Bereich zwischen Hörblach und Haidt zwei Autobahn-Brücken dem Erdboden gleich.
Ein Bagger reißt mit der Abrisszange Betonteile heraus. Erste Teile stürzen ein.
Foto: Hanns Strecker | Ein Bagger reißt mit der Abrisszange Betonteile heraus. Erste Teile stürzen ein.
Hanns Strecker
 |  aktualisiert: 19.02.2024 07:02 Uhr

Ab Samstagabend ging auf der A 3 nichts mehr: Zwischen Wiesentheid und Hörblach wurde der Verkehr in beiden Richtungen abgeleitet. Problemlos, wie sich zeigte, es gab lediglich kurze Staus bei den Ausleitungen. Anders dagegen auf den Umleitungsstrecken. Dort musste wegen einer Umleitung auf der Umleitungsstrecke der gesamte Verkehr bis über Volkach geführt werden, da die B 22 bei Düllstadt ebenfalls komplett wegen einer Baustelle gesperrt war. Die Belastung für die Anwohner war teilweise enorm.

Spätabends rückte die Bauarmada an. Zu zwei Baustellen. Einmal die Brücke an der Rastanlage Haidt und einmal die Brücke mit der Kreisstraße 12 von Hörblach nach Großlangheim. "Wir mussten hier zwei komplette Teams einteilen. Mit mehreren Baggern, Muldenfahrzeugen und einer Mannstärke von gut zwölf Arbeitern. Das Schwierige dabei: Alles muss zeitlich ziemlich parallel ablaufen. Am Sonntag müssen wir fertig sein", erklärt der verantwortliche Bauleiter Grzegorz Gawlak. Er ist angespannt und konzentriert. Der immense Zeitdruck beherrscht den ganzen Bauablauf.

Der erste Bagger hämmert Löcher in das Betonwerk
Foto: Hanns Strecker | Der erste Bagger hämmert Löcher in das Betonwerk

Ein "Bett" für die alte Brücke

Ein Trupp beginnt mit dem Abbau der Leitplanken unterhalb des "Überführungsbauwerkes", wie die Brücke im Baujargon genannt wird. Fast gleichzeitig bringen Baufahrzeuge das sogenannte "Fallbett" unterhalb der Brücke aus. Dies ist eine spezielle Stein- und Sandmischung. Sie soll verhindern, das herabstürzende Brückenteile die Fahrbahnen beschädigen.

Ein Maschinenführer hebt den Daumen: Alles klappt beim Abriss der Brücke über die Autobahn.
Foto: Hanns Strecker | Ein Maschinenführer hebt den Daumen: Alles klappt beim Abriss der Brücke über die Autobahn.

Noch kurz vor der Fertigstellung beginnen erste Kettenbagger mit einem tonnenschweren Abbruchhammer, die Brücke anzubohren. Dies sollte sie instabil machen. Innerhalb kurzer Zeit herrscht aus Sicht eines Außenstehenden heilloses Durcheinander. Zwischen den Baggern, die mit Abbruchwerkzeugen an der Brücke arbeiteten, fahren Muldenkipper scheinbar ziellos hin- und her.

Riesige Staubwolken in der Nacht 

Alles in stockdunkler Nacht, überall verwirrendes Gelb-Blinklicht. Zwischendrin: einzelne Lichtmasten. Auch wenn es für den Laien nicht erkennbar ist: Es geht hier um bautechnische Präzision. Nach und nach reißen die Ausleger mächtige Betonteile aus der Brücke, die in einer riesen Staubwolke zu Boden stürzten. Kurzfristig gibt es keine Sicht mehr.

Der 11. Spieltag der Fußball-Bundesliga wird heute fortgesetzt

Als der Tag graut, ist die Brücken komplett dem Erdboden gleichgemacht. "Etwa 60 Jahre hat sie gehalten," meint der Bauingenieur Gawlak. "Jetzt ist sie Geschichte!" Er ist froh und auch ein bisschen stolz, dass alles so gut geklappt hat. Auch an dem Parallelbauwerk. Ebenfalls zufrieden ist die Polizei. Wie es am Sonntagmorgen aussieht, hat es auf den Umleitungsstrecken wohl nur einen Unfall gegeben.

 
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  • stefan.behringer@web.de
    Die Baustelle bei Wiesentheid hab bis mindestens 12 Uhr gedauert, nachdem es den ganzen morgen hieß, dass die Sperrung nur bis 10 Uhr ist. Am Ende hatte sich natürlich auch noch ein STau bebildet, weil die Leute auf 10 Uhr für die freie Autobahn eingestellt waren.
    Gute Arbeit - schlechte Kommunikation.
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