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Kitzingen
Erster Wiesenkindergarten eröffnet in Kitzingen: Was ist anders bei Montessori im Freien?
Im Kitzinger Innopark gibt es etwas zu feiern: Ab Donnerstag, 16. Mai, verbindet der erste Wiesenkindergarten der Region die Kriterien "Montessori" und "draußen".
Träumen und Traumhäuser aus Holzklötzen bauen: Viele Kinder lieben es, auf einer bunten Decke im Gras zu sitzen und zu spielen.
Foto: Laura Stahl, Montessori Kitzingen | Träumen und Traumhäuser aus Holzklötzen bauen: Viele Kinder lieben es, auf einer bunten Decke im Gras zu sitzen und zu spielen.
Diana Fuchs
 |  aktualisiert: 20.05.2024 02:40 Uhr

Drei Waldkindergärten gibt es im Kreis Kitzingen. Und neuerdings auch einen Bauernhofkindergarten. Am Donnerstag eröffnet zudem der erste Wiesenkindergarten der Region. Er ist der Montessori-Schule in Kitzingen angegliedert. Was ist hier im Innopark, am Steigweg 24, anders als anderswo? Wer bekommt einen Kindergartenplatz und was kostet dieser? 

Was ist ein Wiesenkindergarten?

"Unser Wiesenkindergarten ist im Grunde wie ein Waldkindergarten", sagt Annika Reith-Herrmann, Geschäftsführerin der Montessori Kitzingen gGmbH. Da es im Innopark keinen Wald gibt, der Kindergarten aber in der Nähe der Montessori-Grundschule angesiedelt werden sollte, wird dafür ein Teil der großen Streuobstwiese neben der Schule genutzt. Dort gibt es ein Häuschen als Materiallager, einen Sanitärcontainer mit Wasch- und Wickelgelegenheit, eine Matschküche und eine Versammlungsecke. Falls das Wetter sehr schlecht ist, steht den Wiesenkindern das Schulgebäude offen.

Früh übt sich, wer mal einen grünen Daumen haben möchte – auch im Wiesenkindergarten.
Foto: Laura Stahl, Montessori Kitzingen | Früh übt sich, wer mal einen grünen Daumen haben möchte – auch im Wiesenkindergarten.

Wer bekommt einen Platz im Wiesenkindergarten?

Aktuell gewöhnen sich gerade acht Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren im Wiesenkindergarten ein. Bis September wird die Gruppe auf 20 Kinder wachsen. "Es haben sich viele interessierte Familien bei uns gemeldet – einerseits, weil schlicht Kindergartenplätze in Kitzingen benötigt werden, andererseits, weil die Kombination der Konzepte Montessori-und-Draußen-Kindergarten hier einzigartig ist", betont Annika Reith-Herrmann. "Wir versuchen, Kitzinger Kindern Vorrang zu geben. Entscheidend ist aber auch, ob die Familien langfristig an der Montessori-Pädagogik interessiert sind."

Eva Köpf und Annika Reith-Herrmann haben jahrelang davon geträumt. Jetzt steht die Eröffnung des Montessori-Wiesenkindergartens unmittelbar bevor.
Foto: (Archiv) Diana Fuchs | Eva Köpf und Annika Reith-Herrmann haben jahrelang davon geträumt. Jetzt steht die Eröffnung des Montessori-Wiesenkindergartens unmittelbar bevor.

Wie läuft ein Tag im Wiesenkindergarten ab?

Zwischen 8 und 9 Uhr werden die Kinder gebracht. Gegen 9.15 Uhr beginnt der Morgenkreis, dann werden Lieder gesungen, Fingerspiele gemacht und die Projekte für den Tag besprochen. Es folgen Freiarbeit und Freispiel. Wer möchte, kann an einem bestimmten Tisch frühstücken. "Das ist die Zeit, in der die Kinder selbst entscheiden, mit wem und womit sie sich beschäftigen", so Reith-Herrmann. "Wenn alle Kinder eingewöhnt sind, wird dies auch die Zeit für Ausflüge in die umgebende Natur sein." Gegen 12 Uhr wird aufgeräumt. Nach dem Abschlusskreis werden die Kinder zwischen 12.30  und 13 Uhr abgeholt.

Was kostet der Platz im Wiesenkindergarten?

Die Montessori Kitzingen gGmbH hat als Träger entschieden, für all ihre Einrichtungen einheitliche Elternbeiträge zu erheben. Das heißt: Für Kindergarten, Grundschule und zukünftige Sekundarstufe gilt die gleiche Beitragstabelle. Der Höchstbetrag liegt aktuell bei monatlich 299 Euro. Er kann abhängig vom Einkommen der Eltern und der Zahl der Geschwister verringert werden. Für Kindergartenkinder reduziert sich der Beitrag zudem um 100 Euro pro Monat, nämlich um die bayernweite Förderung von Kindergartenplätzen. Abgedeckt ist eine Betreuungszeit von Montag bis Freitag, 8 bis 13 Uhr. Reith-Herrmann: "Erst, wenn wir einen Hauskindergarten aufbauen, wird es für die Kinder auch eine Betreuungsmöglichkeit am Nachmittag geben."

Was sind die weiteren Montessori-Pläne in Kitzingen?

Annika Reith-Herrmann sagt: "Als Träger haben wir dieses Jahr zwei große Projekte zu stemmen: den Aufbau des Wiesenkindergartens und die Genehmigung unserer Sekundarstufe, also der 5. bis 10. Klassen der Montessorischule." Mittelfristig soll ein klassisches "Casa dei Bambini", ein Montessori-Kinderhaus, gegründet werden, das als eingruppiger Hauskindergarten den Wiesenkindergarten konzeptionell ergänzt. "Hier werden wir dann auch die Lücke schließen für Krippenkinder und Kindergartenfamilien, die eine Nachmittagsbetreuung benötigen."

Eröffnung

Der Montessori-Wiesenkindergarten am Steigweg 24 im Innopark Kitzingen wird am Donnerstag, 16. Mai, 16.30 Uhr, offiziell eingeweiht, Gäste sind willkommen. Infos: www.montessori-kitzingen.de
Quelle: ldk
 
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