
Der amerikanische Ruf nach Eiern hallt über den Atlantik bis nach Europa. Die Vogelgrippe wütet und so steigen die Preise für die Eier. Seit Anfang 2025 ist laut dem Marktbericht der Deutschen-Eier-Union der Preis einer Zehner-Packung weißer Eier in Größe L um 54 Cent auf 1,99 Euro gestiegen.
Die Geflügelpest hat vor Deutschland keinen Halt gemacht hat, aber die Lage ist weit weniger dramatisch als in den USA. Der Kitzinger Fachmann für Geflügel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Claus Schmiedel, erläutert, warum sich die Menschen im Landkreis Kitzingen um die Eier am Osterfest keine Sorgen machen müssen.
Einschätzung des Kitzinger Experten: Könnte Deutschland Eier in die USA exportieren?
Claus Schmiedel erläutert: Deutschland könne den Eigenverbrauch der sogenannten Schaleneier, der ganz normalen Eier in der Schachtel, durch Selbstversorgung abdecken. Die USA brauchten vor allem Eiprodukte: abgepacktes Eiweiß oder Eigelb – flüssig, gefroren, pasteurisiert oder in Pulverform. Das zu produzieren, sei in Deutschland zu teuer.
Ein weiteres Hindernis sind dem Experten zufolge die Unterschiede in Vermarktung und Produktion. So werden in Amerika die Eier bestrahlt, um Keime zu töten. Hier sei das verboten. Dazu komme, dass Deutschland nicht die Kapazität habe, die von den USA benötigte Menge an Eiern herzustellen.
Werden an den Feiertagen genug Eier für den Landkreis Kitzingen bleiben?
Claus Schmiedel verdeutlicht, er sehe da überhaupt kein Problem: "Die Vogelgrippe Aviära Influenza zirkuliert in der Vogelpopulation stets zu dieser Jahreszeit, da beim Frühlingszug einige Vögel Krankheiten mitbringen und sie weiterverbreiten". Besonders die Wasservögel seien robust gegen Infektionen und verbreiten Infekte leicht an Nutztiere weiter. Doch Unterfranken habe bislang Glück gehabt, nicht betroffen zu sein.
Die neuste Variante sei lediglich eine mutierte Variante der bisherigen Vogelgrippe Aviära Influenza. Geflügelexperte Schmiedel beruhigt Menschen, die sich wegen der Zoonose – also von Tieren auf den Menschen übertragbare Infektionskrankheit – Sorgen machen. "Das sind bis jetzt Einzelfälle in den USA geblieben."

Haben die Geflügelhalter Einfluss auf die Infektionsgefahr?
Um der Geflügelpest vorzubeugen und auf der sicheren Seite zu sein, sollten die Besitzer des Federviehs das ABC der Vogelverordnung kennen: Vögel nicht im Auslauf füttern und tränken, um Wildvögel nicht anzulocken. Zudem sollten sie Sorgfalt in der Hygiene halten, um Krankheitserreger nicht mit der Alltagskleidung zu verschleppen.
Vor allem sei es wichtig, den Kontakt von anderen Menschen oder Wildvögeln einzuschränken. Auch wenn das zur Folge habe, dass der Verbraucher die Tiere nicht mehr ohne Weiteres besuchen kann.