Einer der sechs jungen Schwäne, die am Eichsee in Prichsenstadt ihre Heimat haben, ist am Mittwochnachmittag überfahren worden. Das teilte Peter Ring mit, der im Landkreis Kitzingen und der Umgebung ehrenamtlich im Einsatz als Helfer bei Problemen mit Wildvögeln und Kleintieren ist.
Seit vielen Jahren lebt und brütet ein Schwanen-Paar an dem See und zieht dort seine Jungen groß. Die Wasservogel-Familie sind recht zutraulich, ein beliebtes Fotomotiv und beinahe eines der Wahrzeichen des Städtchens.
Tiere nahe an den parkende Autos
Tierschützer Peter Ring, der in Prichsenstadt wohnt, war am Mittwoch aufgelöst und aufgewühlt über den Unfall. "Es ist gekommen, wie es kommen musste", sagte er hörbar traurig. Er sei zu dem Unfall gerufen worden, doch es war schon zu spät für den kleinen, gut drei Monate alten Schwan. Die Schwanen-Familie habe, wie so oft, auf dem Grünstreifen zwischen der Straße und dem See gelegen.
Die Tiere weilten relativ nahe an den dort parkenden Autos, was keine Seltenheit ist. See und Straße trennt lediglich ein vielleicht drei Meter breiter Streifen, eine Absperrung gibt es nicht. Anscheinend habe ein Autofahrer beim Ausparken doch nicht alle Schwäne gesehen, eines der Tiere sei überrollt worden.
Bodenschwelle gefordert
Was Ring ärgert, ist dass die Stadt Prichsenstadt in dem Bereich für Autos keine Begrenzung der Geschwindigkeit einrichtet, eben wegen der Tiere. Bereits mehrfach hätten er, wie auch Anwohner, eine Bodenschwelle gefordert. Die Stadt solle dort aktiv werden, man wolle eine Initiative starten, auch um die Schwäne dort besser zu schützen, kündigte er an.
Vor einigen Wochen darauf angesprochen, meinte Bürgermeister René Schlehr, dass die Situation an dem See in Stadtnähe nicht so einfach sei. Das Gelände einzäunen wegen der Tiere bringe nichts, zudem sei der See in Privatbesitz. Die Verkehrssituation dort sei schwierig. Unweit der Stelle sei eine Kreuzung, an der sowieso rechts vor links gelte, so sein Hinweis.