Der letzte Artikel, den Walter Braun für diese Redaktion geschrieben hat, handelte vom Neubau des Nordheimer Kindergartens als wichtigstes Vorhaben der Gemeinde im neuen Jahr. Dieses wollte er gerne noch weiter begleiten, weiterhin aus den Gemeinderäten in Sommerach und Nordheim berichten, doch eine schwere Krankheit stoppte ihn Anfang des Jahres. Nun ist der Nordheimer Walter Braun im Alter von 72 Jahren gestorben.
Das Schreiben war seine erste große Liebe, die ihm bereits im Alter von 18 Jahren begegnete. Damals berichtete der Nordheimer Ureinwohner – natürlich – über die Weinlese. Doch die größte Liebe seines Lebens traf er zwei Jahre später in Schwarzach: seine Martha, sein "Sechser im Lotto" wie Walter Braun gerne sagte. Gefolgt von einem liebevollen Blick in ihre Richtung. In wenigen Monaten hätte das Paar goldene Hochzeit gefeiert.
Erfolgreicher Sportler und ehrenamtlich engagiert
Doch im großen Herzen von Walter Braun hatten noch andere Leidenschaften Platz. Da war zum einen der Sport, den der erfolgreiche Leichtathlet, Fußballer und Tischtennisspieler selbst ausübte – und als Reporter damit zwischenzeitlich sogar hauptberuflich sein Geld verdiente. Eigentlich hatte er Industriekaufmann gelernt und sich später zum Bilanzbuchhalter weitergebildet. Da war zum anderen sein ehrenamtliches Engagement als Fußballtrainer von Nachwuchsteams, als Vereinsvorsitzender, im Pfarrgemeinderat und Elternbeirat. Und da war ein Faible für Gräber von Prominenten, die er bei gemeinsamen Ausflügen mit seiner Familie besuchte.
Diese stand für den Vater von drei Kindern ohnehin im Mittelpunkt – auch wenn sie wegen seines Reporterlebens oft auf ihn verzichten musste. Aber seine Frau (und zwischenzeitlich auch Tochter Alexandra) war ohnehin ein Teil davon, machte Fotos, korrigierte Texte. Und noch dazu trug das Paar seit langem gemeinsam die Zeitung in Nordheim aus. Bei dieser Aufgabe, sagte Walter selbst mal, sei er aber nur der "Handlanger".
Aufmerksamer Reporter an der Mainschleife
Sowieso war er sich nie zu schade für einen Auftrag seitens dieser Redaktion – und ging auch nach über 50 Jahren zu den Terminen mit Begeisterung, aber auch feinfühlig und mit einem hohen Anspruch an sich selbst. Seine zugewandte Art wird fehlen ebenso wie seine Arbeit als aufmerksamer Reporter an der Mainschleife. Noch zuletzt sprach er gegenüber seiner Familie davon, dass er noch einen Bericht schreiben müsse. Worüber, werden wir nie erfahren.
Die Beisetzung findet im Familienkreis statt.