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NORDHEIM
„wabr“: ein Leben für die Zeitung
Unser Mann in Nordheim und Umgebung: Walter Braun zuhause in der Langgasse.
Foto: Barbara Herrmann | Unser Mann in Nordheim und Umgebung: Walter Braun zuhause in der Langgasse.
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 23.03.2015 11:24 Uhr

Es war ein „Virus, der ihn befallen hat“: Die Zeitung war und ist die große Leidenschaft des Nordheimers Walter Braun, der am Sonntag seinen 65. Geburtstag gefeiert hat – bei einem Ausflug mit der Familie nach Vierzehnheiligen.

Ausnahmsweise war „wabr“, so sein Zeitungskürzel, mit dem er schon mal angesprochen wird, am Wochenende nicht im Einsatz. Bald sind es 50 Jahre, die Walter Braun dieser Berufung nachgeht, obwohl sein Berufsweg eigentlich ein anderer war. Am 22. März 1950 in Nordheim geboren, lernte er Industriekaufmann und bildete sich zum Bilanzbuchhalter weiter. Doch mit der Aufforderung, „Walter, schreib doch mal was über unsere Weinlese“ hatte der Zeitungsvirus den 18-Jährigen infiziert.

In seiner Frau Martha, die er 1970 beim Faschingstanz in Schwarzach kennenlernte, fand er auch die passende Partnerin. „Die Frau und keine andere“, habe er gleich gewusst – am 23. September 1973 heiratete das Paar. Er schrieb und fotografierte, sie entwickelte zuhause die Bilder und fuhr sie in die Redaktion nach Kitzingen. Nach Berichten aus Nordheim häuften sich die Aufträge, so sehr, dass Braun in den 80er Jahren bis 1992 sogar hauptberuflich als Reporter für die Main-Post unterwegs war. Und zwar jeden Tag, erinnert er sich. Vor allem die Sportberichterstattung im großen Umfang für die Ausgabe Gerolzhofen/Kitzingen war da sein Metier. Und Walter Braun wusste, wovon er schrieb, war er doch selbst erfolgreicher Leichtathlet, Fußballer und Tischtennisspieler. Unter anderem auf den Mittelstrecken 800, 1000 und 1500 Meter lief er über Jahre an der Landkreis-Spitze. Als Fußballer spielte der Torschützenkönig der A-Klasse Haßgau für den TSV Nordheim, später auch für den damaligen Bezirksligisten Frankenwinheim und gewann als Trainer der Nachwuchsteams des TSV Nordheim, VfL Volkach und TSV Wiesentheid Meisterschaften. Daneben engagierte er sich als Funktionär. Braun war unter anderem Vorsitzender des TSV Nordheim und übernahm in seinem Heimatort als Pfarrgemeinderat und Elternbeirat der Verbandsschule Volkach Verantwortung. Zudem war er Gründungsmitglied und Aufsichtsratsvorsitzender der Nordheimer Zehnthof-Weinstuben. Bei all dem Engagement vermisste er, gibt er heute offen zu, manchmal die Anerkennung der Leute.

Heute lässt er es zeitweise ein wenig ruhiger angehen, ist für die Zeitung als Berichterstatter für Nordheim und Sommerach aber nach wie vor unersetzlich. Zumal seine Frau Martha seit 20 Jahren die Zeitung in Nordheim austrägt, wobei ihr Mann sie begleitet. Der Vater von drei Kinder und Großvater von zwei Enkeln möchte auf jeden Fall „50 Jahre Zeitung“ erreichen. Auf die Frage, ob er in seinem Leben etwas anders machen würde, sagt Walter Braun, dass er den Beruf Journalist gerne von der Pike auf gelernt und in Vollzeit ausgeübt hätte. Privat jedoch weiß er: „Martha ist der Sechser im Lotto in meinem Leben.“

Der junge Walter Braun: Bei der Siegerehrung 1969 beim Leichtathletik-Vergleichskampf Landkreis Gerolzhofen gegen den Landkreis Weiden über 1500 Meter. Der damals 19-jährige Walter Braun (Vierter von links) belegte Rang zwei. 2Mit im Bild ist stellvertretender Landrat Lorenz Stühler (links) und der frühere Vorsitzende des VfL Volkach Karl-Heinz Krämer (Zweiter von links).
Foto: ArchivDietmar Kordowich | Der junge Walter Braun: Bei der Siegerehrung 1969 beim Leichtathletik-Vergleichskampf Landkreis Gerolzhofen gegen den Landkreis Weiden über 1500 Meter.
 
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