Die Zähne eines Menschen sind so einzigartig wie sein Fingerabdruck. Kein Wunder also, wenn Zahntechnikerin Laura Göpfert über ihren Beruf sagt: "Es wird nie langweilig." Sie arbeitet gerne mit ihren Händen, schon während ihrer Schulzeit machten ihr handwerkliche Arbeiten besonders viel Spaß. Nach der Realschule musste es also eine Ausbildung sein, bei dem die Hände zum Einsatz kommen: Sie begann die Ausbildung zur Zahntechnikerin. Die Vielseitigkeit des Berufs begeistert sie: Jeder Biss ist anders, jeder Zahn, jeder einzelne Auftrag ist individuell. Der 23-Jährigen gefällt der zwischenmenschliche Kontakt mit den Leuten, die zu ihr kommen, um Brücken, Zahnimplantate, Schienen anfertigen zu lassen. Zudem ist die Zahntechnik ein sehr dynamisches Feld: Vieles läuft nun mit Hilfe von Computern, Scannern oder Modellierungssoftware ab.
Alle Kinder folgen dem Vater
Seit Oktober ist die Iphöferin Zahntechnikermeisterin. Damit ist sie in ihrer Familie nicht alleine: Schon ihre Brüder Maximilian und Sebastian sind Zahntechnikermeister. Alle drei hatten den gleichen Ausbilder: ihren Vater Norbert (64), ebenfalls Zahntechnikermeister. Alle drei haben den gleichen Chef: ihren Vater, der seit 1987 mit seiner Frau Ulrike (63) in seinem Elternhaus in der Altstadt Iphofens das Dentallabor Göpfert führt.
Dabei hat Norbert keines seiner Kinder in das Handwerk rund um Zahnschienen, Implantate und Brücken drängen wollen. Noch jetzt kann er sich an die stressigen Anfangsjahre erinnern, als er nur mit seiner Frau Ulrike und einem Lehrling zusammenarbeitete. Die meiste Zeit verbrachte er im Dentallabor, Aufträge im Nacken, wenig Schlaf, viel zu tun – und vor allem: mit wenig Zeit für seine Familie. "Ich war immer überrascht und erstaunt, dass ihr da mitmacht", sagt Norbert nun zu seiner Familie.
Vom Winzer zum Zahntechniker
Trotz allem begann Kind für Kind eine Ausbildung beim Vater. "Für mich war das anfangs gewöhnungsbedürftig, er ist ja dann nicht nur der Vater, sondern auch der Chef", sagt der Älteste, Sebastian (34). Als er mit der Zahntechnik begann, war das nicht geplant: Ein anderer Azubi hatte kurzfristig abgesagt, er war eingesprungen. Das praktische Arbeiten lag ihm mehr als die Schule. Und auch an seinen Ausbilder hatte er sich bald gewöhnt. "Es ist nicht verkehrt, beim Vater gelernt zu haben."
Sein Bruder Maximilian (32) ergänzt: "Er war streng, aber herzlich." Er arbeitete als Kind manchmal zum Spaß an Gipsmodellen, die sein Vater nicht mehr brauchte. Zunächst lernte Maximilian Winzer und Küfer, doch letzten Endes begann auch er eine Ausbildung beim Vater. Der sagte deutlich, wenn jemand einen Fehler machte. Und dafür sind ihm die Kinder heute dankbar, da es sie in ihrem Beruf weitergebracht habe. Die drei genossen während ihrer Ausbildung keine Vorteile gegenüber anderen Auszubildenden. "Wir mussten alles machen, was die anderen Azubis auch machten", sagt Laura.
Das Labor bleibt in der Familie
Mittlerweile ist das Unternehmen gewachsen: Bis zu 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Dentallabor beschäftigt. Manche sind schon seit über 25 Jahren dabei, manche hat Norbert selbst ausgebildet, manche kennt die zweite Meistergeneration seit ihrer Kindheit.
Dass das Dentallabor in Familienhand bleiben dürfte, freut Norbert Göpfert sehr. Ihn freut aber vor allem, dass er nun die Zeit, die er anfangs mehr mit seiner Arbeit als mit seinen Kindern verbringen musste, nachholen kann. Jetzt, wo alle zusammenarbeiten im gleichen Handwerk, im gleichen Betrieb.
Passt noch , kaut alles ,schaut noch gut aus ,null Probleme.
Das ist echte Handwerkerkunst. Großes Lob . Weiter so.