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Kitzingen
Der Landkreis Kitzingen ist wieder Corona-Hotspot in Deutschland: Was das für Betroffene bedeutet
Die zweithöchste Inzidenz in ganz Deutschland, allein am Dienstag mehr als 200 Fälle: Wie verkraften Klinik und Rettungsdienst den akuten Anstieg der Corona-Zahlen?
Die Maskenpflicht wird in diesen Tagen wieder intensiver diskutiert. Das BRK hat sie in seinen Rettungswachen wieder eingeführt.
Foto: Bernd Wüstneck, dpa | Die Maskenpflicht wird in diesen Tagen wieder intensiver diskutiert. Das BRK hat sie in seinen Rettungswachen wieder eingeführt.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 09.02.2024 00:05 Uhr

Seit Tagen gehört der Landkreis Kitzingen wieder zu den am stärksten von Corona betroffenen Regionen, nicht nur in Bayern. Die Region hat damit in der größten Sommerhitze einen Status erreicht, den man eigentlich hinter sich glaubte: den als Corona-Hotspot. Platz zwei in ganz Deutschland mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 1019,7. Nur Kaufbeuren im Allgäu stand am Mittwoch mit 1513,6 noch schlechter da.

Am schlimmsten ist die Lage derzeit in den Städten: Kitzingen meldet aktuell 261 Infizierte, Volkach 160 und Dettelbach 105. Überdurchschnittlich hohe Fallzahlen registriert auch Albertshofen und Großlangheim (jeweils 60). Am unteren Ende stehen Rüdenhausen (11 Fälle), Biebelried (9) und Martinsheim (7).

Allein in den vergangenen 24 Stunden wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) 202 neue Infektionsfälle aus dem Landkreis gemeldet, und das sind nur die per PCR-Test bestätigten Fälle. Die Dunkelziffer ist weiterhin hoch, weil viele Infektionen mangels Test gar nicht mehr erkannt werden. Sie könnte nach Meinung von Experten um das Zwei- bis Dreifache höher liegen als die offiziellen Infektionszahlen.

Der Landkreis Kitzingen ist wieder Corona-Hotspot in Deutschland: Was das für Betroffene bedeutet

Das mag im Alltag noch kaum Probleme mit sich bringen, aber in den Krankenhäusern wächst die Sorge vor Versorgungsengpässen. In vielen Kliniken spitzt sich die Lage in dieser Corona-Sommerwelle zu. Sie leiden vor allem unter Personalausfällen. So schätzt die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG), dass bayernweit bis zu 15 Prozent der Angestellten nicht arbeiten können – wegen Krankheit oder Quarantäne. Nach den Intensivstationen, die Anfang des Jahres die Problemzonen waren, sind es inzwischen oft die Notaufnahmen, die zum Nadelöhr der Krankenhäuser werden.

In der Klinik Kitzinger Land ist die Lage angespannt

In der Klinik Kitzinger Land spricht Vorstand Thilo Penzhorn von einer "recht angespannten Situation". 17 Patienten liegen aktuell mit Corona auf der Normalstation. Von milden Verläufen will Penzhorn bei ihnen nicht reden. "Ein stationärer Aufenthalt bedeutet immer einen schweren Verlauf, ein Aufenthalt auf der Intensivstation einen sehr schweren Verlauf", sagt Penzhorn. Intensivmedizinisch behandelt wird aktuell kein Covid-19-Patient.

18 Angestellte der Klinik sind laut Penzhorn derzeit an Corona erkrankt und in Quarantäne, drei Prozent des Personals. Das klingt nach nicht viel, aber Penzhorn sagt, man müsse immer genau hinschauen, welche Abteilungen gerade betroffen seien. Wenn die "Schmerzgrenze" irgendwo erreicht sei, werde Personal aus anderen Bereichen zusammengezogen. In den Kliniken muss mindestens zwei Mal pro Woche ein PCR-Test gemacht werden.

Das BRK bringt Patienten noch gut in den Kliniken unter

Das BRK hat derzeit zwei bis drei Fahrten täglich, um Patienten mit Covid-19-Erkrankung in Kliniken zu bringen. Aber so schlimm wie an anderen Orten, aus denen gerade Hilferufe wegen zeitweise geschlossener Notaufnahmen dringen und die Rettungswagen mit ihren Patienten oft weite Wege in entfernte Kliniken nehmen müssen, ist es im Landkreis längst nicht, wie BRK-Bereitschaftsleiter Sven Appold sagt. "Wir bekommen unsere Patienten immer gut unter." Stand Donnerstag ist nur ein Mitarbeiter wegen Corona zu Hause isoliert, vor zwei Wochen waren in der Spitze fünf oder sechs Ausfälle auf einmal zu bewältigen. Beim BRK hat man reagiert und vor zwei Wochen in den Rettungswachen die Maskenpflicht wieder eingeführt. Sie gilt auch in den Einsatzwagen.  

Mehr Prävention würde sich Appold in diesen Tagen von allen Beteiligten wünschen. "Die Politik hat Corona ja beendet." Dabei ist das Sommerloch der vergangenen zwei Corona-Jahre diesmal ausgeblieben. Nicht nur die Inzidenz liegt deutlich höher als im Vorjahr, auch die Zahl der wöchentlichen Krankenhauseinweisungen mit Covid-Bezug ist im Juli stark gestiegen, auf zuletzt 1400, wie die Bayerische Krankenhausgesellschaft mitteilt.

Sie rät Betroffenen, nur in echten Notfällen ins Krankenhaus zu fahren. Für "Bagatellbehandlungen" solle man die Bereitschaftsdienste der niedergelassenen Ärzte aufsuchen. Doch gerade in der Urlaubszeit ist auch bei den Hausärzten die Personallage angespannt. In Kitzingen ist der Bereitschaftsdienst an der Klinik angesiedelt, die Wege in die Notaufnahme sind also kurz.

 
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  • runner-king
    Ein Zusammenhang mit dem Konzert von Johannes Oerding am 23.7. wäre rein zufällig, man kann sich draußen ja nicht anstecken. Und überhaupt ist Corona ja vorbei.
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  • tinawue@gmail.com
    Und jetzt fahren auch noch alle in Urlaub, oh weh
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  • elkatvelo@t-online.de
    das sind meistens touris, die tauchen doch nach deren Heimfahrt gar nicht in der Kitzinger Statistik auf
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  • carmen.reitz-borst@gmx.de
    Na da bin ich mal gespannt wie es nach dem Weinfest in Volkach mit den Zahlen ausschaut.
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