Premiere bei der Obernbreiter Feuerwehr: In der Jahreshauptversammlung am Samstagabend wurde in Hans Wolf erstmals ein Feuerwehrkamerad für 50 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet. Möglich ist dies erst seit wenigen Jahren durch die Anhebung der Altersgrenze von 63 auf 65 Jahre. Allerdings, das machte Kreisbrandrat Dirk Albrecht in seinem Grußwort deutlich: Derzeit wird über eine weitere Öffnung der Altersbegrenzung in Bayern diskutiert.
War die Auszeichnung von Hans Wolf für 50 Jahre und von Mario Manfrini für 25 Jahre Dienst der Höhepunkt der Versammlung, so gab es auch einen Tiefpunkt: die Erinnerung an das Maibaumunglück vor dem Rathaus im vergangenen Jahr, bei dem zwei Personen schwer verletzt wurden. Beiden geht es heute wieder gut, beide sind Mitglieder der Feuerwehr. Der Unfall werde Konsequenzen haben, so Bürgermeisterin Susanne Knof vor der Versammlung: Der Baum wird künftig eine Höhenbegrenzung haben, das Aufstellen wird zeitig am Tag, mit möglichst wenig Publikum und mit Maschinenhilfe erfolgen.
Von 25 Einsätzen der Wehr berichtete Kommandant Tobias Watzlik, davon waren acht Brandeinsätze, der schwerste ein Dachstuhlbrand in der Marktbreiter Altstadt. Insgesamt leisteten die 47 aktiven Feuerwehrler (sechs davon sind Frauen) 8770 Stunden Dienst. Von alleine funktioniert die Hilfe beim Einsatz nicht, und so absolvierten die Aktiven zwölf Monatsübungen, mit der Hauptübung in einer Schreinerei.
Watzlik freute sich über den Zulauf bei der Feuerwehrjugend, die derzeit 18 Mitglieder hat. Jugendwart Robin Heckelmann sagte, dass seit Jahresbeginn auch die Kinderfeuerwehr möglich ist, die ab März durchstarten soll.
Das Maibaumunglück hat gezeigt, dass die Rettungskette funktioniert
Auch gesellschaftlich ist die Feuerwehr für Obernbreit wichtig, wie Vereinsvorsitzender Werner Freudinger sagte. Das Weißwurstfrühstück, das Inselfest, der Tag der offenen Tür mit der Präsentation der frisch renovierten Maschinenhalle und des neuen Feuerwehrfahrzeugs, das Mittagessen bei der Kirchweih – alles war gut besucht. Trotz des Unglücks zeigte das Maibaumaufstellen, dass die Erstversorgung dank einer funktionierenden Rettungskette klappt.
Von einer sehr guten Zusammenarbeit zwischen Wehr und Gemeinde sprach Bürgermeisterin Susanne Knof: "Wir haben kurze Wege, um Dinge abzuklären." Neben der Sanierung der Fahrzeughalle, die rund 330.000 Euro kostete, ist nun auch die Sandsackfüllmaschine beschafft, ein mobiler Hochwasserschutz wird folgen.
Kriesbrandrat Dirk Albrecht stellte der Obernbreiter Wehr ein sehr gutes Zeugnis aus: "Pflegeleicht, leistungsstark und in sehr gutem Zustand, die Tagesalarmstärke wird immer erreicht." Zudem lobte er die gute Zusammenarbeit unter den Wehren der VG Marktbreit, was bei größeren Einsätzen wichtig ist.
