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Kitzingen
Corona: Diese strengen Regeln gelten jetzt beim Friseur in Bayern
Ab Montag dürfen Friseure in Bayern unter Auflagen wieder öffnen. Was die neuen Regeln bedeuten, was Kunden jetzt beachten müssen und wie man überhaupt einen Termin bekommt.
Friseur-Besuche sind seit Montag unter strengen Auflagen wieder möglich.
Foto: Robert Michael/dpa | Friseur-Besuche sind seit Montag unter strengen Auflagen wieder möglich.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:35 Uhr

Die Tage der Corona-Frisuren sind gezählt. Ab 4. Mai dürfen Friseure nach einer mehrwöchigen Zwangspause endlich wieder aufmachen. Diese Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen wird jedoch begleitet von einigen strengen Auflagen, die teils große Veränderungen für Kunden und Friseure bedeuten. Obermeisterin Monika Henneberger von der Friseurinnung Kitzingen erklärt, was die neuen Regeln für Kunden bedeuten und beantwortet die wichtigsten Fragen.

Was ist beim Friseur erlaubt und was nicht?

Laut Obermeisterin Monika Henneberger können Kunden alle gewohnten Dienstleistungen außerhalb des Gesichts in Anspruch nehmen. Konkret erlaubt seien etwa Haarschnitte, Färbungen, Volumenwellen sowie Strähnentechniken. Nicht erlaubt seien hingegen Dienstleistungen, die im Gesicht des Kunden stattfinden. "Da steht der Friseur zu sehr direkt vor dem Kunden und ist noch näher an ihm dran", so Henneberger. Konkret verboten sei also etwa das Färben und Zupfen von Augenbrauen und Wimpern, Bartpflege, Epilation im Gesicht sowie Make-up.

Muss ich jetzt mit Mundschutz zum Friseur?

Ja, alle Kunden müssen während der gesamten Behandlung einen Mundschutz tragen und dürfen sich laut Henneberger auch nicht ohne Mundschutz im Salon aufhalten. Die meisten Friseure hätten Masken für ihre Kundschaft vorrätig, sagt sie. Selbstverständlich dürften Kunden aber auch ihre eigenen Masken mitbringen. Erlaubt seien gängige Mundschutze wie Masken. "Schals hingegen sind problematisch wegen der abgeschnittenen Haare oder der Farbe bei einer Tönung."

Darf man nur noch mit Termin zum Friseur?

Ein Termin ist laut Monika Henneberger nicht verpflichtend. Aktuell sei eine Behandlung ohne Termin jedoch nur schwer denkbar. Dies liege zum einen daran, dass die Nachfrage derzeit unverhältnismäßig hoch sei. Zum anderen stellten die neuen Auflagen eine intensive organisatorische Belastung für die Friseure in der Region dar. Ohne Termin bedient zu werden, sei derzeit unwahrscheinlich.

Wie und wo bekomme ich denn noch einen Friseurtermin?

"Es gibt Foren im Internet, wo man sich im jeweiligen Landkreis einen Termin buchen kann", so Henneberger. "Außerdem würde ich jedem empfehlen, bei seinem Friseur anzurufen. Ich habe alle meine Kunden zurückgerufen und gehe davon aus, dass jeder Kollege einen ähnlichen telefonischen Service anbieten wird."

Wie läuft ein Besuch beim Friseur jetzt genau ab?

Am Eingang der Friseursalons seien künftig Desinfektionsmittelspender für die Hände aufgestellt, die auch benutzt werden sollten. Dann würden Kunden vom Friseur an ihren Platz gebracht und mit einem sauberen Kittel ausgestattet. Diese würden entweder nur einmal verwendet und dann entsorgt oder nach jeder Verwendung heiß gewaschen. Und: "Vor jeder Behandlung werden die Haare gewaschen", betont Henneberger. 

Darf ich mir die Haare auch zu Hause waschen?

Nein. Das liege daran, dass das Robert Koch-Institut (RKI) sich nicht sicher sei, wie lange sich Viren im Haar hielten, erklärt die Kitzinger Obermeisterin. Es sei nicht auszuschließen, dass sich auf dem Weg zum Friseur Viren im Haar verfangen. Die verpflichtende Haarwäsche sei also eine Schutzmaßnahme für Friseur und Kunde.

Welche weiteren Schutzmaßnahmen werden getroffen?

Zum einen gibt es die Vorgabe, Kunden nicht zu nah beieinander sitzen zu lassen. Laut Obermeisterin Henneberger ist ein Mindestabstand von 1,5 Meter zwischen den Salon-Besuchern vorgeschrieben. "Manche Kollegen haben auch Trennwände, damit Kunden nicht in Kontakt kommen." Zudem müssten Friseure bei jedem neuen Kunden die eigene Maske wechseln. "Wir empfehlen Kunden außerdem, ihre Jacken und Mäntel nicht an die Garderobe zu hängen, sondern auf den Schoß zu legen", so Monika Henneberger. Denn auch zur Überlebensdauer von Viren in Stoff gebe es derzeit keine zuverlässigen Erkenntnisse.

Weil die Friseure geschlossen waren, hat auch das Suchinteresse bei Google nach 'Haare selber schneiden' stark zugenommen.
Foto: Aaron Niemeyer | Weil die Friseure geschlossen waren, hat auch das Suchinteresse bei Google nach "Haare selber schneiden" stark zugenommen.
Warum müssen sich Kunden in Kontakt-Listen eintragen?

Teil der Maßnahmen in jedem Friseursalon wird laut Henneberger eine verpflichtende Liste mit Kundendaten sein. "Jede Friseurin und jeder Friseur führt ab Montag eine Liste mit Namen, Telefonnummer und Uhrzeit der Bedienung jedes Kunden", so die Obermeisterin. Hierbei gehe es darum, Infektionsketten im Falle einer Corona-Neuinfektion nachverfolgen zu können. Dies sei deutschlandweit festgeschrieben.

"Es wird nicht bei zwei Euro bleiben. Der Aufwand ist immens, alleine bei den Hygienemaßnahmen."
Dorrit Mai, Sprecherin des Verband Deutscher Friseurunternehmen
Wird der Friseurbesuch teurer?

Kunden müssen sich laut Obermeisterin Henneberger auf höhere Preise beim Friseur einstellen. Dies liege an den zusätzlichen Kosten, die jetzt für Desinfektionsmittel, Handschuhe, etc. anfielen. "Außerdem hat uns die sechswöchige Zwangspause alle finanziell nach hinten geworfen." Genaue Zahlen könne sie nicht nennen, da sich dies von Salon zu Salon unterscheide. Ausdrücklich falsch sind übrigens vermeintliche Schätzungen des Verbands Deutscher Friseurunternehmen (VDF). Aktuell kursieren Meldungen, dass der Friseurbesuch laut VDF etwa zwei Euro teurer werden wird. Dorrit Mai, Sprecherin des VDF sieht sich hier falsch zitiert und stellt im Gespräch mit dieser Redaktion klar: "Es wird nicht bei zwei Euro bleiben. Der Aufwand ist immens, alleine bei den Hygienemaßnahmen."

Dürfen Barber-Shops öffnen?

Auch Barber-Shops dürfen laut Henneberger öffnen – solange sie sich an die festgeschriebenen Auflagen halten. Dienstleistungen im Gesicht, wie etwa Bartpflege seien generell tabu. Solange Barber-Shops jedoch lediglich am Kopf arbeiten würden, dürften auch diese öffnen.

Was ist sonst noch wichtig?

"Ich will mich jetzt schon einmal für die Geduld der Kunden bedanken", sagt die Kitzinger Obermeisterin. Alle müssten sich erst an die neuen Arbeitsweisen gewöhnen. "Ich bitte also darum, auch weiterhin Geduld zu haben." Im Übrigen halte sie es für sehr empfehlenswert, künftig eigene Lektüre mit in den Salon zu bringen. Aufgrund der Auflagen dürften derzeit keine Zeitschriften ausliegen.

Update: In einem Informationsschreiben hat die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), die als gesetzliche Unfallversicherung für Friseure zuständig ist, ihre Richtlinien geändert. Zum Thema Zeitschriften heißt es dort nun: "Zeitschriften sollen nur unter Hygieneauflagen zur Verfügung gestellt werden."

 
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Was soll der Schmarrn??? Wenn Sie einen Termin beim Friseur oder wo auch immer ausmachen, dann hinterlassen Sie doch sowieso ihren Namen und die Telefonnummer, damit man Sie im Falle einer Terminverschiebung etc. benachrichtigen kann! Warum jetzt so ein Geheule um etwas, das Sie in hundert anderen Fällen auch tun, z. B. im Baumarkt, beim Handwerker etc.! Sie gehören wohl auch zu den sogenannten Verschwörungstheoretikern? 🤦‍♂️🤦‍♀️
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  • jofue123
    Ich versteh das ganze Gejammer von Wegen "Überwachungsstaat" nicht. Wir sind doch alle, mehr oder minder, gläsern. Im Beruf muß man alles angeben (Lebenslauf usw), in der Freizeit freiwillig (Whats App-Gruppe). Hier in der Main-Post persönliche Daten, damit man überhaupt lesen und kommentieren kann. Und der Friseur hat doch eh in den meisten Fällen eure Anschrift und Telefonnummer. Oder geht der Freiheitsdran jetzt schon so weit, daß wir alle Regeln abschaffen sollen? Also weg mit den Vorschriften im Straßenverkehr. "Ich brauche keine Ampel und keine Verkehrszeichen, kann selber auf mich aufpassen ! Ups - Jetzt hat mein Auto aber ein Aua - da hätte man doch ein Schild aufstellen müssen" (Ironie aus)
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  • Michael Fischer
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar: Die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie werden aktuell Stück für Stück zurückgenommen. Bitte geben Sie seriöse Quellen an, dass immer mehr das System der DDR installiert wird.
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  • schuema@web.de
    Bin mal gespannt wieviele Leute beim Friseur unter ihrer Maske kollabieren werden. Insbesondere unsere weiblichen Mitmaskierten, die noch dazu mit allen möglichen Chemikalien besprüht und behandelt werden und stundenlang auf dem Friseurstuhl sitzen dürfen....
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  • fuereinefreiemeinung
    Doppelposting. Vorheriger Kommentar wurde freigeschaltet.
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  • fuereinefreiemeinung
    Der nächste Schritt zum Überwachungsstaat: Name, Adresse, Uhrzeit und Handydaten beim Friseur eintragen??

    Die nächste Stufe kommt bestimmt bald: Einkaufen im Supermarkt darf man nur noch, wenn Name, Adresse, Handynummer an der Kasse abgegeben wird. Bus- und Bahnfahren genauso, nur noch mit Reservierung und Angabe aller Daten. In die Fußgängerzone nur noch mit "Ticket" und Vorausbuchung.

    Man will ein lückenloses Bewegungsprotokoll der Bürger aufbauen, ÜBERWACHUNG TOTAL! Alles unter dem Deckmantel des Infektionsschutzgesetzes.

    WANN WERDEN DIE BÜRGER ENDLICH WACH, WAS HIER LÄUFT??
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  • Uncle-Sam@kabelmail.de
    Hey mach mal ne Nummer kleiner. Absurdes Geschwurbel von wegen Überwachungsstaat. Mal ein bischen die Verhältnismäßigkeit waren.

    Bestes Beispiel: Ihre Frage nach Haare waschen vor dem Supermarkt. Nein, dort werkelt ja keiner in nächster Nähe in Ihren Haaren und auf dem Kopf herum, beim Friseur aber schon. Wissen Sie, wie dort schon in der Vergangenheit manche Leute daher gekommen sind? Denen gehört die Rübe nicht frisiert, sondern auf den Sondermüll. Deshalb: gerechtfertigt !
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    "Manche Leute" das könnte man als "Absurdes Geschwurbel" einstufen!!!
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  • fuereinefreiemeinung
    Aha. Das RKI ist sich nicht sicher, wie lange sich Viren im Haar hielten.

    Bei welcher Sache ist sich das RKI eigentlich sicher? Sicher ist lediglich, dass das RKI alle paar Tage die Berechnungsgrundlage für die "Pandemie" ändert, die Bevölkerung inkl. der Regierung an der Nase herumführt und auch sonst ziemlich hilflos agiert.

    Erst hieß es "Masken bringen nichts", dann kam die "Empfehlung", dann das "Gebot" und dann von der Politik die "Maskenpflicht".

    Ja was denn nun?? Viren auf Haaren! Muss ich mir vor dem Besuch des Supermarkts vielleicht auch die Haare waschen und die Kleidung wechseln??? Da könnten ja auch Viren dran sein. In der Zeit der Hochphase der Infektionen durften die Bürger ohne Maske einkaufen, nun sollen auf einmal überall Viren sein!

    Die schlimmsten Viren, die momentan aktiv sind, sind die Wortviren der Politiker, die die Bürger mit ihren immer neuen absurden Vorschriften drangsalieren und gefügig machen wollen. Das grenzt ja langsam an Gehirnwäsche!
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  • Albatros
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • tommy33
    Friseure dürfen: keine Augenbrauen zupfen, keine Wimpern zupfen, keinen Bart schneiden! Schon der Weg dorthin birgt Gefahren. Risiko sich anzustecken sei zu hoch! Ich hab’s ja gewusst, die Friseurläden sind die Corona Hotspots, nicht Ischgl oder Heinsberg! 🤕🤕🤕
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  • Vbfuerlb
    "Darf ich mir die Haare auch zu Hause waschen?
    Nein. "
    Daran werde ich mich nicht halten. Duschen werde ich auch.
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  • conmex@aol.com
    Sinnfrei
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Muß mit meinem Wagen in die Werkstatt. Auto außen waschen und den Innenraum ordentlich desinfizieren. Motor- und Unterbodenwäsche nicht vergessen! Sonst darf am Wagen nicht gearbeitet werden.
    Wäre eigentlich die logische Konsequenz, wenn man die Anordnungen eines Friseurbesuchs 1:1 übertragen will!!! Gehts noch ????
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  • Reiner.Kortmann@t-online.de
    Darf ich denn dann eigentlich beim shoppen überhaupt Bekleidung anprobieren🤔 ? Wer kontrolliert was in den Umkleidekabinen vor sich geht? Hemmungsloses übertragen von Viren aus der Haarpracht auf Pullover, Blusen, T-Shirts? Husten und schnauben hinterm zugezogenem Vorhang? Fragen über Fragen lassen den Konsumenten langsam ratlos zurück😂
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  • nkestler@aol.com
    Nein, wenn Sie etwas anprobiert haben muss es komplett desinfiziert werden.
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  • attheendoftheday
    desinfiziert = keimarm. Desinfektion tötet Bakterien und einige Viren (Quelle: https://praxistipps.focus.de/desinfizieren-und-sterilisieren-das-ist-der-unterschied_118387).
    Tötet die Desinfektion Sars-CoV2? Wenn nein, was dann?
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Träumen Sie weiter!!! 🤣
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  • Michael Fischer
    Ist es noch erlaubt mit dem Partner und kuscheln usw. oder muss auch 1,5m Abstand gehalten werden. Was sich die Politik erlaubt ist eine Sauerei.
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  • Albatros
    @mausi2, Sex bei 1,5 m Abstand wäre doch mal eine riesen Herausforderung und peppt das Liebesleben enorm auf.
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