
Drei bestätigte positive Corona-Fälle kurz vor dem Beginn der Abiturprüfungen beunruhigen derzeit manchen am Steigerwald-Landschulheim in Wiesentheid. Zwei Schüler und eine Lehrkraft des Gymnasiums wurden bereits vergangene Woche positiv getestet, wie Schulleiter Achim Höfle auf Nachfrage bestätigt.
Bei den Schülern handelt es sich um zwei Internatsschüler, jeweils einen aus der elften und der zwölften Jahrgangsstufe. Einer der Betroffenen sei zunächst in Quarantäne gewesen, bis ihn die Eltern abgeholt hätten. Der zweite sei isoliert auf seinem Zimmer im Internat untergebracht, so Höfle. Die Lehrkraft befinde sich in häuslicher Quarantäne. Die erste Meldung über den positiven Fall war bereits vergangenen Donnerstag beim Gesundheitsamt eingegangen, die weiteren folgten wenig später.
Der Direktor verweist auf Selbsttests und Hygiene
Ein Leser meldete sich bei der Redaktion: Er sei besorgt wegen der in Kürze beginnenden Abiturprüfungen. Zudem habe die Schule lange gewartet, bis die Informationen in dieser Sache an die Schüler herausgingen.
Schulleiter Höfle verwies darauf, dass alle Schritte in enger Absprache mit dem Gesundheitsamt erfolgt seien. Die Behörde habe nachgefragt, wie am Gymnasium vorgegangen werde, was Tests und Schutzmaßnahmen betrifft. Dreimal die Woche würden dort Selbsttests durchgeführt. Nach den positiven Corona-Testergebnissen habe man den Schülern geraten, selbst einen PCR-Test zu machen, so Höfle. Bisher sei kein weiterer positiver Fall mehr aufgetreten. Das werte er als "Beweis, dass die Hygienemaßnahmen gut funktionieren". Vom Landratsamt hieß es dazu auf Anfrage: "Von uns aus ist das keine große Sache."

Im Schulhaus sind derzeit lediglich die insgesamt etwa 140 Schüler der elften und zwölften Jahrgangsstufe zum Präsenzunterricht. Dort sei alles durchgeplant, wie es die Vorschriften verlangten. Die Jahrgänge seien voneinander getrennt, auch was Toiletten und Pausenhof betreffe, erläutert Höfle. Unterrichtet werde jeweils gruppenweise. In großen Räumen wie der Aula befänden sich Entlüftungsgeräte.
Komplett zu kontrollieren sei das Internatsleben nicht
Von den Internatsschülern sind aktuell etwa 40 anwesend. Dort gelten seit Wochen strenge Regeln, die bislang auch gegriffen hätten. Praktisch täglich werde dort getestet, erklärt der Direktor. Komplett zu kontrollieren sei das Internatsleben jedoch nicht. "Man muss ihnen etwas Leben ermöglichen. Das ist wie bei den Kindern zu Hause auch."
Die Schule werde für die kommenden Tage entscheiden, ob sie generell auf Distanzunterricht umstelle. Was das Abitur betrifft, zeigte sich Höfle zuversichtlich. Die Schüler brauchten sich "nicht mehr als sonst" Sorgen zu machen. Die Gefahr sei seiner Meinung nach nicht größer als vor vier Wochen.
Der Direktor hofft, dass an der Schule keine weiteren positiven Fälle mehr auftreten. "Wir wollen, dass sich die Schüler möglichst unabhängig von dem allen auf das Abitur konzentrieren können." Ein Restrisiko bestehe immer. "Das bleibt dem Jahrgang wie im Vorjahr", sagt Höfle. "Ein bisschen ist die Angst immer da."