
Bayern will beim Distanzunterricht in den Schulen auch nach Inkrafttreten der "Bundes-Notbremse" an schärferen Regeln festhalten, als vom Bund verlangt: Der Berliner Gesetzentwurf ermögliche den Bundesländern durchaus, über die bundesweit geforderten Grenzwerte hinaus zu gehen, glaubt Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU). Die nach wie vor hohe Zahl der Neuinfektionen in Bayern verlange zudem, weiter auf Vorsicht zu setzen: "Wir werden die 'Bundes-Notbremse' jedenfalls nicht nutzen, um jetzt irgendwas zu lockern", kündigte er an. Eine endgültige Entscheidung könne aber erst nächste Woche fallen.
Der in Berlin noch nicht beschlossene Vorschlag der Bundesregierung verlangt erst ab einer regionalen Sieben-Tage-Inzidenz von 165 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner einen Wechsel der Schüler in den Distanzunterricht. In Bayern liegt diese Schwelle mit Ausnahmen etwa für Abschlussklassen aktuell bei Inzidenz 100 – ein Wert, der am Dienstag nur noch im Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz unterschritten wurde.
Holetschek: Jugendliche haben aktuell die meisten Corona-Infektionen
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) warnt zudem vor der überdurchschnittlich hohen Inzidenz bei Jugendlichen: Im Gegensatz zum letzten Jahr und zur zweiten Corona-Welle im Winter sind die 15- bis 19-Jährigen inzwischen die am stärksten von Infektionen betroffene Altersgruppe. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Bayern hier aktuell bei 321, bei den Zehn- bis 14-Jährigen immer noch bei 242. Im Durchschnitt über alle Altersgruppe hat Bayern derzeit eine Inzidenz von 185.
Die Staatsregierung müsse "konsequent sein, wenn man diese Zahlen sieht", fordert Holetschek. Seiner Ansicht nach ist die hohe Fallzahl bei Jugendlichen nicht auf die in Bayern nun verpflichtend eingeführten Corona-Tests in den Schulen zurückzuführen, sondern auf die leichtere Ansteckung mit der "britischen Mutation". Dieser Corona-Typ ist inzwischen die dominierende Virus-Variante.
Auch Lehrerverbände fordern einen bayerischen Sonderweg mit schärferen Regeln
Auch Bayerns Lehrerverbände drängen deshalb auf einen bayerischen Sonderweg: "Wir unterstützen, dass es trotz der geplanten zu niedrigen bundeseinheitlichen Corona-Notbremse in Bayern schärfere Regeln geben soll", sagt etwa Jürgen Böhm vom Realschullehrer-Verband. Eine Inzidenz von 100 als Grenze für den Unterricht im Klassenzimmer "ist in dieser Situation wichtig", findet er. So sieht dies auch Michael Schwägerl vom Philologenverband: "Am Stufenplan mit Grenzwert 100 muss festgehalten werden", forderte er bereits in der vergangenen Woche.
Aber hier zeigt sich wieder, es wollen keine Lösungen gefunden werden. Alles schreit nach Bildung UND sozialen Kontakten, bereit Kompromisse zu finden, sind die wenigsten.
Zu glauben im deutschen Bildungswesen hat JEDER Schüler dauerhaft einen eigenen PC ist weitab jeder Realität!!!
Genau das Problem erkannt, warum ärmere Schichten bei der Bildung Homeschooling noch mehr abgehängt werden. Dürfen ärmere Schichten zuhause nur lernen wenn sie ihre besser gestellten Freunde besuchen?
Richtig (professionell) machen oder bleiben lassen. Viele Länder zeigen wie es geht.
http://www.dieselpartikel.com/2020-05-09/digitales-homeschooling-deutschland-und-finnland-im-vergleich/
Man hat in der vergangen Woche gesehen, worum es Söder & Co. eigentlich geht.
Man könnte ja auch mal darüber nachdenken das man ab einem Wert über 100 z.B. einfach täglich testet.... wir müssen doch irgendwann mal Alternativen zum strikten Schule schließen finden. Einkaufen darf ich mit Test, in die Schule aber nicht.
Beim nächsten Testen werden von den 58% nicht erkannten Fällen wieder 42% erkannt. D. H. es bleiben nur noch 34% Fälle die nicht erkannt werden. Beim nächsten Testen wieder 42% erkannt, es bleiben noch etwa 20% der nichterkannten Fälle.
Man sieht nach 3x testen sind bereits 80% der symptomlosen Fälle gefunden die man ohne Testen nicht gefunden hätte.
Wie diese Solidarität mit Kindern gezeigt wird, sehe ich aktuell nicht mal am Horizont. Außer wir "müssen konsequent sein!" kommt nicht viel - und das nach über einem Jahr. Eine Schande - Politik von "Älteren" für "Ältere".
Bei hohen Inzidenzen macht Schule keinen Sinn... wir sind jetzt erst mal in Quarantäne.
Wir sind noch nicht geimpft.
Ich möchte mir nicht ausmalen, wie viele Kinder einen Elternteil verlieren könnten und selbst wenn die Eltern "nur" sehr schwer erkranken, bleiben schwerwiegende seelische Folgen bei den Kindern - als quasi Schuldige - zurück.
Deutlich mehr Schäden, als es Schulschließungen je erreichen würden. Lasst die Kinder einfach in Kleingruppen zusammen Homeschooling betreiben, jede Woche oder jeden Tag im Familienwechsel....so haben die Kids auch ihre engen Freunde und können zusammen lernen. Eltern könnten ihre Arbeit sinnvoll planen....Seelische Schäden sind dann durch Schließungen nicht zu erwarten und die Eltern haben ein deutlich niedrigeres Risiko zu erkranken oder gar zu sterben...
Alle würden davon profitieren!