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München
Schul-Öffnung: Bayern will härtere Corona-Regeln als der Bund
Die von Berlin geforderte Schwelle für die Öffnung der Schulen ist der Söder-Regierung zu lasch. Bayerns Gesundheitsminister warnt vor der hohen Inzidenz bei Jugendlichen.
Der geplante bundesweite Grenzwert für einen Wechsel in den Heim-Unterricht ist der Söder-Regierung zu lasch. Kommt deshalb ein bayerischer Sonderweg mit strengeren Regeln?
Foto: Ulrich Perrey, dpa | Der geplante bundesweite Grenzwert für einen Wechsel in den Heim-Unterricht ist der Söder-Regierung zu lasch. Kommt deshalb ein bayerischer Sonderweg mit strengeren Regeln?
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:12 Uhr

Bayern will beim Distanzunterricht in den Schulen auch nach Inkrafttreten der "Bundes-Notbremse" an schärferen Regeln festhalten, als vom Bund verlangt: Der Berliner Gesetzentwurf ermögliche den Bundesländern durchaus, über die bundesweit geforderten Grenzwerte hinaus zu gehen, glaubt Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU). Die nach wie vor hohe Zahl der Neuinfektionen in Bayern verlange zudem, weiter auf Vorsicht zu setzen: "Wir werden die 'Bundes-Notbremse' jedenfalls nicht nutzen, um jetzt irgendwas zu lockern", kündigte er an. Eine endgültige Entscheidung könne aber erst nächste Woche fallen.

Der in Berlin noch nicht beschlossene Vorschlag der Bundesregierung verlangt erst ab einer regionalen Sieben-Tage-Inzidenz von 165 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner einen Wechsel der Schüler in den Distanzunterricht. In Bayern liegt diese Schwelle mit Ausnahmen etwa für Abschlussklassen aktuell bei Inzidenz 100 – ein Wert, der am Dienstag nur noch im Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz unterschritten wurde.

Holetschek: Jugendliche haben aktuell die meisten Corona-Infektionen

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) warnt zudem vor der überdurchschnittlich hohen Inzidenz bei Jugendlichen: Im Gegensatz zum letzten Jahr und zur zweiten Corona-Welle im Winter sind die 15- bis 19-Jährigen inzwischen die am stärksten von Infektionen betroffene Altersgruppe. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Bayern hier aktuell bei 321,  bei den Zehn- bis 14-Jährigen immer noch bei 242. Im Durchschnitt über alle Altersgruppe hat Bayern derzeit eine Inzidenz von 185.

Die Staatsregierung müsse "konsequent sein, wenn man diese Zahlen sieht", fordert Holetschek. Seiner Ansicht nach ist die hohe Fallzahl bei Jugendlichen nicht auf die in Bayern nun verpflichtend eingeführten Corona-Tests in den Schulen zurückzuführen, sondern auf die leichtere Ansteckung mit der "britischen Mutation". Dieser Corona-Typ ist inzwischen die dominierende Virus-Variante.

Auch Lehrerverbände fordern einen bayerischen Sonderweg mit schärferen Regeln

Auch Bayerns Lehrerverbände drängen deshalb auf einen bayerischen Sonderweg: "Wir unterstützen, dass es trotz der geplanten zu niedrigen bundeseinheitlichen Corona-Notbremse in Bayern schärfere Regeln geben soll", sagt etwa Jürgen Böhm vom Realschullehrer-Verband. Eine Inzidenz von 100 als Grenze für den Unterricht im Klassenzimmer "ist in dieser Situation wichtig", findet er. So sieht dies auch Michael Schwägerl vom Philologenverband: "Am Stufenplan mit Grenzwert 100 muss festgehalten werden", forderte er bereits in der vergangenen Woche.

 
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    Ex Kanzlerkandidat Söder schießt weiter quer.
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  • J. G.
    Typisch Ex-Möchtegern-Kanzler-Kandidat! Auch wenn in Berlin von Bundestag und Bundesrat die neue "Notbremse" beschlossen werden sollte, will Bayern wieder mal einen Sonderweg gehen. Zur Verinnerlichung: Im Bundesrat sind die Vertreter der Bundesländer, also auch Söder mit seinen "Anhängseln". Man kann doch nicht hergehen und wieder mal einen Sonderweg gehen, nur weil eine Abstimmung nicht nach seinen Willen läuft. Dann kann man das Ganze gleich in die Tonne tun. Das bestärkt noch mehr die Erkenntnis, dass Söder zum Glück kein Kandidat der Union wurde. Dass dem Söder die Kinder und Jugendlichen egal sind, sieht man schon seit Corona. Aber das kann er auch ja, denn diese dürfen ja noch nicht wählen. Der Vorschlag mit Kleingruppen am heimischen PC ist sowas von daneben, nicht jeder hat ausreichend Platz in der Wohnung und außerdem fördert man da noch mehr die Gefahr einer Ansteckung, wenn alle alle zusammenhocken. Wer macht da noch Schnelltests?
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  • M. S.
    Es ist wie immer. Große Töne werden aus Bayern gespuckt, dass es bundeseinheitliche Regeln geben muss. Werden diese dann in Aussicht gestellt prescht Bayern vor und fordert Sonderregeln. Dazu fällt mir schon lange nichts mehr ein.
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  • M. B.
    Nicht jedes Kind hat einen eigenen PC und es geht hier nicht um MA und Erwachsenenschulung sondern um Schüler, Grund- Förder- Mittelschule usw........übrigens arbeiten die auch nicht dauerhaft in der Schule am "eigenen" PC....Schüler arbeiten zumeist noch immer mit Stift und Heften!!! Sie scheinen schon lange nicht mehr in einer Schule gewesen zu sein. Und ob die Kids nun in der Schule auf einen Lehrer schauen oder daheim in Kleingruppen in einen PC...
    Aber hier zeigt sich wieder, es wollen keine Lösungen gefunden werden. Alles schreit nach Bildung UND sozialen Kontakten, bereit Kompromisse zu finden, sind die wenigsten.

    Zu glauben im deutschen Bildungswesen hat JEDER Schüler dauerhaft einen eigenen PC ist weitab jeder Realität!!!
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  • D. E.
    "Zu glauben im deutschen Bildungswesen hat JEDER Schüler dauerhaft einen eigenen PC ist weitab jeder Realität!!!"

    Genau das Problem erkannt, warum ärmere Schichten bei der Bildung Homeschooling noch mehr abgehängt werden. Dürfen ärmere Schichten zuhause nur lernen wenn sie ihre besser gestellten Freunde besuchen?

    Richtig (professionell) machen oder bleiben lassen. Viele Länder zeigen wie es geht.
    http://www.dieselpartikel.com/2020-05-09/digitales-homeschooling-deutschland-und-finnland-im-vergleich/
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  • G. B.
    Die Kinder sind den Politkern seit 13 Monaten sowieso egal.
    Man hat in der vergangen Woche gesehen, worum es Söder & Co. eigentlich geht.
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  • G. S.
    Bei all den nachvollziehbaren Ängsten stelle ich mir dennoch die Frage warum die Schüler sich eigentlich seit kurzem testen müssen. Ich hatte die Hoffnung das die Testung dazu führt das bei den Kindern mal wieder eine Zeit regeläßige Beschulung ermöglicht, jetzt schliessen wir ab den gleichen Werten die vorher für Schule ohne Tests bestimmt wurden.
    Man könnte ja auch mal darüber nachdenken das man ab einem Wert über 100 z.B. einfach täglich testet.... wir müssen doch irgendwann mal Alternativen zum strikten Schule schließen finden. Einkaufen darf ich mit Test, in die Schule aber nicht.
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  • R. S.
    Nützt das tägliche Testen wirklich, wenn 58% der symptomlos Infizierten mit den Schnelltests gar nicht erkannt werden. Da bräuchte es wenn dann PCR-Tests.
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  • D. E.
    Können es sich selbst beantworten. 42% werden erkannt, die sonst wieder andere infiziert hätten. D. H. Testen hilft. Wichtig ist regelmäßig testen.

    Beim nächsten Testen werden von den 58% nicht erkannten Fällen wieder 42% erkannt. D. H. es bleiben nur noch 34% Fälle die nicht erkannt werden. Beim nächsten Testen wieder 42% erkannt, es bleiben noch etwa 20% der nichterkannten Fälle.

    Man sieht nach 3x testen sind bereits 80% der symptomlosen Fälle gefunden die man ohne Testen nicht gefunden hätte.
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  • F. D.
    Die 10 bis 19-jährigen waren in diesem Jahr doch bestenfalls 5 Tage tatsächlich in Präsenz in der Schule, falls sie nicht in der Abschlussklasse sind. Sport im Freien ist für die Kids auch nicht erlaubt. Wir hören zwar auf "die Wissenschaft", aber anscheinend nicht auf Aerosolforscher und Kinderärzte. Unicef hat heute einen Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland veröffentlich, darin heißt es: "Die jungen Menschen in Deutschland haben in der Pandemie große Solidarität bewiesen. Aber je länger die Krise dauert, umso größer wird die Belastung gerade für die jungen Menschen und umso stärker kommen sie an ihre Grenzen. Jetzt müssen wir Älteren Solidarität mit den Jüngeren zeigen und uns aktiv für ihre Interessen bei der weiteren Bewältigung der Pandemie einsetzen.“

    Wie diese Solidarität mit Kindern gezeigt wird, sehe ich aktuell nicht mal am Horizont. Außer wir "müssen konsequent sein!" kommt nicht viel - und das nach über einem Jahr. Eine Schande - Politik von "Älteren" für "Ältere".
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  • S. B.
    Meine Tochter war 5 Tage in der Schule- zwei Schnelltests negativ. In der wöchentlichen ‚Familien-PCR-Testung‘ war sie als einzige positiv. Schnelltests entdecken nur ca. 60 % der infektiösen Kinder- viele bleiben unerkannt.
    Bei hohen Inzidenzen macht Schule keinen Sinn... wir sind jetzt erst mal in Quarantäne.
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  • N. K.
    Wie geht's eigentlich mit dem Distanzunterricht im Mai weiter? Die Teamslizenzen laufen ja zum 30.04 aus.
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  • K. G.
    Sind bis Ende des Jahres verlängert
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  • G. S.
    Ab kommendem Schuljahr endgültig weg. Ich glaube, man nennt es „Irrlichtern“, was das Kultusministerium macht
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  • N. K.
    Schon eigenartig. Bayern will immer alles besser machen, hat aber generell die höheren Inzidenzen.
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  • J. B.
    Bitte ab 100 Distanzunterricht.
    Wir sind noch nicht geimpft.
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  • T. M.
    Ich bin auch nicht geimpft. Meinetwegen kann alles wieder aufgemacht werden!!
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  • J. B.
    Wie alt sind sie ? Wahrscheinlich noch keine 50.
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  • T. M.
    Ich weiß zwar nicht was mein Alter damit zu tun hat, aber ich bin schon über 50! Und jetzt, traurig?
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  • M. B.
    Es wäre der Wahnsinn, wenn man nun bei den hohen Inzidenzen der Jugendlichen den Wert hoch setzten und somit Schulen öffnen würde. Denn selbst wenn inzwischen ein Teil des Schulpersonals geimpft ist, bleiben die ELTERN der Schüler, die zum Großteil noch ohne Impfung da stehen!!!
    Ich möchte mir nicht ausmalen, wie viele Kinder einen Elternteil verlieren könnten und selbst wenn die Eltern "nur" sehr schwer erkranken, bleiben schwerwiegende seelische Folgen bei den Kindern - als quasi Schuldige - zurück.
    Deutlich mehr Schäden, als es Schulschließungen je erreichen würden. Lasst die Kinder einfach in Kleingruppen zusammen Homeschooling betreiben, jede Woche oder jeden Tag im Familienwechsel....so haben die Kids auch ihre engen Freunde und können zusammen lernen. Eltern könnten ihre Arbeit sinnvoll planen....Seelische Schäden sind dann durch Schließungen nicht zu erwarten und die Eltern haben ein deutlich niedrigeres Risiko zu erkranken oder gar zu sterben...
    Alle würden davon profitieren!
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